Oh Sao Paulo...

Nach dem Karneval bin ich nach Sao Paulo geflüchtet. Hättet ihr jetzt wohl nicht erraten, oder? Hier hab ich sowohl mein Handyproblem gelöst, als auch unter Hitze und Gewittern gelitten. Aber einen Besuch war Sao Paulo auf jeden Fall wert.

Blitz und Donner...

Ich möchte mal damit beginnen, dass Paulistas wirklich Memmen sind. Also ehrlich. Wenn es regnet, dann machen sie alles zu? Das wurde mir leider zum Verhängnis. Genauso wie Wochenende, aber naja. Das ist wenigstens immer so. Aber fangen wir mal am Anfang an. Ich war ganz glücklich als ich ankam, und um 11 Uhr schon einchecken konnte und mein Zimmer komplett leer war. Ein Sechsbettzimmer für mich allein, viel besser kanns gar nicht gehen. Also erstmal ein kleines Nickerchen gemacht (ich mein Nachtbusse sind zwar recht ok, aber in nem Bett schlaf ich schon besser. Klingt komisch, ist aber so...)

 

Dann wollte ich mein Handy reparieren. (Falls ihr euch erinnert, nach einem kleinen Ausflug am Strand, wobei ich noch immer nicht sicher bin ob es daran lag, wollte es sich nicht mehr aufladen lassen). Man würde glauben, Sao Paulo ist eine riesengroße Stadt, da wird sich schon wer finden, der mein Handy reparieren kann. Jaaa.. Man würde so denken...

Die Rezeptionistin suchte mir netterweise einen Laden heraus, und zeigte mir auf Google Maps wo es ist, und zeigte mir auch ein Foto. Also los ging die Wanderung, und ich wanderte, und wanderte, und wanderte ganz offensichtlich dreimal daran vorbei, weil es innerhalb eines Shoppingcenters war, und mir das natürlich nicht beschrieben worden war. Als ich schließlich hinfand, erklärte mir der nette Mann, dass er zwar das Teil austauschen können, aber mein Glas dann kaputt wäre. Was jetzt wohl auch weniger Sinn macht. Ich war mir nicht ganz sicher, wieso dies so sein sollte, wenn mir doch in Floripa gesagt wurde, dass es möglich wäre, dies zu tauschen.

Also ab zum nächsten. Der sagte mir ich solle zu einem Samsung Store. Wir suchten den nächsten, und ich machte mich auf den Weg. Ich möchte dazu erwähnen, dass es 14.00 war, 35 Grad hatte, und (noch) keine Wolke zu sehen war. Nach 30 Minuten war ich bei meiner Destination angekommen. Nur leider war kein Samsung Store da. Nachdem ich dreimal um den Block und die benachbarten gerannt war, war ich mir dessen schon bewusst, aber um sicher zu gehen fragte ich jemanden. Die freundliche Dame erklärte mir, dass der Samsung Store schon seit mehreren Jahren geschlossen wäre und brachte mich zu einem anderen Geschäft, um einen anderen zu finden. 

 

Das Mäde dort war nicht sehr bewandert mit Google Maps. Sie sagte mir zwar die richtige Straße und richtige Nummer, aber nach nur 3h in der Stadt hatte ich natürlich keine Ahnung wo es war, und vertraute ihr blind und fuhr einfach mal mit der U-Bahn zu der Straße, die sie mir auf der Karte eingezeichnet hatte. Was schlussendlich 2 km vom tatsächlichen Geschäft wegwar. Um es jetzt kurz zu machen, als ich dann schließlich (knappe 2h später) den Samsung Store gefunden hatte, sagte man mir, dass sie das sowieso nicht reparieren würden, weil ich ja keine Garantie darauf hätte, bzw das Handy nicht in Brasilien gekauft hatte. Ich beschloss dann, aufzugeben und mir einfach ein neues Handy zu kaufen. Was ich auch gemacht habe, und als ich aus dem Einkaufszentrum rauskam, regnete es. Nein, nicht regnen. Schütten. Wie aus allen Kübeln. Katzen und Hunde, nur dass es Blitz und Donner war, um das bildlich zu beschreiben. Weil ich natürlich keine Jacke dabei hatte (wäre ja auch dämlich, bei 35 Grad!) wurde ich dezent nass. Was mir eigentlich eh egal war, ich wollte sowieso noch duschen gehen. Also nach Hause, unter die Dusche und dann erstmal mit meinem neuen Handy anfreunden.

 

Am nächsten Tag nahm ich mir dann vor, tatsächlich was anzuschauen. Ich ging zum Park, schaute mir ein Museum an (Afro Brasil), stieg dann erstmal in den falschen Bus (bzw richtigen Bus, aber falsche Richtung) ein, endete irgendwo am anderen Ende der Stadt, fuhr wieder zurück, schaute mir die Kathedrale an, und suchte dann eines der höchsten Gebäude in Sao Paulo. Als ich es fand, musste ich nur noch den Eingang finden. Dreimal ums Gebäude rum, bis ich dann schließlich eine mickrige Tür fand, und gleich danach ein Schild, das sagte, dass die Aussichtsplattform geschlossen wäre. Kein Glück also. Ein bisschen herumwandern, und dann wars mir auch schon wieder zu heiß, und ich machte mich auf den Weg zurück ins Hostel. Kurz bevor ich dort ankam, begann es zu tropfen, als ich die Tür hinter mir zumachte, regnete es. Nein, nicht regnen. Schütten. Katzen und Hunde und so, ihr wisst schon. Nicht besonders lustig. Ich hatte auch noch den Fehler gemacht, das Fenster geöffnet zu haben. Windig wars auch, der Boden war nass, und ein Bett auch. Gottseidank nicht meins. Also Fenster zu und entspannen.

 

Am nächsten Tag schaffte ich es schließlich endlich zum Public Market. Der war zwar wirklich nett, und hatte viel anzubieten, vor allem tropische Früchte (von denen ich sehr viele verkostete) aber es war eben ein Markt. So einer wie in Santiago, so einer wie in Buenos Aires, in Montevideo, und das sind nur die, die ich in den letzten Monaten gesehen habe. Viele Früchte, viele Gewürze, viel Fisch und Fleisch. So toll es auch ist, irgendwann ist man nicht mehr gereizt, die Kamera auszupacken, weil ich, wenn ich alle nebeneinander hätte, wahrscheinlich nicht sagen könnte, was wo ist. Mit zwei Früchten, deren Namen ich nicht weiß, verließ ich den Markt, und machte mich erstmal auf den Weg zurück zum Hostel. Um nicht so viel tragen zu müssen. Ich wollte dann noch zum Edificio Italia, weil dies schließlich nur von 16.00 bis 17.00 geöffnet war, und nur Montag bis Freitag. Das hatte ich mir also für später vorgenommen. Leider war das auch nicht besonders erfolgreich. Ich war um 5 nach 4 dort, spürte 3 Regentropfen und dann hieß es auch schon; Wir schließen die Aussichtsplattform, kommt am Montag wieder. Nur blöd, dass ich am Montag auschecken musste (mehr DAZU später..) Ich machte mich dann auf den Weg zu einem Shoppingcenter un schaute mir Deadpool an. War ein super Film (vor allem weil er in Vancouver gedreht wurde ;), würde ich weiterempfehlen

 

Am nächsten Tag hatte ich dann eine längere Reise vor mir. Mit der U-Bahn zum Praca do Independencia, wo das Iparanga-Museum zu finden ist (auch wenn es bis 2020 geschlossen ist...), dann mit der U-Bahn zum Temple of Salamon, dann mit der U-Bahn zu ner Brücke, nur um festzustellen, dass ich wohl nirgends hingehen könnte, wo ich die ordentlich sehen könnte, also wieder zurück. War sicher an die 3h in der U-Bahn unterwegs, weil einfach alles so verdammt weit auseinander ist. Und hab so ziemlich jede U-Bahn-Linie kennen gelernt. Weil ich schon wusste, dass der obligatorische Regen bald kommen würde, machte ich mich dann bald auf den Weg nach Hause. Nur kam er an dem Tag nicht (noch nicht.)

Deswegen machte ich mich mit meiner neuen Zimmerkollegin auf den Weg zur Avenida Paulista, wo es eine Ansammlung von Streetfood Wagen gab, und wir gönnten uns unser Abendessen. Und Dessert. Peanut Butter Milkshake. GÖTTLICH. Allein das hat meinen Tag um so viel versüßt. In jedem Sinne. Und als wir zu Hause ankamen, begann der Regen dann auch. Und ging die ganze Nacht durch. Aber wenigstens war es immer nur wenn wir wieder daheim waren.

 

Am Sonntag (als mein 'letzter' Tag) waren wir eigentlich recht faul. Wir fuhren nach 'Chinatown' und wanderten in den Straßen auf und ab, besuchten die verschiedenen Stände und probierten verschiedene Sachen aus. Dann versuchten wir, noch eine andere Galerie zu finden. Was uns zwar, nach viel zu viel Geruch der Obdachlosigkeit (klingt komisch, ist aber so, ich könnte es nicht anderes beschreiben) gelang, aber leider war sie geschlossen. Also noch das Theater angeschaut und dann ab nach Hause. Wo ich dann versuchte, herauszufinden, wohin es als nächstes gehen würde. Zur Auswahl standen Santos, Paraty, Ilha Grande und Rio. Schlussendlich entschied dann das Wetter, und das nächste Hostel war rasch gebucht...

 

Am nächsten Tag hatte ich noch eine kleine Überraschung beim Checkout. Ich bat die Rezeptionistin, mir ein Taxi zu rufen, und sie war etwas überrascht, weil ich ja bis zum Dienstag gebucht hatte. Da war dann ich etwas überrascht, weil ich mir sicher war, dass ich bis Montag gebucht hatte, aber es war mir dann eigentlich egal, weil ich das nächste Hostel auch schon gebucht hatte.. Also ab zum Busbahnhof (wo ich mal wieder von Deutschen für eine Deutsche gehalten wurde - WARUM?!?!?!) und dann gings auch schon los!

 

Ich hoff ich hab euch nicht zu lang gelangweilt denn hier kommen die Fotos.. (ja, endlich)

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Kommentare: 1
  • #1

    Walter (Sonntag, 06 März 2016 18:05)

    Hallo Regina
    Ist aber nett von dir, dass du mir ein Bild von den seltenen Trauerschwänen gemacht hast.
    LG Walter