1 Monat in Chile - was ich alles dazugelernt habe

Als ich am Samstag wieder nach Santiago gekommen bin, fiel mir erst mal auf, dass ich, hauptsächlich im Sprachkurs, schon ein Monat in Chile bin. Ein ganzes Monat, wie verrückt ist das denn? Und dennoch bin ich mir nicht sicher ob ich schon viel oder fast nichts gemacht hab, aber das könnt ihr für euch selbst entscheiden...

und der Sommer ist auch schon fast da...

Ich hab drüber nachgedacht wie verdammt schnell die Zeit doch vergangen ist, ich bin immerhin schon für ein Monat hier, und hab zwar auf der einen Seite schon so viel gemacht (surfen, sandboarden etc...), aber war eigentlich doch nur wirklich an zwei Plätzen. Aber um es mal kurz zusammenzufassen:

Spanisch

Offensichtlich der Hauptgrund wieso ich so viel Zeit am gleichen Platz verbracht habe. Wobei es mir in Vina so gut gefallen hat, dass ich vielleicht auch sonst so lange geblieben wäre. Schlussendlich bin ich zwischen Level B1 und B2, was aber eigentlich ziemlich nichtssagend ist. Aber ich konnte mich schlussendlich über beinahe jedes Thema recht gut unterhalten, und das ist eigentlich schon ziemlich cool wenn man bedenkt dass ich vorher gar nichts sprechen konnte (mein italienisches spanisch sollte hier nun wirklich nicht zählen)

Also ists im Prinzip eigentlich ja recht gut gegangen, und ich hab viel zu viele Wörter gelernt, wo mir danach gesagt wurde. Das darfst du nie hernehmen. Ich habs doch hergenommen, war recht witzig...

 

Transport

Die Öffis hier sind eigentlich ziemlich interessant. Es ist zwar ziemlich unterschiedlich wenn man Santiago mit Vina / Valpo etc vergleicht, was aber natürlich auch daran liegt, dass in Santiago viel mehr Leute leben als in den Küstenorten. Daher gibts hier auch einige verschiedene Metrolinien, und haufenweise riesige Busse. Nachdem ich mich am Sonntag ja richtiggehend ausgeruht habe ;) war ich heute sehr motiviert auch meine Beine zu bewegen, und hab daher großteils auf Öffis verzichtet (außer beim Trip auf den höchsten Turm in Lateinamerika)

In Vina hatte ich mich eigentlich recht rasch an die Öffis gewöhnt, entweder Micros (kleine Busse) oder Metro, weil ich einfach etwas außerhalb gewohnt habe, und zu Fuß viel zu lang unterwegs gewesen wäre. Vor allem die U-Bahn am Morgen war immer sehr lustig, aber man gewöhnt sich eigentlich recht rasch daran, wie eine Sardine in der Dose drinzustehen. Wenigstens gibts keine Chance dass man umfällt. Und nachdem ich unglücklicherweise irgendwie das Pech hatte, immer gerade die Micros zu verpassen (die Metro auch, außer morgens, da gings immer flott), war Metro meistens schneller.

Micros waren generell recht lustig. Natürlich hab ich das System erst verstanden als ich schon fast wieder abreisen musste. Es ist eigentlich nicht so schwer, wenns dir mal wer sagt. Es kommt meistens sowohl auf die Farbe als auch auf die Nummer an, wohin ein Micro fährt. Es steht natürlich auch teilweise drauf, in welche Richtung es geht, aber welchen Weg die dann nehmen kann man dann ja nur erraten. Und nachdem die meisten Microfahrer insgeheim lieber in der Formel 1 unterwegs wären, ists dann oft recht schwer das so rasch zu erkennen. Vor allem nachts, wenn man einfach mal auf gut Glück die Hand hochhebt und hofft, dass das Micro auch in deine Richtung fährt, und dich beim Bremsvorgang nicht umweht. Wenn man sie nämlich anhält und nicht einsteigt werden sie auch bisschen grantig

Lustig war auch, wie sehr ich mich darüber geärgert habe, 500 Pesos anstatt 420 zu bezahlen oder 350 anstatt 320. Bis ich mich daran erinnert hab, dass ich mich gerade über weniger als 10 Cent ärgere, und in Österreich schauen dich Busfahrer für die Tarife, die es hier gibt nicht mal an.

Was sonst noch recht lustig ist, sind die Entertainer, die in der Metro singen oder rappen, und dann einfach mal durchgehen und Geld sammeln. Noch interessanter sind aber die Verkäufer, die einfach mal Schokoriegel rausziehen und durch die Metro rennen und schreien wieviel das kostet. Vor allem wenn dann zwei dasind und gegenseitig Konkurrenz machen. Aber ich fand es eigentlich noch lustiger, dass sie in Micros eingestiegen sind und dies auch da gemacht haben.

 

Essen und Trinken

Ich glaub ich muss nicht erklären, dass es hier nicht um Gourmet geht. Ich hatte ja Frühstück und Abendessen inkludiert, daher war eigentlich nur ein Snack unterm Tag notwendig. Oder bevor wir was trinken gegangen sind. Für die ersten Tage habe ich fast nur mit Empanadas gelebt. Nachdem es hier so viele verschiedene Sorten gibt, kann man wirklich recht gut variieren, aber irgendwann wirds wirklich langweilig, und dann haben wir eben auch Sandwich, Nudeln, Pizza etc in den Mix gebracht. Und dann natürlich auch speziellere Sachen wie Hamburger (RICHTIG gute) bzw auch Lachs. Oder Completos, die fast wie Hot Dogs sind (aber das sollte man nicht laut sagen, das ist nämlich was GANZ andres) - aber es kommt Avocado und Mayo dazu. Und auch andere Sachen, aber wir hatten es in der Schule nicht übertrieben. Und nachdem ich Mayo gar nicht, und Avocado dafür umso mehr mag, ging es bei mir fast nur um die Avocados.

Bei Getränken haben wir es recht simpel gehalten. Bier und Wein, wobei man in Bars natürlich eher zu Bier kommt. Und dann gibts noch die zwei chilenischen Standarddrinks, Pisco und Terremoto. Pisco ist in etwa wie Schnaps, und es gibt hunderte verschiedene Kombinationen, zB Pisco Sour, Piscola, Pisco weiß (mit Sprite) und man kriegts wirklich überall. Und dann gibts Terremoto. Ich kann nicht lügen und sagen dass es mein Lieblingsgetränk ist, vor allem nach Samstag (denn der Terremoto war wirklich nicht umwerfend). Im Prinzip grauenhafter Weißwein und Ananaseis und meistens noch ein anderer Geschmack, der aber variert und nicht notwendig ist. Scheinbar. Wie gesagt, ich habs probiert, aber ich glaub für den Moment reichts mir mir Terremotos...

 

die Menschen

Soweit war wirklich jeder richtig nett zu mir. Die Menschen sind super hilfreich, wirklich nett, und da ignoriert man die manchmal auftauchenden Idioten eigentlich gern, die kommen schließlich auch überall vor. Natürlich gibts auch andre Leute, einer meiner Zimmerkameraden könnte ein Lied davon singen, denn manche Mädels (gibt aber sicher auch genügend Männer) verstehen ein Nein einfach nicht, und das kann dann doch ziemlich nerven. Gut dass ich in dem Fall noch keine Probleme hatte.

Noch dazu sind sie alle sehr versessen auf Gringos, was eigentlich ziemlich lustig ist. Vor allem, beziehungsweise, bis sie anfangen Fotos von dir zu machen, bzw auf dich zugehen und fragen, ob du ein Foto mit ihnen manchen willst. Ich hab mir kurz überlegt ob ich jetzt Autogrammkarten brauche...

 

die Sprache

Ja, jetzt denkt ihr wahrscheinlich 'die spinnt, Spanisch hat sie schon erwähnt'. Ja, ich weiß eh. Aber das Spanisch hier und das orginale Spanisch ist sehr unterschiedlich. Nicht nur dass es hier in Südamerika die Form Vosotros einfach nicht gibt (nicht dass mich das stören würde, macht Verben lernen wenigstens ein wenig leichter) - es ist eher dass Chilenos gerne Silben oder Buchstaben verschlucken, und auf der anderen Seite aber auch gerne noch etwas hinzufügen. Dann gibts noch viele Wörter die es nur im Chileno gibt, und verschiedene Sachen bedeuten, und dann steht man da und hört einen Satz in dem scheinbar 5mal das gleiche Wort vorkommt, aber es ist tatsächlich ein Satz (wurde mir zumindest gesagt) Und dann kann man sich einfach nur noch wundern.

Und dann sollte man nicht vergessen dass fast jedes Wort nicht nur eine, sondern meist 2 oder 3 Bedeutungen hat, und die variieren sehr untereinander. Es kommt wirklich auf den Kontext draufan, ob du einen Satz so richtig in den Sand gesetzt hast oder etwas auch korrekt gesagt hast. Aber meistens ist gerade das recht lustig, weil sowieso keiner damit rechnet, dass Gringos irgendwas in Chileno verstehen bzw sogar darauf antworten.


Das Land

ist verdammt cool. Aber sowas von. Mir gefällts hier so gut, jeder ist richtig cool (egal ob Chilenos oder Gringos), die Landschaften sind der Hammer, und ich mein, ich hab ja bis jetzt kaum was gesehen, also freu ich mich wirklich auf die nächsten 11 Monate, sowohl in Chile als auch in all den andren Plätzen, die darauf warten, von mir besichtigt zu werden. (wers glaubt..)


Nächster Stop - Argentinien!

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Maria (Donnerstag, 10 Dezember 2015 12:30)

    Das klingt so, als hättest du sehr viel Spass. witzig die Gringos

  • #2

    Regina (Donnerstag, 10 Dezember 2015 14:30)

    die Gringos sind alle nicht-südamerikaner.. nur zur Info :) aber ja, wir haben Spaß ;)