Kalte Füße in Chile

Endlich bin ich angekommen, im südlichen Teil von Chile, wo ich wandern will, und ich habe nasse Füße bekommen. Aber auch meine Ankunft in Pucon war ziemlich lustig.

Nass waren sie auch...

Fangen wir mit dem lustigen Teil an. Die Fahrt nach Pucon. Nachdem ich ja in Mendoza beschlossen hatte, nicht mehr in Santiago zwischen zu stoppen (zum übernachten), nahm ich einen Bus nach Santiago und dann direkt nach Pucon. Weil ich ja bei der Fahrt von Santiago nach Mendoza schon länger gebraucht hatte, beschloss ich eine relativ große Pufferzeit von fast 3h einzubauen. Ich dachte, dass dies eigentlich ganz gut funktionieren sollte. Das war falsch. Vor allem mit den Zoll hatten wir wieder besonders viel Spaß. Und als wir fast fertig waren mit der Gepäckkontrolle, hörte ich wie der Busfahrer sagte wir würden wohl noch 3h nach Santiago brauchen. Nicht ideal, nachdem ich wusste dass mein nächster Bus in 2h und 45 Minuten fahren würde.

Also lieh ich mir ein Handy und versuchte, mein Ticket zu ändern, und eine spätere Fahrt nach Pucon zu bekommen. Scheinbar ist es aber nur möglich, wenn man sich 5h vor der Abfahrt meldet. Wie auch immer ich das zu dem Punkt schon wissen hätte können. Aber, lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben es irgendwie geschafft, doch früher in Santiago anzukommen. Wir wurden natürlich nicht im Terminal ausgelassen sondern irgendwo davor, daher musste ich, nachdem ich endlich mein Gepäck ergattert hatte, durch das Terminal sprinten, nur um mir am Counter sagen zu lassen dass ich zum andren Terminal müsse. Also ab zum andren Terminal, zuerst mal versucht das Ticket bei der Maschine auszudrücken, aber wer hätte das gedacht, es hat nicht geklappt. Maschine 1, ich 0 (wahrscheinlich hat die Maschine sogar einiges mehr als 1). Also einfach mal an ein paar Leuten vorbeigeschlichen und eine sehr nette Dame darum gebettelt, mein Ticket zu drucken, und dann war mein Bus natürlich noch nicht mal da (das kam mir dann bekannt vor, aber auch gut, wenigstens Zeit um nochmal aufs Klo zu gehen und Wasser zu holen). Als ich dann endlich in den Bus kam, war ich sehr glücklich, meine Sachen zu verstauen, mich zudecken zu lassen und dann endlich schlafen zu können, nur um am nächsten Morgen in Pucon wieder aufzuwachen. (oder zumindest als wir auf dem Weg hinein waren)


Pucon mag ich jetzt schon. Ich war noch nicht mal einen Tag hier, aber es ist wirklich cool. Ich würde es wahrscheinlich mit Queenstown vergleichen, es gibt sehr viele coole Wanderungen und viele actionreiche Sportarten, wie Rafting, Canyoning, Skydiving etc. Nachdem ich nach 2 Busfahrten endlich mal wieder gehen wollte, machte ich mich auf den Weg zu einem Wasserfall. Die Karte war recht interessant, es stand Schatzsuche drauf, und ich glaube, den Schatz würde niemand finden. Ich musste einige Leute nach dem Weg fragen, und keiner von denen verstand die Karte.

Als ich dann endlich dort ankam, wo mich die Karte hinführen wollte, stand ich fast am Abgrund des Wasserfalls, der 85m runter ging. Ich war mir im ersten Moment also nicht ganz sicher, ob mich der Typ vom Hostel einfach los werden wollte, ich hoffe aber nicht, ich habe durchaus vor noch ein paar Tage hierzubleiben. Vielleicht sollte ich mit einem Auge offen schlafen. Ich war dann doch etwas irritiert und fragte einige andere Leute, aber auch diese Antworten waren nicht sehr hilfreich und schickten mich wieder in die Irre, in einen Pfad den wahrscheinlich sonst niemand verwendet hat, in den letzten Jahren. Als ich endlich wieder raufkam, fand ich dann auch den Weg zum Boden des Wasserfalls.


Um endlich zum Punkt zu kommen, auf dem Weg runter habe ich bemerkt, wie sehr sich viele Leute abmühten, um wieder raufzukommen. Das Problem hatte ich nicht. Mein Problem war eher, dass meine Kamera sofort nass wurde, weil natürlich in der Nähe des Wasserfalls die Luftfeuchtigkeit viel zu hoch ist. Um den Wasserfall doch etwas besser draufzubekommen, versuchte ich, mich auf einem Stein zu positionieren. Leider stieg ich dabei ins Wasser (aber 'eh nur' 30 cm oder so). So überrascht darüber, machte ich mit dem andren Fuß das gleiche. Aber wenn schon, denn schon. Ich fands dann aber recht lustig, und die andren, die noch dort waren, scheinbar auch. Sie machten mich darüber aufmerksam, dass es doch ein Teil des Abenteuers wäre. Sie waren aber auch ziemlich nett und haben mich dann mit zurück in die Stadt genommen, und daher musste ich auch nicht in nassen Schuhen laufen. Danke dafür. 


Am Nachmittag besuchte ich dann noch andre Wasserfälle, die, wenn auch nicht so groß, sehr cool waren. Wir versuchten auch, auf die andre Seite zu gehen, aber das Wasser war recht tief, und ich beschloss, meine Schuhe auszuziehen, weil ich wirklich nicht 2 Paar nasse Schuhe brauchen konnte. Aber nasse Füße, ok. Nachdem der Ausblick so gut war, war das aber auch ok.


Ich freu mich schon auf weitere Abenteuer in Pucon!

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Donnerstag, 10 Dezember 2015 12:17)

    Hey, solange du nur nasse Füsse bekommen hast und keine Blasen - ist doch alles ok.

    Schöne Fotos
    lb.Gr.