Cafayate, das bessere Mendoza :)

Ich wusste ja schon bei der Ankunft, dass mir Cafayate gefallen würde. Einklang mit einem Steak, dann ein Einzelzimmer mit privatem Bad günstiger als meist ein Vierbettzimmer (das ich ja gewohnt bin, sonst kann ich mir die Reise nicht leisten..) und dann ist eigentlich nur noch die Frage, wann ich mir was anschauen soll... Und man kann ja bekanntlich auch nie genug Wasserfälle haben, oder?

Und Achtung, hier nicht reinsteigen - Was hat sie gesagt?

Den ersten Vormittag verbrachte ich, nachdem wir erstmal 30 Minuten warteten, bis alle für die Exkursion ankamen, die sich angemeldet hatten, mit einem Ausflug zu den Wasserfällen. 7 Cascadas hieß es, und sieben warens auch. Und ich hab ein Foto für jeden einzelnen. Ich hoff ich hab auch ein Foto für jeden einzelnen hochgeladen und nicht einen zweimal erwischt. Sonst.. Ups!

 

Wir waren, nach der erwähnten 30 Minuten Verspätung, endlich beim Trail angekommen. Stilecht mit Maté im Bus, natürlich. Weil ich es mittlerweile auch gewohnt bin, schaffe ich es das Zeug zu trinken ohne ein Gesicht zu ziehen, auch wenn ich es immer noch viel zu bitter finde. Aber für Argentinier wäre es wohl eine große Sünde, dies abzulehnen. Und im Sinne der Kameradschaft nehme ich das Gesöff dann schon in Kauf. Nach der Ankunft hieß es einen kleinen Bach zu überqueren und wir standen bei einer kleinen Hütte. Fast alle trocken, nur einer hatte es geschafft, ins Wasser zu steigen. Ihr wundert euch wahrscheinlich, dass es nicht ich war. Ja, ich weiß, unglaublich aber wahr. Aber das waren ja erst die ersten fünf Minuten, also keine Sorge... Es kommt noch mehr!

 

Bei der Hütte angekommen hieß es von unserem Guide: Wartet mal eben! Und mit diesen Worten verschwand sie für ca 30 Minuten, und kam dann mit 2 weiteren zurück. Die hatten scheinbar verschlafen und mussten dann wieder abgeholt werden. Ich sag mal so, wir waren alle nicht besonders begeistert von ihnen, vor allem weil wir sehr rasch merkten, dass sie nicht für die Exkursion geeignet waren, weil eine davon tierische Angst davor hatte, das Wasser zu überqueren oder irgendwo hochzuklettern, und bei einer Tour, wo man gefühlt alle 10 Minuten wieder auf die andere Seite des Baches / Flusses oder wasauchimmer steigt, bzw über höhere Steine klettern muss, ist dies nicht unbedingt hilfreich... Vor allem weil der Guide bei den 10 Leuten die wir dann waren, auch nicht immer wartet, bis der letzte dann mal endlich um die Ecke gekrochen kommt, und dann mit dem bzw der Händchen hält, damit sie nen Stein raufsteigt. Muss auch nicht sein, wenn man mich fragt, sie soll uns schließlich den Weg zeigen und nicht Händchen halten...

 

Knapp nach dem ersten Wasserfall hatten wir dann einen äußerst tollen Teil. Über den Fluß, über ein paar Steine und dann: "Achtung, hier nicht hinsteigen.." "Was?" fragte ich, und zog meinen Schuh einen Moment später aus dem Schlamm. Wohlgemerkt den Schuh, den ich nichtmal eine Woche vorher von Schlamm befreit und durchgeduscht hatte, und dann liebevoll getrocknet... Ach ja, was meine Schuhe so mitmachen.

 

Nachdem es sowieso ein heißer Tag war, und ich meine Schuhe lieber nass, als schlammig habe, beschloss ich dann, einfach mal durchs Wasser zu waten. Sie wurden dann auch relativ schnell wieder trocken. Aber einen braunen Teint haben sie noch immer, meine ehemals schwarzen Schuhe. Mittlerweile hab ich sie in Rente geschickt, aber so weit sind wir noch nicht, das ist ja fast eine Woche später...

Früher oder später hatten wir uns bei Felsvorsprüngen und Höhlen vorbeigekämpft, sind durch Wasser gewatet und über Steine gehüpft um ebenjenes Wasser zu vermeiden, die meisten hatten auch eine beinahe-Kuschelerfahrung mit einem Kaktus, die ich aber davor bewahrt habe, indem ich sie daran erinnert habe, dass sie ihre Hand da grad sehr nahe an Stacheln haben... Und dann machten wir uns auch schon wieder zurück zum Bus, manche schneller, manche weniger schnell, und wir waren alle mehr als bereit fürs verdiente Mittagessen.

 

Ein Großteil von uns ging dann gemeinsam Essen, und wir amüsierten uns recht gut, und beschlossen auch, uns später für eine Führung in einem Weingut zu treffen. Aus dem ursprünglichen Vorschlag halb 4 wurde schließlich 16.15, Argentinier sind harte Verhandler und püntklich sind sie sowieso nie. Ich war als erste da, und weil ich eh wusste, dass die Argentinier nicht pünktlich sein würden, war es auch bei mir 'spät', 16.16 nämlich ;)

 

Aber wie gesagt, die erste... Da die anderen dann aber sehr bald eintrudelten, machte dies auch nicht wirklich was aus, und nachdem wir dann alle mal wussten, wo wir hinmussten, machten wir uns auf den Weg zum Weingut. Eine Führung, eine Verkostung (das darf auf KEINEN Fall fehlen) und uns war schnell klar, Cafayate ist auf jeden Fall das bessere Mendoza. Zum einen schöner, zum anderen, für mich zumindest, mehr zu tun, und auch günstiger und.. hab ich schöner erwähnt? Ja, der Wein war spitzenmäßig, der einzige Grund wieso ich mir keinen gekauft habe, ist, dass ich entweder alles mit mir rumschleppen muss, und ne Flasche Wein ist nicht leicht, und im Gepäck wäre es leichtsinnig (so wie die Taschen immer rumgeschmissen werden), oder sofort trinken. Und ja, so gut er auch war, eine Flasche allein? Wäre doch lustig, mal abends so im Hostelzimmer... Richtig stilvoll auch...

 

Nein, wir ließen unseren Abend dann im Park enden. Mit, wie könnte es auch anders sein, einer weiteren Runde von Maté. Wie gut dass ich mich schon daran gewöhnt habe. Man fühlt sich ja schon beinahe argentinisch...

Unsere Tour in die Quebrada de las Conchas begann, auch aufgrund der Lichtverhältnisse, um 15.00. Mit einem Minibus gings ab in die Quebrada, wo wir dann zuerst eine kleine Wanderung durch das erste Tal machten. Unser Guide zeigte uns einige Figuren in den Steinkonstellationen, unter anderem eine Eule und eine Lokomotive. Dann wanderten wir durch einige Höhlen, die mit den hereinkommenden Sonnenstrahlen fast noch cooler waren, als sie sonst sein würden. Aus der Höhle herauskommend wurden wir gewarnt, vorsichtig runter zu gehen, weil alles sehr locker ist, und Rutschgefahr besteht. Was tu also ich?

 

Kein Problem, ich komm LOCKER runter. Schade dass die Story hier noch nicht vorbei ist. Unten angekommen beschloss ich, noch ein letztes Foto, so quasi rückblickend, auf die Höhle zu machen, und schaff es, während ich einen Schritt zurückgehen will, mal wieder auf meinem Arsch zu landen. Als alle absolut besorgt auf mich zurannten, und fragten ob es mir denn gut ginge, war meine größere Sorge, ob es meiner Kamera gut ging. Aber ja, ihr ging es gut, bei mir war es nur ein bisschen Blut und ein leichter Kratzer, und da ich sowieso Desinfektionsspray, Taschentücher und alles mithabe (aus Erfahrung) war die Sache dann recht schnell vorbei. Natürlich wurde ich weiterhin von allen besorgt angeschaut, und ich glaub sie dachten sich so ihren Teil, als ich dann bei den nächsten Stops ohne Probleme irgendwo die Felsen raufkletterte. Hauptsache das kann ich, wenn stehen schon nicht funktioniert...

 

Die nächsten Stops, abgesehen von kurzen Fotos beim Apostel bzw beim Frosch, waren dann das Amphitheater und die Garganta del Diabolo. Ich habe schon festgestellt, dass es an seeehr vielen Orten eine Garganta del Diabolo gibt, und es ist auch immer sehenswert. Vielleicht sollten sie mit den Namen aber etwas kreativer werden...

 

 

 

 

Bevor wir aber dazu kommen, das Amphitheater. Wie kann man es sich vorstellen? Ich glaub es ist schwierig, wenn man nie selbst dawar. Im Prinzip ist es eine, nach oben geöffnete Höhle, wobei das Loch oben um einiges kleiner wird. Das Amphitheater ist auch ziemlich hoch, und die Akustik, wie man sich vom Namen her schon denken kann, ist unglaublich. Es war ein Typ dort, der Panflöte gespielt hat. Man hat es in jeder Ecke gehört als würd er genau neben dir stehen und spielen, auch wenn er 20 Meter entfernt war. Wirklich cooler Ort.

 

Der nächste Ort war dann, wie gesagt, die Garganta del Diabolo. Dort durften wir dann auch etwas herumklettern und es war auch wirklich cool wie die Lichtstrahlen hineinfielen und auch einfach die Felskonstellationen und die ganze Umgebung zu betrachten.

  

Von dort aus fuhren wir dann zurück zu einem Aussichtspunkt namens 3 cruzes. Von den drei Kreuzen haben wir nicht viel gesehen, auch wenn ich extra ein wenig zurückgelaufen bin, nur um ein Foto davon zu machen ;) Aber dafür konnten wir den wirklich genialen Ausblick auf die roten Felsen, in Kontrast zu den Wiesen sehen. Am Ende des Tages taten mir zwar die Augen weh, aber den Ausblick war es auf jeden Fall wert.

 

Eine kleine Wanderung, um noch mehr von den verschiedenfarbigen Bergen zu sehen war dann der nächste Stop. Dies war einfach unglaublich. Immer wenn man dachte, viel besser kanns nicht werden, ging man um eine Ecke und hey, es geht doch noch. Vor allem sieht man ja auf dem Foto nur, was auf dem Foto Platz hat. Wenn man aber da oben steht und sich im Kreis dreht, sieht man immer noch neue Sachen, die einen fast umschmeißen. Was natürlich nicht günstig wäre, weils auf beiden Seiten steil bergab geht. Aber bei sowas hab ich ja keine Probleme. Würde ich auf dem Geraden stehen, wäre es sicher eine Wette wert, wie schnell ich auf der Fresse liegen würde. (Ihr seht, mittlerweile nehm ich es mit Humor, es gibt kaum einen Tag wo ich mir nicht entweder den Kopf am Bett anhau, oder den Zeh an ner Tür oder nem Stein, oder den Kopf im Bus. Wenn mich jemand besorgt anschaut, kann ich eigentlich nur darüber lachen. Solang es nichts gröberes ist...)

 

 

Cafayate wurde dann mit einem Abendessen und einem Gläschen Wein abgeschlossen, bevor ich mich am nächsten Tag auf nach Salta machte.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Mittwoch, 13 April 2016 11:05)

    Tolle Fotos, Regina, so wie du berichtest, kommst du völlig lädiert nach Hause.
    Ich freue mich darauf, noch mehr Fotos von dir zu sehen. Das Foto, das du per E-mail gesandt hast mit den roten Felsen und weißen Streifen durchzogen ist wahrscheinlich auch von Cafayate?
    lb.Gr.