Salta la Linda – oder: du stinkst

Salta, die Stadt selbst gefällt mir äußerst gut. La Linda ist ein guter Beiname, die Liebliche, die Schöne. Salta ist wirklich eine schöne Stadt mit vielen wunderschönen Gegenden in der Nähe, wenn nur auch die Tourguides so nett wären, bzw die Informationsgeber auch wirklich wüssten, über was sie Information geben...

Gehts auch ein bisschen freundlicher?

Meinen Aufenthalt in Salta begann ich mit 2 Sachen, die ich mir nicht für Bolivien aufbehalten wollte. Zum einen einen kurzen Arztbesuch der Kontrolle wegen, und zum anderen, das mittlerweile unaufschiebbare, Schuhe kaufen. Da auch in Salta Siesta bis um 17.00 ist, wartete ich dies erstmal ab, und schaute mich erstmal in der Stadt um. Wunderschöne Gebäude, die Leute die man so auf der Straße trifft sind gut gelaunt und freundlich (außer die, die im Tourismusbüro arbeiten, warum auch immer)

 

Die Kontrolle war dann schnell erledigt, und die Schuhe bald gekauft, und so konnte ich glücklich und zufrieden meinen Aufenthalt genießen. Ich erkundigte mich nach guten Touristenzielen und bekam mehr oder weniger zufriedenstellende Antworten. Aber wenigstens Antworten, dachte ich mir, und beschloss am nächsten Tag die Stadt Cachi aufzusuchen. Da ich keine Möglichkeit gefunden hatte, selbst einen Bus zu nehmen, musste es wohl oder übel mal wieder ne Tour sein. In dem Fall war es dann eher übel...

 

Am nächsten Tag wurde ich um kurz nach 8.00 abgeholt. Etwas seltsam, weil es hieß zwischen 7 und halb 8, aber hey, Argentinien, oder etwa nicht? Der Bus war beinahe voll, mir wurde ein Platz in der vordersten Reihe zugewiesen (ein Minibus, 14 Leute), und ich ließ mich erstmal nieder. Wir machten dann erstmal einen Stop, und der Guide erklärte uns, dass wir aufgrund der Höhe (über 3000 Meter) Kakaoblätter kaufen sollten, bzw auch Wasser und Kaugummi. Nachdem ich bald die Grenze überqueren werde, sah ich nicht viel Sinn darin, diese Blätter zu kaufen, und ließ es bei Wasser und Kaugummi bleiben. Ich dachte mir auch, dass ich von 3000 Metern jetzt keine großartigen Probleme erwarten sollte, diese Höhenmeter hab ich schon mal ohne Probleme gehabt, wieso sollte es also jetzt Probleme geben?

 

Als wir von dort wegfuhren, blieben wir noch ein letztes Mal stehen und ein Paar stieg noch ein. Wie ich, hatten sie nur noch einen Platz in der ersten Reihe, und setzten sich erstmal hin. Der Junge hatte recht lockige Haare und versuchte, sie zusammenzubinden, als plötzlich der Guide kam und irgendetwas sagte. Ich hatte leider nicht verstanden, um was es ging, aber das Haare zusammenbinden ließ er dann. Wenig später begann der Guide dann etwas von der Hinterseite des Vouchers vorzulesen, so in Art dass Leute, die unhygienisch sind bzw stinken, von der Tour verwiesen werden können, ohne dass sie Geld zurück bekommen. Ich war zu dem Zeitpunkt etwas verwirrt darüber, um was es jetzt genau ging, und dachte er macht nur nen Witz, und überlegte nicht weiter. Als er dann aber immer 1 Meter hinter uns stand und in Richtung hinten sprach, fragte ich, ob er nicht vielleicht etwas weiter nach vorne gehen könne, weil wir nichts hören konnten. Da bekam ich dann die Antwort: Ja prinzipiell wäre das schon möglich, wenn dieser Gestank nicht wäre...

 

Bei der nächsten Raststelle kam ich dann mit den beiden zu sprechen, die sich als Deutsche entpuppten, die zudem kein Wort spanisch konnten (der Guide verweigerte sich auch, Englisch zu sprechen). Sie erklärten mir dann, dass er dem Jungen gesagt hatte, er soll doch seine Arme nicht anheben, weil er sicher unter den Achseln stinken würde. Ich hab keine Ahnung wie er auf die Idee kam, aber scheinbar lag es daran, dass er sie von einem Campingplatz abholte...

 

Weil er sich weiterhin wie ein absolutes Arschloch verhielt, machte ich mich dann daran, das wichtigste für die beiden zu übersetzen, und bei den Stops waren wir dann auch meistens gemeinsam unterwegs. Wir bekamen dann noch Gesellschaft von zwei Österreichern, die mittlerweile in Deutschland leben, und auch schon realisiert hatten, dass er ein ziemliches Arschloch ist. Er verweigerte sich in deren Fall, mit der Frau zu sprechen, und sprach grundsätzlich nur den Mann an. Da dieser nicht spanisch sprach, übersetzte und antwortete meistens die Frau, un das war ihm scheinbar auch nicht recht. Unser Running Gag für den Tag war dann: Lass uns zum Bus zurück gehen, nicht dass wir zu spät sind, sonst stinken wir dann auch...

 

Abgesehen vom ominösen Gestank, von dem weder wir, noch irgendwer anderer, abgesehen vom Guide was mitbekamen, war die Tour recht nett. Ich durfte dann auch Kakaoblätter probieren, wobei ich sie zum einen nicht mag (vom Geschmack her) und zum anderen nicht das Gefühl hatte, dass sich irgendetwas ändern würde. Nicht dass es mir schlecht gegangen wäre oder so, aber trotzdem...

 

 

Die Aussichtspunkte waren wirklich cool, und als wir dann schlussendlich in Cachi angekommen waren, verweigerten wir den Essenstipp unseres Guides und machten uns auf den Weg zu einem anderen Platz, wo wir dann ein komplettes Menü mit Vor- Haupt- und Nachspeise für unter 10€ hatten, umgerechnet logischerweise. Und ein Liter Bier war auch dabei. Auf jeden Fall sehr preiswert und auch wirklich lecker. Dann gingen wir noch ein wenig durch die Stadt, und schauten uns die Kirche an (mit Dach aus Kaktusholz), bevor es dann auch schon wieder ab nach Salta ging...

Weil ich in Wanderlaune war, dank meiner neuen Schuhe, machte ich mich am nächsten Tag auf nach La Caldera. Leider war dort bei weitem nicht so viel zu wandern, wie mir gesagt wurde, und irgendwann hat man auch genug von den Christusstatuen. Ich machte mich also relativ bald wieder auf den Weg zurück in die Stadt und stattdessen ab nach Cerro San Bernardo. Dort war es dann recht nett, man hatte einen tollen Ausblick auf die Stadt und auch oben war es ziemlich hübsch und entspannt, um einfach ein wenig im Park zu sitzen und die Wärme zu genießen.

 

Weil es an dem Tag mit dem Wandern nicht geklappt hatte, gabs am nächsten Tag einen weiteren Versuch. San Lorenzo, scheinbar wunderbar für eine 2 bis 3 stündige Wanderung. Ich kam, sah und stellte fest, ohne Guide darf man hier nicht wandern. Da ich aber keine Lust hatte, nen Guide zu suchen, ging ich so weit wie ich konnte, und machte mich dann auf den Weg zurück. Bei den Wolken wäre wahrscheinlich der Ausblick auch nicht so super gewesen und als ich dann in Richtung Bus ging, begann es in San Lorenzo auch schon zu tröpfeln. Gut, also das auch abgehakt. Auf die Enttäuschung ging ich dann erstmal Essen, und dann noch ein bisschen in der Stadt herum. Durch den Park, bei ein paar Kirchen vorbei (von außen sind sie wirklich cool, rein bin ich nur bei einer, aber die war auch ziemlich schön) und dann gings schon wieder zurück ins Hostel, Tasche packen, für den nächsten Tag, ab nach Tilcara.

 

 

Tilcara sollte dann auch mein letzter Stop in Argentinien sein, nach dem geht’s nach Boliven.

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