Canada

We travel not to escape life, but for life not to escape us!

Nach Canada bin ich im späten August 2010 gefahren, etwas mehr als 2 Monate nach meiner Matura. Zur Entscheidung, nach Canada kam ich eigentlich, weil ich noch nicht wirklich wusste, was ich mit meinem Leben anfangen sollte...


Die Schule stand mir bis zum Hals, und daher wollte ich auch nicht unbedingt studieren (weil ich auch nicht gewusst hätte was, bzw das, was mich interessiert hätte, bei mir in der Umgebung sowieso nicht anwendbar gewesen wäre!) Auch wusste ich nicht, welchen Job ich machen würde, und daher beschloss ich, einfach dieses Jahr zu nehmen, um mir mit mir selbst im Klaren zu sein und diese Fragen zu klären.

 

Seit dem sage ich, dass Canada sowohl die beste, als auch die schlechteste Entscheidung meines Lebens war. Die beste, weil Reisen einfach die beste Möglichkeit für mich war, mich selbst besser kennen zu lernen, und mir auch über die Leute im Umfeld mehr Klarheit zu schaffen. Allerdings habe ich über mich gelernt, dass es genau das ist, dass ich will. Reisen, neue Länder und Sitten erkunden, und immer was neues zu tun. Das Reisefieber hat mich gepackt, und lässt mich wohl auch so schnell nicht mehr los.


Canada ist für mich immer noch einer meiner liebsten Plätze der Welt (bzw Länder), und natürlich hauptsächlich Vancouver, weil ich die meiste Zeit meines Jahres dort verbracht habe. Ich bin immer begeistert, wenn irgendjemand das Wort (Canada, Vancouver oder irgendetwas damit verbundenes daherbringt) und kann an die Zeit dort immer mit vielen guten Erinnerungen zurückdenken!

Roadtrip August 2011

Auch wenn ich die meiste Zeit in Canada in Vancouver verbracht habe, habe ich in den letzten drei Wochen einen kleinen Roadtrip in Richtung Osten gemacht.


Folgende Orte waren auf meiner Liste

  • Lake Louise
  • Banff
  • Regina
  • Winnipeg
  • Ottowa
  • Quebec
  • Montreal
  • NYC
  • Niagara Falls
  • Toronto


Lake Louise

Lake Louise war ein magischer Platz für mich. Zwar war ich mit dem eben genannten See nicht so beeindruckt, denn abgesehen davon, dass er riesig und hübsch ist, war er einfach von Touristen überlaufen, und ich war erst halbwegs zufrieden, als ich mich mit neu gefundenen Wanderbekanntschaften auf der anderen Seite des Sees auf den Weg nach oben machte. Von dort aus hatte ich einen wunderbaren Ausblick auf den See, und auch das Chateau selbst, den die Bustouristen, die ausstiegen, Foto machten und wieder einstiegen, nicht hatten. Außerdem sahen wir noch einige kleinere und daher auch weniger besuchte Seen - und Eichhörnchen.


Am nächsten Tag durfte ich Bekanntschaft mit Lake Morraine machen (siehe Foto!) Lake Morraine ist einfach einer der wunderschönsten Orte, den ich bis jetzt gesehen habe, und ich kenne keinen anderen Ort, der mich so rasch in den Bann gezogen hat, bzw sich mit diesem Plätzchen vergleichen könnte.

Banff

Auf dem Weg nach Banff bekam ich einige super Tipps für den späteren Teil meiner Reise, was sicher ein riesen Pluspunkt für alle Canadier dort draußen ist - sie sind so verdammt freundlich. 


Während andere mit der Gondel rauffuhren, verschmähte ich diese und wanderte Sulfur Mountain hinauf. Dort wurde ich mit sagenhaften Ausblicken belohnt (auf der anderen Seite der Plattform, man will ja nicht mainstream sein!) Abgesehen vom Ausblick hatte ich natürlich auch meine pelzigen kleinen Freunde als Gesellschaft (Eichhörnchen, in Canada sind sie überall, die ganzen 3 Wochen verging kein Tag ohne wenigstens ein paar zu sehen!)

Auf dem Weg nach Regina hatte ich eine andere, sehr bemerkenswerte Erfahrung (abgesehen vom verspäteten Bus, ein weiterer ständiger Begleiter!) - ein Reh im Vorgarten, als ich mich auf den Weg zum Bus machte. Absolut unerwartet, aber ich war glücklich! 

Regina & Winnipeg

Eigentlich standen weder Regina, noch Winnipeg auf meinem Plan. Regina dann wohl noch eher, weil ich eben so heiße (auch wenn man es anders ausspricht) - aber im Prinzip war es der Busplan, der mich dort hinbrachte. Abgesehen von der Verspätung, und dem Reh, das meinen Abend rettete, war mir von vornherein klar, dass die Reise nach Regina 12 Stunden dauern würde, und nach Winnipeg dann nochmal ca 12 Stunden. Von Winnipeg nach Ottowa warens dann nochmal ca 36. Nachdem ich nicht 60 Stunden im Bus sitzen wollte, und auch die Busse nur zweimal am Tag fuhren, hatte ich eben zwei Tagesstopps, und einige wunderbare Nächte im Bus.

Auch wenns blöd klingt, ich war zu geizig, nen Flug von Calgary nach Ottowa zu nehmen, ich hatte nur 350USD für das Busticket bezahlt und wollte das dann auch verdammt noch mal ausnützen. Wenn ich schon eh so knapp bei Kasse war.


Regina war eigentlich ganz lustig. Abgesehen dass es dort gar nix zu sehen gibt, außer verdammt viele Schilder mit meinem Namen, hatte ich es doch recht lustig, und die frische Luft war natürlich nicht zu verachten. Von Regina nach Winnipeg wars ähnlich spannend. Der Bus war ziemlich leer, und die einzige andere Passagierin die auch am Flughafen (Endstation und auch wo ich am Abend weiterfahren würde) ausstieg, bot sich als Tourguide an. Nachdem ich mein Gepäck losgeworden war, nahm ich das Angebot an, und sah tatsächlich einige Plätze, die ich selbst wohl nicht gesucht oder gefunden hätte.


Aber auch wenn es recht lustig war, mir dort meine Zeit zu vertreiben, würde ich wahrscheinlich nicht unbedingt nochmal dort hin müssen.

Ottowa

Nach 36 Stunden im Bus und vielen Stops bei Tim Horton kam ich um 6.30 in Ottowa an. In Retrospekt würde ich mir diese Reise sicher nicht mehr antun, aber jetzt gibt es diesen Buspass sowieso nicht mehr, also würde es nicht zur Debatte stehen.


Nach einer verdienten Dusche und dem Wegsperren meines Gepäcks machte ich mich auf dem Weg zur Parliament Hill, wo der Wachabtausch stattfand. Ich kämpfte mit meiner Müdigkeit und war danach mehr als glücklich, durch die Straßen zu wandern, die Märkte zu erkunden und am Wasser entlang zu wandern. Alles außer im Bus zu sitzen war himmlisch.

 

Während mir Ottowa durchaus gefallen hat, denke ich nicht dass ich mehr Zeit dort gebraucht hätte.

Quebec

Mein erster Triumph in Quebec City: Ich konnte mit meinem (des öfteren als miserabel beschriebenen) Französisch ein Taxi bestellen und mich mit dem Fahrer unterhalten (über die Rollen auf meinem Koffer, wieso und wie auch immer...)


Die Stadt selber habe ich geliebt. Die Atmosphäre war lebhaft, mit den Straßenkünstlern und generell den Menschen dort, dem Essen, und die Stadt überhaupt, und ich hatte auch das Glück, dass der Cirque du Soleil dort einige freie Shows machte - ein Tipp den ich auf dem Weg nach Banff bekommen hatte... 


Cirque du Soleil war spektakulär. Die Acts selbst waren grandios, und ich wollte schon so lange zu einer Show gehen, aber es hatte einfach nie vom Timing gepasst. Aber ich würde es an jeden weiterempfehlen, denn diese Shows sind großartig. Und sie sind aus Canada, also bitte.. Grund genug!

Montreal

Montreal ist eine coole Stadt. Ich liebe den Mix von altem und neuen, und der Vibe, den die Stadt ausgab, war ziemlich cool. Als Hockeyfan waren natürlich auch die Straßenname immer ein Highlight.


Ich war zwar ziemlich vom Pech verfolgt, was das Wetter anging, aber ich konnte trotzdem einiges sehen, und habe einige kleine Wanderungen gemacht bzw auch eine ausgiebigere Shopping Tour in der Underground City.

Das Essen war FANTASTISCH und die Leute waren einfach immer nett. 


Auch im Hostel hatten wir immer ziemlich viel Spaß und ich war stets gut unterhalten - bis zum nächsten Mal - Montreal!

NYC

New York - concrete jungle what dreams are made of!

Ich weiß nicht, ab wann ich so aufgeregt war, aber New York City hat mich so magisch angezogen wie kaum eine andere Stadt zuvor oder danach!


Der Start war vll ein wenig holprig, aber ich hab das beste aus meiner Zeit gemacht, und die Hauptsehenswürdigkeiten alle abgeklappert (Times Square, Empire State Building, Rockefeller Center, Statue of Liberty, Central ark...)


Eines meiner absoluten Highlights war allerdings Broadway. Ich liebe Musik, und Musicals, und seit ich Glee schaue wollte, war Wicked eines der Musicals auf meiner Must-See. Als ich dann zufällig am Gershwin Theater vorbeilief, beschloss ich, mein Glück zu versuchen, und ich schaffte es, ein Plätzchen zu bekommen - ich war bestimmt eine der glücklichsten Personen dort - NYC - man sieht sich wieder!

Niagara FAlls

Niagara Falls ist ein lustiger Ort. Ich hab schnell festgestellt, dass die Wasserfälle wohl die Hauptattraktion und eigentlich auch die einzige sind. Wenn du davon weggingst, gabs eigentlich nicht mehr viel, und die Stadt selbst glich einer Geisterstadt.


Ich weiß nicht, ob's am Zeitpunkt lag (Mitte August) oder ob es generell so ist, aber als ich nach mehr als 20 Minuten jemanden traf, war er wohl genauso geschockt wie ich, einen anderen Menschen zu treffen - das positive daraus - ich wurde zu ein paar Drinks mit ihm und Freunden eingeladen - aber ich vermute einfach mal daher, weil sie sonst in dem Teil des Ortes nie Touristen sehen und einfach neugierig waren. Oder nett... Aber beides kann mir recht sein, immerhin wars gratis und vor allem, lustig.

Abgesehen davon haben mir die Niagara Falls sehr gut gefallen. Es war eine willkommene Abkühlung an einem seeehr heißen Sommertag (auch wenn du einige Meter danebenstandest, bekam man immer eine abkühlende Brise oder kleine Wasserschauer ab, die einfach traumhaft waren). Auf dem Boot selbst wurde ich natürlich nässer, aber anders wärs ja auch langweilig. Am Abend gab es immer Feuerwerke und die Wasserfälle wurden in verschiedenen Farben beleuchtet, und ich durfte sie auch aus einem Restaurant in der Höhe begutachten. Eigentlich wollte ich ja nur zum Aussichtspunkt rauf, aber dies hätte nur wenige Dollar weniger gekostet als mit Essen, und wenns schon All-you-can-eat gibt, an einem Tag an dem ich noch nichts gegessen hatte, und dazu ne schöne Aussicht, dann habe ich beschlossen, einfach mal zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.


Und die Aussicht wars auf jeden Fall wert (und das Essen war auch spitze...!)

Toronto

Bevor ich irgendetwas anderes sage, muss ich folgendes loswerden. Wenn ich die Entscheidung zwischen Vancouver und Toronto treffen müsste, Vancouver würde in jeder Instanz gewinnen (und ja, man wird oft gefragt!)


Nachdem ich dies gesagt habe - Ich mochte Toronto für die paar Tage in denen ich dawar. Vermutlich, weil es mein letzter Platz vor der Heimreise war, nicht so viel wie ich könnte, weil ich Abschied von meinem Jahr in Canada nehmen musste, und eigentlich noch nicht dafür bereit war. Aber Toronto und ich hatten durchaus gute Zeiten. Ich hatte großartiges Wetter, ich hab die Toronto Islands geliebt, und hey, Tim Hortons und die Hockey Hall of Fame, was will man mehr.

Allerdings bin ich gefühlterweise auch dreimal so viel gelaufen wie in jedem anderen Ort, und trotzdem nirgends hingekommen. Die Distanzen sind viel größer als in den anderen Großstädten, und ich habe mich nicht so wohl gefühlt wie in Vancouver, oder so sicher wie zB in NYC. Weiterempfehlen würde ich es aber trotz allem!

Gallerie - Roadtrip 2011