Ab auf die Insel

Als Erholung bzw Auskurierung meiner Erkältung von Rio (mit bestem Dank an meine israelischen Zimmerkolleginnen, ich glaube an Karma. Ganz fest!) habe ich mir selbst einen Aufenthalt in Ilha Grande verschrieben. Dort hieß es wandern, schnorcheln, schwitzen, baden, entspannen und sich über gewisse Zimmerkollegen zu ärgern. Oder amüsieren. und hab ich schnorcheln erwähnt?

Kann man hier denn auch schnorcheln?

Weil es ja zu schön wäre, dass mal alles glatt läuft, hat mein Hostel natürlich gleich mal die Buchung versaut. Also das Hostel in Rio die Buchung für den Transfer. Daher durfte ich dann 7 Stunden im Hostel warten. Von 6.45 bis 13.45. Was ja kein Problem wäre, wenn ich noch ein Bett hätte. Aber das hatte ich leider schon aufgegeben (ich war auch nicht traurig darüber, das Zimmer dass ich mehr oder weniger liebevoll Tel Aviv genannt habe, zu verlassen) und daher blieb nur die TV-Lounge. Ich habe ca 5 verschiedene Folgen von CSI, ein Fußballspiel und sonstige hirnlose Sachen gesehen, bis ich dann endlich aufbrechen konnte. Wie schön war es doch, dann auf das Boot zu warten, und dann, ENDLICH in Ilha Grande anzukommen.

 

Aber ja, ein Teil des Abenteuers. Ilha Grande war wunderbar. Am ersten Abend bin ich dann mit einer kleinen Gruppe erstmal Crepes essen gegangen und am nächsten Tag, bei noch etwas zweifelhaftem Wetter machten wir uns auf den Weg zu einem Strand namens San Antonio. Wir durften zuest mit einem Boot zu einer näheren Bucht fahren (man könnte auch alles laufen, aber dann wäre man wahrscheinlich fix und fertig wenn man drüben angekommen wäre. So waren wir zwar auch schon etwas k.o. von der Hitze aber wenigstens waren wir gleich mal am Strand. Und wie schön es doch war. Vor allem weil wir komplett alleine waren. Unglaublich aber wahr. Es wahr ziemlich cool. Noch cooler wäre es natürlich mit einem schönen blauen Himmel gewesen. Aber dann wären wir wahrscheinlich nicht alleine gewesen. Gerade als wir dann aufbrachen um zum anderen Strand zu kommen (Lopez Mendez) – tauchten einige andere Leute auf. War uns dann aber auch egal.

 

Mendez Lopez war dann um einiges voller. Waren aber immer noch Wolken, und ein richtiger Schwimmstrand war es auch nicht. Denn durch Wellen durchtauchen bzw versuchen im richtigen Moment zu springen, um nicht herumgewirbelt zu werden, zählt für mich nicht als Schwimmen. Sport, ja, Schwimmen nein. Aber lustig wars doch. Dann ein kleines Nickerchen und dann wieder zurück.

 

 

Als ich dann zurückkam, konnte ich schon meine nächsten Zimmerkollegen hören. Und ohne auf Vorurteile zurückzugreifen, wusste ich schon dass das wahrscheinlich nicht so gut funktionieren würde. Wenn man eine gewisse Zeit unterwegs ist, und eine gewisse Nationalität oft genug trifft, weiß man dass sie etwas 'besonders' sind. Und auch wenns Ausnahmen gibt (Gott Sei Dank!!!) sind die meisten doch etwas sonderbar.

Der erste Abend war noch recht ruhig, und ich ignorierte sie so gut es ging. Am nächsten Tag machte ich mich mit einer Brasilianerin auf zu einem Segeltrip rund um die Insel. Es war wirklich cool, das einzige bedenkliche war, dass ich wirklich die einzige war, die nicht aus Südamerika war. Im Prinzip waren es 12 Argentiener, eine Brasilianerin und ich. Aber ich glaube die Brasilianerin hatte sich um einiges mehr gestört als ich. Für mich war es meistens eher lustig, sie waren größtenteils ja wirklich witzig.

 

Der Trip war ziemlich toll. Wir hatten 5 Stops mit je ca 50 Minuten. Der erste Stop war in einer kleinen Bucht, wo man einen Felsen hinaufklettern, und von dort hinunterspringen konnte. Das war ziemlich lustig, sobald man dann mal wusste, wo man springen sollte. Und wusste, wie man am besten springt, damit es einem den Bikini nicht runterreißt (aber auch das haben wir gut gemeistert - das nicht herunterreißen mein ich...)

 

Der zweite Stop war bei einem Strand, mit einem 'natürlichen' Pool. Hier wars nicht allzu spannend, wir verbrachten mehr Zeit damit, mal zu der Stelle zu kommen, dann waren wir 2 Minuten drin und es war uns zu kalt (also es war nicht wirklich kalt, aber im Vergleich zum Wasser sonst durchaus) und so spannend war es dann auch nicht. Vor allem wenn das andere Wasser so klar ist, dass man teils auf den Boden sieht, und da war es nur dunkles Grün. Laaaangweilig. Ach ja, wir sind verwöhnt.

 

 

Der dritte Stop war ziemlich cool. Der Strand hieß Aventureiro und hatte ein sehr cooles Highlight. Eine 90 Grad Palme. Wie es auch zu erwarten war, konnte man die kaum fotografieren, ohne 100 Leute im Bild zu haben, Versucht haben wirs aber trotzdem. Aber nachdem ich mich weigere, den 'wasserfesten' Handyschutzdingen zu vertrauen, bzw meine Kamera nicht mitnehme, wenn ich durch mindestens hüfthohes Wasser waten muss (ohne Wellen) und ja schon schlechte Erfahrungen mit Elektrogeräten und dem Atlantik gemacht habe, waren wir eigentlich nur mit meiner GoPro unterwegs. Aber wir hatten wenigstens Spaß

 

Der letzte Stop (vor dem Essen) war wahrscheinlich mein liebster. Das Wasser war recht ruhig und man konnte schnorcheln. Und das war ziemlich cool. Natürlich habe ich auch ein wenig (aber wirklich nur wenig) Sonnenbrand bekommen, weil ich eigentlich den ganzen Tag nur im Wasser oder im Boot war, aber ich habe auch festgestellt, dass meine Haut jetzt halbwegs an die Sonne gewöhnt ist, und ich lang nicht mehr so schnell Sonnenbrand bekomme, wie sonst immer. (und ja, ich schmier mich trotzdem immer brav ein, eh klar)

 

Dann gabs noch Essen und dann gings eigentlich auch schon nach Hause. Wir hatten auf dem Heimweg aber noch 2 Highlights. Zum einen sahen wir noch Delfine, und stoppten, um diese zu beobachten, und dann, auch wenn es lang nicht so spannend wie Delfine war, war noch ein Kreuzfahrtschiff vor der Insel, dem wir einen Besuch abstatteten. Wir waren etwas verwundert, wieviele Leute auf dem Schiff waren, anstatt die Insel zu erkunden, aber im Prinzip war es uns auch egal.

 

Am Abend hatte ich dann noch gute Unterhaltung mit meinen äußerst charmanten und sehr intelligenten Zimmerkollegen aus dem speziellen Land ;). Eines der Mädels hatte beschlossen, dass ihr Laken stinken würde, und forderte lautstark ein anderes Laken. Der Besitzer kam also ins Zimmer und brachte eine Kollegin mit, die englisch sprach. Diese bat dann das Mädchen, wenigstens an dem anderen Laken zu riechen, um zu sehen, ob das besser wäre, und erklärte ihr und den beiden anderen dass sie die Laken alle 3 Tage wechseln würden, und sie wirklich nicht verstehe, wieso es stinken könnte. (was es nicht tat, es roch frisch gewaschen)

Als die drei dann damit begannen, dass es ihr recht wäre, dass das Laken gewechselt würde, wann sie es wollen, wurde es noch um einges lustiger, weil ich mich immer darüber amüsieren kann, wenn jemand in einem anderen Land ist, und dann von Rechten und Pflichten spricht. Denn ganz ehrlich, wieviele Hostels wechseln denn wirklich alle 3 Tage die gesamte Bettwäsche? Ich wüsste keines. (ok, eines, aber um das geht’s gerade)

 

Mein Lieblingsargument war dann aber doch, als eines der Mädels fragte, ob sie denn die Laken nicht mal früher waschen würden bzw wechseln würden, wenn sie ins Bett machen würde. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie erschlagen oder auslachen sollte, und den Besitzern ging es ähnlich. Die waren dann ein wenig angepisst und ich fand es angebracht, dass ich ihnen sagen sollte, dass es nicht an ihnen liegt, sondern dass die anderen Mädels einfach wirklich komplett durchgeknallt wären. In dem Gespräch erfuhr ich dann, dass sie 5 Minuten nach der Diskussion gefragt hatten, ob sie denn noch länger bleiben dürften. Manchmal muss man sich doch etwas wundern. Aber der Rest des Hostels hatte wunderbare Unterhaltung, nachdem die 3 doch relativ lautstark herumgepöbelt hatten, und dieses Argument für eine über 20-Jährige doch etwas lächerlich war. Als sie am nächsten Tag ihre Sachen packten, beschwerten sie sich noch lautstark beim Zimmermädchen darüber, dass sie nicht verstanden, warum sie keiner mochte. Ja, ich verstehe es auch nicht. Es kann ja aber auch nicht an ihrem Verhalten liegen, oder?

 

Ich wiederum durfte noch ein wenig länger bleiben, und verbrachte einen Tag mit einer Wanderung zum Wasserfall, und dann einen Nachmittag am Strand. Mit Schnorcheln inklusive. Wenn auch mit weniger Fischen als am Tag zuvor. Aber auch das Baden im Wasserfall war (auch wenn man das nicht glauben würde, weil Wasserfälle doch dazu neigen, eher kühl zu sein), äußerst erfrischend und entspannend. Sobald man mal einen Platz gefunden hatte, sich hinzusetzen.

 

 

 

Am nächsten Tag regnete es dann mal wieder, daher war eigentlich auch nur noch entspannen angesagt. Eine Hängematte, mein Kindle und ich bin glücklich! Und dann ging es auch schon auf nach Paraty. Wo mich das Internet hasst.

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Kommentare: 2
  • #1

    Maria (Dienstag, 22 März 2016 09:42)

    Hi, Regina, ich muß dir nicht sagen, daß du immer wieder wunderschöne Fotos machtst, es ist eine Freude, sie anzusehen, auch deine Berichte lesen sich sehr interessant und amüsant - habe schon oft herzhaft drüber gelacht.
    Mama

  • #2

    Vicky (Dienstag, 29 März 2016 19:50)

    Dem kann ich mich nur anschließen :)