Dort, wo Österreich mal im Fußball gewonnen hat...

Nach 'nur' 25h im Bus (auch wenn es eigentlich 22 hätten sein sollten), haben wir es geschafft, in Cordoba anzukommen. Wie kann ich den Besuch am besten zusammenfassen? Ein Kreuzweg, ein Pensionistenausflug in ein mexikanisches Dorf und die Suche nach dem Pfad irgendwo im Nebel. Dann noch ein paar Vögel und Alfajores und die wunderbare Suche nach Western Union. Ja, ich glaub das fasst es recht gut zusammen. Ach ja, und verspätetete Busse. Immer und überall. Aber ist ja fast nicht mehr erwähnenswert!

Mit der Kirche ums Dorf...

Nachdem ich von Paraty bis Cordoba mit einem Spanier unterwegs war, hatte ich einiges an Spaß mit meinen Spanischkenntnissen. Es sind zwar immer alle beeindruckt (er auch), dass ich erst seit Oktober spanisch gelernt habe, aber teilweise fällt die Kommunikation dann doch gewissermaßen schwer. Lustigerweise war er dazu fähig, englisch zu verstehen, bevor im klar wurde, dass ich auch spanisch kann. Aber ich wurde dann immer vertröstet mit dem Kommentar dass ich ihn teilweise nur nicht verstehe weil er eben aus Barcelona ist, und katalonisch und spanisch ist doch etwas anders. Also ja. Aber als wir am ersten Tag in Cordoba durch die Stadt rannten um ein Büro von Western Union zu finden, und dabei einfach wirklich schon die ganze Stadt abgerannt hatten (weil ich, Maps, jemandem anderen vertraut habe, der einfach mal spontan in die entgegengesetzte Richtung losging... Böse Maps, ganz, ganz böse Maps...). Schlussendlich wollte er schon aufgeben, und ich beschloss dann mal einfach in nem Geschäft nachzufragen (die Nachfragerei auf der Straße hatte keine Erfolge gebracht) und 5 Minuten später waren wir auch schon da. (Dafür gabs dann auch ein Alfajor. Aber ich habs selbst bezahlt, also naja..)

 

Mit ein wenig Geld in der Tasche hatten wir dann auch gleich festgestellt, dass uns Cordoba nicht wirklich gut gefiel. Ich mein, ja, es gibt ein paar Kirchen, und Cafes und Banken und Geschäfter, aber das gibts überall sonst auch. Daher mal ab in ein Tourismusbüro, beim zweiten Versuch hats auch geklappt. Der erste Versuch führte uns in ein Reisebüro. Als wir fragten was man denn hier so machen kann, wurde uns Neuseeland angeboten. Wir wollten eigentlich nur einen Tagesausflug. Aber ok. Beim nächsten erging es uns dann auch besser und wir buchten eine Tour für Sonntag nach La Cumbracita. Ein schweizer/österreichisches/deutsches Dorf in dem man wandern kann und Forelle essen kann. Und viel Schokolade und Kuchen. Na warum auch nicht? (es war die beste Option - dachten wir)

 

Nachdem wir nach 3h aber schon genug von Cordoba hatten, versuchten wir für den nächsten Tag was zu finden. Zuerst wollten wir in den Park Quebrada de Condorito. Wäre auch alles gut und schön gewesen, leider hatte es das Hostel versäumt, meine Wäsche (alles bis auf die Klamotten die ich anhatte und eine weitere, kurze Hose) in die Wäscherei zu bringen, und ich bekam es demnach nicht am gleichen Tag zurück. Eher doof, und viel länger wollte ich die sandigen, nach Salz schmeckenden Klamotten wirklich nicht mehr anhaben. Also kurzerhand einen gemütlichen Tagesausflug nach Villa Carlos Paz geplant.

Villa Carlos Paz ist auch ein recht netter Ort, und uns wurde gesagt wir könnten dort eine kleine Wanderung zum Kreuz hinaufmachen. Man sagte uns, man würde ca 2h hinaufbrauchen, und es wäre total leicht zu finden. Man hat uns angelogen. Ich glaub wir haben mehr Zeit damit verbracht, hinzufinden (weil die verschiedensten Instruktionen von verschiedenen Leuten seeeeehr kompliziert waren), als mit der Wanderung selbst. Aber mal von Anfang an.

 

Weil wir natürlich keine Ahnung hatten, wo wir genau hinmussten, und ich mich aufgrund der Tatsache, dass mein Reisekollege als Spanier der Sprache wohl mächtiger ist, und daher diese Info leichter herausfinden konnte, voll auf ihn verlassen hatte - mal wieder ein Fehler ;) dauerte es erstmal länger. Vielleicht liegt es auch am nicht vorhandenen Vertrauen von Argentiniern in Spanier. Auf der Busfahrt von Iguazu nach Cordoba gab es 4 Polizeikontrollen, weil wir an der Grenze an Paraguay vorbeifuhren. Dreimal davon sahen sie seinen Pass und hey, checken wir mal das ganze Gepäck vom Spanier. Ich wurde nicht mal nach dem Pass gefragt. Gute Sache, gleich wie die Mosquitos, die mich einfach nicht anziehend finden. Nicht dass ich mich darüber beschweren würde.

 

Aber zurück nach Carlos Paz. Endlich am Ausgangsort angekommen, wurde uns genau erklärt, dass es sich um einen Kreuzweg handelt. 14 Stationen und dann das Kreuz, 3 Ausblicksplätze, bla bla bla. Sie wollten wissen woher wir sind (ich bin jetzt Spanierin, weil es ja unwahrscheinlich ist, dass zwei Leute die gemeinsam eine Wanderung machen aus unterschiedlichen Ländern sind - andererseits ist er auch Österreicher, weigert sich aber mit mir Deutsch zu üben. Sowas aber auch...) und notierten die Zeit. Wir wurden losgeschickt mit der Info, dass wir wohl ca 1h und 30 bis 45 Minuten hinaufbräuchten, und ungefähr das selbe runter. Es war 11.50. 

Wir wanderten also gemütlich los und kamen sehr bald bei dem ersten Aussichtspunkt an. Die Kreuzwegsstationen haben wir nicht alle durchgemacht, aber als wir nach 15 Minuten bei der 4 waren, wunderte ich mich durchaus, ob es entweder sehr dämlich aufgeteilt ist, oder ob die einfach Senioren da raufschicken um die Zeit zu bemessen. Wir hatten uns eigentlich nicht besonders beeilt, aber nichts desto trotz waren wir relativ schnell oben. Eine Pause von 15 bis 20 Minuten, zum Fotos machen, was trinken und Müsliriegel essen, und dann gings wieder abwärts. Um 13.20 waren wir wieder da. Weil sie ja die Zeit notiert hatten, und scheinbar noch auf der ersten Seite waren, von den Leuten die zurückkommen sollten, wurden wir sehr perplex angeschaut. Ich weiß aber wirklich nicht, wie man 1h 45 Minuten raufbrauchen sollte. Nicht mal rückwärts oder auf Händen gehend. Wobei, letzteres wahrscheinlich schon.

 

Nun ja, wir amüsierten uns etwas über den Gesichtsausdruck des Angestellten und machten uns auf den Weg in den Ort. Essen war angesagt. Weil sich auf den ersten Blick mal kein Restaurant blicken ließ, beschloss ich, meinen Kollegen in die Welt der Alfajores einzuführen. Eine gute Idee. Wir verkosteten also welche und kauften uns einige, für später, ein Dessert. Und dann aber wirklich Essen! Fleisch, was sonst? Sind ja in Argentinien.

Weil es trotz unser Wanderung und der Busfahrt noch zu früh war, um zurückzukehren, versuchten wir, uns schlau zu machen, was es denn in Carlos Paz sonst noch so zu sehen gibt. Ein Fluss, ein See und eine Kuckucksuhr (keine Ahnung wie man das so schreibt - hier heißts Reloj de Cucu). Den Fluß überquerten wir auf dem Weg zur Uhr und dann standen wir da, inmitten einer Menge von anderen Touristen und sehr nahe einer Haltestelle eines Touristenbusses. Ich habe KEINE Ahnung warum dieser Ort einen Touristenbus hat, weil es wirklich nicht besonders viel zu sehen gibt, aber ok. Uns wurde gesagt, jede halbe Stunde kommt das Vöglein raus. Als wir ankamen, war es 15.25. Also mal kurz warten.

 

Hätten wir nicht absolut fasziniert auf die Uhr geschaut, oder vielleicht geblinzelt, hätten wir wohl alles verpasst. Der Zeiger ging auf halb, ein Türchen ging auf, und für eine knappe Sekunde, wenn überhaupt, schaute ein Vögelchen heraus. Ohne Ton, ohne irgendwas. Wir schauten uns an. Das konnte doch nicht alles sein. Also weiterhin gespannt geschaut. Da kommt doch noch was...? Nach 4 oder 5 Minuten beschlossen wir, dass da wohl nichts mehr kam, und die meisten, die um uns herumstanden, hatten nicht mal realisiert, dass überhaupt was passiert war. Wir fragten uns, ob zur vollen Stunde wohl mehr passieren würde, wurden dann aber von einem weiteren Geschäft abgelenkt, in dem man Alfajores kaufen konnte. Also deckten wir uns mit anderen Sorten ein und machten uns auf den Weg zurück zum Bus. Mit schwerem Herzen, weil wir doch so gern gesehen hätten, wie noch mal für eine Sekunde ein Türchen aufgeht... Ich weiß nicht, wie diese Uhr eine Sehenswürdigkeit ist, aber ok..

Am nächsten Tag stand unser Ausflug nach La Cumbrecita am Plan. Nichts ahnend waren wir für alles vorbereitet. Regen, Wandern, Essen, Trinken, und ja, Busfahren. Aber nicht dafür, dass die Gruppe großteils aus Senioren bestand. Ok. Also rein in das Gefährt und los ging es. Es war ja auch ganz nett, wir fuhren die Route entlang, die wirklich hübsch war, und blieben an verschiedenen Orten stehen, um Fotos zu machen. Beziehungsweise. Ich und mein Kollegen wanderten und kletterten um Fotos zu bekommen, die älteren Damen gingen Kaffee trinken. Zu dem Zeitpunkt noch zu Fuß.

 

An den Stellen wo sie keinen Kaffee trinken konnten, waren sie natürlich recht ungeduldig, von ihrem Standpunkt aus war es nicht sehr interessant und alles andere konnten bzw wollten sie nicht erreichen. Wir schon, also bitte warten. Nach 3 oder 4 Stops für Fotos kamen wir kurz nach Mittag in La Cumbrecita an. Der Ort war wirklich nett, wenn man bedenkt dass es regnete und arschkalt war. ARSCHKALT. Also bestellte ich mir zum Mittagessen erstmal einen Kakao. Sie mussten erstmal prüfen ob sie sowas überhaupt hatten, Mittags wäre sowas ja sehr ungewöhnlich. War mir egal, mir war zu kalt. Warum man auch bei 14 Grad die Klimaanlage eingeschaltet haben muss, ist mir auch nicht klar, aber hey, ist ja euer Geld...

 

Zu Mittag gab es Forelle. Die war ja ganz lecker. Uns wurde dann gesagt, wir hätten jetzt ca 2h, um im Ort herumzuwandern, bzw auch einen kleinen Ausflug zu Wasserfällen zu machen. Jeder, der meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich Wasserfälle ganz gern mag, also war das natürlich eine gute Idee für mich. Wir erkundeten uns also im Reisebüro, wo wir hinmussten, und uns wurde gesagt es würde ca 3h dauern, um alle 3 abzugehen, 1,5h zum ersten und dann müssten wir eben auch wieder zurück. Für ältere Menschen gibt es in dem autofreien Ort übrigends Golfcaddies, in denen sie herumkutschiert werden. 

Ratet mal, wer mit Golfcaddies in Richtung Wasserfälle fuhr? Genau, unsere Seniorengruppe. Eine Dame war recht fit und wollte mit uns wandern gehen, der waren die anderen wohl auch zu langweilig oder zu langsam. Oder sie konnte keinen Kaffee mehr sehen. Könnte auch eine Kombi von allem gewesen sein. Wir wanderten also los, und kamen nicht mal 20 Minuten später an. Ich glaube auch nicht, dass man mit dem Golfwagen langsamer gewesen wäre, aber ok.

 

Für mich hieß es mal wieder herumklettern um ein paar schöne Fotos zu bekommen, und lustigerweise schaffe ich sowas immer, ohne irgendwelche Verletzungen. Die Wasserfälle waren dann auch ganz nett, und auf dem Rückweg zum Bus wurden wir von ca 10 Leuten angesprochen, die uns erklärten, dass wir unmöglich weggehen konnten, ohne das oder das zu kosten. Komisch, wir habens trotzdem geschafft...

 

Die nächste und damit auch letzte Station war dann Villa Belgrano, ebenfalls eine deutsch-österreichische-schweizerisch angehauchte Stadt. Scheinbar ist der Hauptgrund, dorthinzufahren, um Kuchen zu essen. Gut, Kuchen kann man auch woanders essen, aber er war auch gut. Aber zuerst gingen wir mal ein wenig spazieren. Während die restlichen Senioren sich sofort in ein Kaffeehaus begaben. Aber ja, macht man ja auch so, bei einem Seniorenausflug, vermute ich mal :)

 

Alles in allem hatten wir durchaus Spaß, aber es wäre durchaus nett gewesen, wenn etwas mehr Schwung in der Gruppe gewesen wäre. Aber wenigstens waren wir entspannt für den Ausflug am nächsten Tag.

Das Abenteuer am nächsten begann wie schon so viele von meinen Abenteuern. Mit Verspätung. Eigentlich hätten wir einen Bus um 8.30 haben sollen. Schlussendlich glaube ich war er um 8.50 da. War ja kein großes Drama, aber da es so wenige Busse zurück gab, und uns gesagt wurde, dass wir mindestens 5h wandern würden, und noch dazu 2km vom Bus zum Start des Trails gehen würden, und diese 2km dann am Abend wieder zurück, waren auch diese 20 Minuten etwas nervenaufreibend.

 

Und weil die Busfahrer hier einfach etwas gemütlicher sind, gabs dann noch ein Kaffeepäuschen und eine 10-minütige Pause kurz bevor wir dann endlich ankamen. Mit den Worten: Hier wird dann der Bus um 18.25 sein wurden wir entlassen, nicht ohne noch ermahnt zu werden, pünktlich zu sein. Was angesichts der Pünktlichkeit der Busse in Südamerika sowieso schon ein Witz ist.

 

Wir stiegen dann also mal aus und betrachteten den Weg. Es gab eine komplett wolkenlose Zone, und eine, die nicht so wolkenlos war. Ratet mal, wo die Wanderung hinging? Eh klar.. Aber zuerst mal auf zum Besucherzentrum, wo man sich anmelden muss und dann eine Wanderkarte bekommt.

Freundlich wie sie sind (ohne Sarkasmus diesmal) wurde uns der Weg kurz erklärt, und der Hinweis gegeben, wir sollen uns links halten. Der Weg ist nummeriert, von 1 bis 10, wobei das Besucherzentrum schon fast bei 3 war. Und alle 15 Minuten wären wir bei der nächsten Nummer.

 

Muss ich dazu erwähnen dass wir knappe 20 Minuten später schon bei Nr 6 vorbeiwanderten? Ich muss aber sagen dass dieser Weg für Golfcaddies eher unbrauchbar wäre, also vielleicht haben die Senioren die zur Bemessung verwendet wurden, einfach Mate mitgehabt? Ich will an dieser Stelle auch sagen, dass ich nichts gegen Senioren habe, aber wir haben uns einfach sehr gut über die Wegbemessungen amüsiert.

Trotz der Warnungen dass wir ungefähr 3h brauchen würden, bis wir am Ende ankommen würden, schafften wir es in weniger als der Hälfte. Der Weg war, wenn auch schon erwähnt, nicht für Golfcaddies gedacht, nicht wirklich schwierig, vor allem nicht wenn man auch schon in Patagonien gewandert ist (und auch das war kein großes Problem meiner Meinung nach). Die meiste Zeit war es ein Pfad durch Wiesen oder an ein paar Steinen vorbei, und ich war ganz beeindruckt dass ich es geschafft habe, ohne auf die Nase zu fallen. Sowas schaffe ich nämlich äußerst oft.

 

Nun gut, angekommen am Ende des Weges sahen wir zwei Sachen. Zum einen, einen Condor. Der flog herum und wir waren recht begeistert, weil wir vorher überhaupt nichts gesehen hatten. Teilweise im wahrsten Sinne des Wortes, wir sind nämlich auch einige Zeit durch eine Nebelsuppe gewandert, und hatten auch überlegt, nur aus Prinzip zum Ende zu gehen und dann umzukehren.

Nachdem wir dann aber den fliegenden Condor (für etwa 10 Sekunden) sahen, sahen wir auch einen Mann, der ganz offensichtlich mit einer Kamera bewaffnet immer in die selbe Richtung starrte. Also machten wir das auch. Und siehe da, auf einem Fels etwa 100m entfernt, saß ein Condor. Wir machten uns auf den Weg zu einem guten Aussichtspunkt und meine Kamera wurde mal richtig warm gemacht. So im Großen und Ganzen habe ich sicher an die 100 Fotos nur von diesem blöden Felsen gemacht, aber nachdem ich mir nicht sicher war, ob die Fotos auch wirklich scharf waren (aufgrund des hohen Zooms und des nicht-vorhandenen Stativs), ging ich lieber auf Nummer sicher. Bis dann meine Hände wehtaten, und ich mal Abwechslung wollte. Und der blöde Vogel wollte einfach nicht wegfliegen.

 

Ich glaube alles in allem saßen wir sicher 1,5h da, und hofften dass er doch mal irgendwas anderes machte, als nur dazusitzen. Irgendwann streckte er mal die Flügel aus, aber das war dann auch schon das Spannenste. Nicht dass ich das jetzt schlecht reden will, aber ein wenig Action wäre schon nett gewesen, oder etwa nicht?

 

Ich ging dann kurzfristig dazu über, meine Schuhe (im Vergleich zu jetzt äußerst sauber, aber mehr dazu in den nächsten Posts), und einige andere Vögel zu fotografieren. Als es uns dann zu langweilig wurde, machten wir uns auf den Rückweg. Weil wir ja abenteuerlustig sind, beschlossen wir, die Alternativroute zu nehmen (eine offizielle!). Wir stellten schnell fest, dass die Beschilderung mal wieder FANTASTISCH ist, und rannten sicher 20 Minuten einfach mal durch ne Wiese (ein Pfad war schon da, aber der verschwand immer wieder und tauchte irgendwo anders auf - Detektivarbeit war gefragt). Irgendwann war die Wiese einfach aus, und eine eher steinige Zone begann. Dies half uns natürlich ganz und gar nicht, weil absolut kein Pfad mehr zu erkennen war. In der Hoffnung, dass dies hilfreich wäre, kletterte ich also erstmal irgendwo ein wenig hinauf, und schaute mich um. Aber leider war auch so nichts zu erkennen. 

Also mühten wir uns einfach ab, irgendwo durch ein anderes Feld zu laufen, auch wenn wir nicht unbedingt glücklich darüber waren, weil wir beim Hinweg auf ein Schild gestoßen waren, dass sowohl vor Schlangen, als auch Pumas warnte. Wir konnten uns nicht darauf einigen, was uns lieber wäre, aber der Gedanke, dass irgendwo in dem Gebüsch eine Schlange sein könnte, war nicht unbedingt beruhigend. Und umkehren wollten wir auch nicht.

 

Geschätzte 10 Minuten später hatten wir es dann wieder auf einen etwas zivilisierteren Weg geschafft, und dann wars auch gleich um einiges netter. Wir amüsierten uns ein weiteres Mal über eine Zeiteinschätzung, als uns auf einem Schild gesagt wurde, dass man für 0,7 km 45 Minuten brauchen würde. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es 0,7 km waren, aber naja, nachdem wir so rasch beim Endpunkt waren, und für den Rückweg logischerweise nicht langsamer sein würden, brauchten wir etwas, um die Zeit totzuschlagen.

 

Schlussendlich waren wir wieder beim Besucherzentrum angekommen, und entspannten uns dort ein wenig. Dort hatten wir auch Gesellschaft von ein paar niedlichen Nagern, aber ich bin mir nicht sicher, was genau es war. Mein Kollege meinte, es wäre so etwas wie eine Maus, aber es hüpft. Ich war eher der Meinung, dass es aussah wie eine Mischung zwischen Kaninchen und Meerschweinchen, und der Fressweise nach zu urteilen, auch ein Hamster. Bis ich also weiß, was es denn sein könnte, nenne ich es Meerhamsterinchen. Weil Kamstchen doof klingt und nicht wirklich hilfreich ist.

Es waren auch Baby-Meerhamsterinchen da. Die waren auch ziemlich toll...

Wie man es kaum glauben könnte, endet die Geschichte noch nicht hier. Sondern etwa 2h später. Der Bus hätte um 18.25 kommen sollen. Nachdem wir bei der Hinfahrt ca 30 Minuten Verspätung hatten, vermutete ich das selbe bei der Rückfahrt. Aber der Bus kam erst um 19.10 an. Alle Wartenden waren ziemlich verfroren und sehr glücklich über den warmen Bus. Aber trotzdem genervt über die Verspätung. Nach 5 Minuten fahrt natürlich das Erwartete. Pause für unbestimmte Zeit.

 

Ich war nicht verlockt, mich wieder nach draußen zu begeben, und blieb einfach mal im Bus sitzen. Irgendwann schlief ich dann auch ein, bis mich das Kind hinter mir aufweckte, weil es ja scheinbar total lustig ist, die ganze Zeit gegen den Sitz vorne zu treten. Den Eltern schien es auch relativ egal zu sein, solang sie schlafen konnten...

 

Zum Abschluss des Tages schaffte ich es noch meine beste Wanderhose zu ruinieren. (ich blieb mit der Tasche auf der Leiter meines Bettes hängen und riss sie mir aus.) Weil ich am nächsten Tag schon weiter musste, musste ich es wohl oder über einpacken und mir irgendwo Nähzeug besorgen. Weiter musste ist aber blöd gesagt, ich war ehrlich gesagt nicht böse darum, weil ich keinen Plan mehr hatte, was ich noch dort machen sollte...

 

Also am nächsten Tag eine kleine Einkaufstour am Morgen, Nadel und Faden besorgt. War auch Zeit, nachdem ich eh immer irgendwas kaputt mache. Wahrscheinlich jetzt, wo ich es habe, nicht mehr, aber wenn man es so bedenkt, sollte ich mich auch nie verletzen, weil ich ein Erste Hilfe Set dabei habe. Leider hat das bis jetzt noch nicht geklappt.

Den Nachmittag verbrachten wir dann sehr entspannt. Ein kurzer Abstecher in den absolut langweiligen Park. Deswegen war der Abstecher auch so kurz, ich konnte mich nicht mal dazu überwinden, ein Foto davon zu machen... Mein Bus war erst um Mitternacht (weil die Fahrt nach Tucuman 8h dauert, und ich weder den ganzen Tag im Bus sitzen wollte, noch irgendwann mitten in der Nacht ankommen wollte). Aber, und ihr hättet es wahrscheinlich nicht erraten - der Bus war nicht pünktlich.

 

Als es um halb 2 dann losging, war ich auch schon ziemlich ko, also Schlafmaske rauf, Kopfhörer rein, Welt aus, und los gehts nach Tucuman. 

Und weil es dort auch nicht SOO spannend war, werde ich wahrscheinlich den nächsten Post irgendwie zusammenfassen, aber ich arbeite gerade an den Fotos von den letzten beiden Tagen, und das wird dann sicher interessanter.

 

Liebe Grüße aus Cafayate ;)

Und nachträglich noch frohe Ostern!

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