Eigentlich ja eh nur 3 Tage in Uyuni...

Die Salar die Uyuni, das absolute Highlight in Bolivien für die meisten. Ich hatte mich schon sehr lang darauf gefreut, vor allem weil es auch toll war, mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen. Die Tour hielt auch eigentlich das meiste, dass sie versprochen hatte. Wenn auch nicht alles. Aber ja...

Todo bien? - Wir haben ja Zeit!

In Uyuni angekommen gings erstmal ab von einer Tourfirma zur anderen. Sie sind ja nicht schwer zu finden, weil dich eh jeder anlabert ob du nicht mit ihnen eine Tour machen willst, aber man soll ja schließlich gut wählen. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob es eine gute Wahl war, aber alles in allem wars recht lustig.

 

Nachdem ich mir bei ca 10 verschiedenen Firmen fast das gleiche Programm angehört hatte, beschloss ich noch ein oder 2 andere anzuschauen. Die Leute im Büro waren so enthusiastisch, dass ich dann dazu überging, quasi ihnen das Programm vorzusagen, um zu wissen, ob alles gleich sein würde. Ich hatte mich dann auf zwei hinabgearbeitet, und beschlossen, dass ich jetzt die Entscheidung nicht mehr treffen müsse, dass können dann die anderen machen. Ein Abendessen, eine heiße Dusche (die es in Uyuni nur bis 21.30 gibt) und dann Wecker stellen und ab ins Bett.

 

Eigentlich wollte ich um 5.00 aufstehen, um meine Cousine und ihre Freundin an der Bushaltestelle abzuholen. War auch absolut bereit, war bereits komplett angezogen, die Treppe hinunter, die Tür vom Hostel hinaus, und dann stand ich vor einer weiteren Tür, die natürlich geschlossen war. Mein Hostel war in einer Marktzone, und die war abgesperrt. Es hieß zwar, man könne wen wecken, aber ich hatte keine Ahnung wo, und wollte nicht unhöflich sein. Also zurück ins Bett. Wieder im Bett gabs noch ein Nickerchen für eine halbe Stunde, bis schließlich ein anderes Mädel aufstand und die Sachen packte. Gut, fast 6, ist ja viel besser als 5, also einfach mal mit ihr mit. Sie hatte nen Flug, musste also sowieso wen wecken, also wars eigentlich eh egal.. Aber dann war ich draußen, und hatte natürlich kein Internet mehr. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass es nicht viel bringen würde, jetzt noch zur Bushaltestelle zu gehen, weil sie wahrscheinlich nicht dasein würden, und auch wenn sie wussten, wo mein Hostel ist, würden sie wahrscheinlich nicht vor der Tür sitzen (ich hatte auch das nachgeprüft..)

 

Also ab in die Nacht, ab in die Kälte, und mal überlegen. Mir wurde dann recht rasch geholfen, und ich wurde zu einem Ort geschickt, wo viele Leute sein sollten, die von LaPaz gekommen sind. Waren auch viele, nur nicht die, die ich sehen wollte. Zwischenzeitlich hatte ich fast gedacht, sie gesehen zu haben, aber nachdem sie nicht auf die Namen reagiert hatten, stellte ich fest, dass ich mich wohl geirrt hatte. Beim 3. Platz hatte ich schließlich Glück, und dann durfte ich auch die Entscheidungskompetenz übergeben. Habe schließlich alles schon auf 2 Touren runtergearbeitet.

 

 

Die Entscheidung war dann rasch getroffen, dann gings ab zum Büro und wir schrieben uns ein. Den Rest werd ich mal kurz zusammenfassen: Geld abheben (stellte sich schwerer heraus als wir gedacht hätten), bezahlen, mein Gepäck holen, zum Büro bringen, Frühstück, Karten spielen und dann gings auch schon los. Uyuni, 3 Tage, 2 Nächte, wir kommen.

Tag 1

Der erste Stop war am Friedhof der Züge. Viele der Züge werden nicht mehr verwendet, weil man heutzutage schnellere Züge verwendet. Die alten stehen daher alle an einer Stelle und werden gerne als Fotoaccessoires verwendet. Haben wir natürlich auch gemacht. Und wir hatten viel Spaß dabei. Leider war es noch etwas bewölkt, aber wir waren uns sicher. Es wird noch besser.

 

Der nächste Stop war ein kleiner Markt, wo wir uns ein Llama gekauft haben. Wir wusste dass wir dies später noch brauchen könnten, und so viel Platz nimmt so ein Llama auch nicht weg. Und es hatte auch keiner was dagegen. Wieso denn auch, Llamas sind ja niedlich ;). Dann waren wir schon beim Salzhotel. Das Salzhotel ist heutzutage ein Museum, früher war es tatsächlich ein Hotel aus Salz (das erste davon in der Gegend). Ich würde jetzt sagen es ist cool, aber es ist eben ein Gebäude aus Salz, und wir hatten da später auch noch welche davon. Aber die Ironie, wenn man am Salztisch, auf Salzsesseln sitzt, und sein Essen isst, während man die Salzwände und den Salzboden anschaut, und dann jemanden fragt, ob man mal eben das Salz haben kann, ist durchaus bemerkenswert. Aber auch das hatten wir später noch zu genüge.

 

Nach dem Mittagessen, und den Fotos bei den Flaggen (Schande, dass es mal WIEDER keine österreichische gab), versuchten wir uns an den ersten Salzfotos. Leider ist es schwieriger, als ich gedacht hätte, die Einstellungen richtig zu bekommen, vor allem wenn jemand anderer mit meiner Kamera fotografiert (wie zB unser Guide, der da leider den Fokus komplett falsch hatte...). Spaß hatten wir trotzdem, und kreativ waren wir auch.

 

Wir kamen dann auch recht bald zum zweiten Platz, wo wir dann offiziell die Salzfotos machten.

Da wurde dann auch alles verwendet, was wir so verwenden konnten. Wasserflaschen, zufällig mitgebrachte Pringles (haha, eh klar), Dinosaurier, eben gekaufte Llamas etc.. Wirklich alles, das uns so einfiel und noch mehr. Wir hatten auf jeden Fall Spaß und hätten noch um einiges länger fotografieren können, aber unser Guide wollte ein Video machen. Leider war uns allen nicht ganz klar, was er denn genau von uns wollte, aber lustig wars trotzdem.

 

Dann gings ab zur Isla del Pescado, wo wir dann einige Kakteen vorfanden, die natürlich ideale Kulisse für ein paar weitere Fotos waren. Auch hier hatten wirs recht amüsant, und zum Abschluss gabs noch ein Tier, das meiner Meinung nach eine Kreuzung zwischen Hase, Eichhörnchen und Kanguru ist. Aber das könnt ihr selbst entscheiden!

 

 

Im Salzhostel angekommen erstmal Zeug reingebracht (vorher schön die Schuhe abputzen, damit man nicht mehr Salz auf den Teppich, äh, das Salz, bringt. Ja, keine Ahnung, ehrlich!), und dann ein kleiner Snack, bevor wir versuchten, den Sonnenuntergang in der Salzwüste zu erleben. Ich sage bewusst versuchen, weils recht bewölkt war. Versucht haben wirs, gelungen ist es nicht besonders gut, die Sonne hat man zumindest nicht gesehen. Aber wie ich schon mal gesagt hab, lustig wars trotzdem

Tag 2

Eigentlich sollte ich diese Beschreibung nicht mit dem Wort eigentlich beginnen. Aber es passt so gut. Also! Eigentlich hätten wir um halb 7 fahren sollen. Tatsächlich sind wir um 7.15 gefahren. Mit einer anderen Gruppe. Begründung: Der Weg ist heute etwas schwerer zu fahren, es ist besser wenn wir zu zweit sind. Wir waren dann nicht sehr lang unterwegs bis wir darauf hingewiesen wurden, dass wir uns in San Juan eindecken sollten, und aufs Klo gehen sollten, bis zum Mittagessen würde es keines mehr geben. Wäre ja auch richtig gewesen. Eigentlich. Aber eigentlich hätte auch alles etwas anders sein sollen.

Weil wir ja zwei Gruppen waren, und wir immer vorausfuhren, und alle paar Minuten wieder warten mussten, bis das zweite Auto aufgeholt hatte, vermuteten wir, dass wir vor ihnen fahren, weil sie Angst haben, dass was passiert. Wäre eigentlich auch recht nett gewesen. Eigentlich hätten wir die Salar de Chiguana nur durchqueren sollen, Fotos sind da auch nicht so interessant, ist eine braune Salzoase, also nicht besonders spannend. Aber es kam dann doch alles etwas anders.

 

Wir fanden es auch sehr intellegent dass wir, wenn es sowieso keine Straßen gibt, genau in dem Teil fahren muss, der nass ist, anstatt 2 Meter weiter drüben. Viel toller war es dann, als wir eine 180 Grad Drehung machten, und plötzlich in die andere Richtung schauten. Nicht dass sich an der Umgebung viel geändert hätte, aber ja. Ich durfte auf der Beifahrerseite sitzen, und kann absolut sagen, ich hab gemerkt wie sich das Auto zur Seite geneigt hat. Scheinbar sonst niemand. Die Glücklichen. Olivier(k) merkte an, dass es ziemlich cool gewesen wäre. Unser Guide war daraufhin ziemlich angefressen, wobei ich das Gefühl hatte, dass es ihm auch ziemlich cool vorgekommen war.

 

Einige Minuten später viel mir dann auf, wie er immer wieder versuchte, den Motor neuzustarten. Merkt ihr wie ich das Wort versuchen verwende. Heißt, es hat nicht geklappt. War eigentlich nicht geplant. Ja, da ist es wieder. Eigentlich hätten wir die Salzwüste nur durchqueren sollen. So hatten wir mal einen Zwischenstopp. Die beiden Guides (unserer und der vom hinteren Auto) versuchten mal, die Batterie neu aufzuladen. Weil es ja zu viel wäre, ein Starterkabel mitzunehmen, beschlossen sie, die einfach bei einem Auto auszubauen, und beim anderen wieder einzubauen. Ich weiß nicht, was sie sich davon erwartet haben, weil meiner Meinung nach eine Batterie nicht besser wird, wenn sie in einem anderen Auto ist, aber ok. Ich bin ja kein Mechaniker. Unser Guide scheinbar schon. Ich weiß nicht wieviel Stunden sein Tag hat, nachdem er 10x im Monat eine 3-Tagestour macht, Ökonomie oder irgendsowas studiert, und dann nebenbei noch Mechaniker ist. Vielleicht sollte er das Mechaniker auch aufgeben, besonders gut war er eh nicht dabei...

 

Gut, am Anfang wars ja noch lustig. Dann, nach ca 1,5 oder 2 Stunden beschlossen sie dann, dass das andere Auto jetzt in die nächste Gegend fahren sollte, wo es Empfang gibt, und uns einen Mechaniker schicken sollte, bzw auch die Agentur anrufen sollte, um ein Ersatzauto zu arrangieren. Wir saßen also mal im Auto und drehten Däumchen. Draußen wars kalt. Ein paar von uns gingen spazieren, und irgendwann war dann auch Mittag. Wir waren ca um 9.00 dort angekommen. Mittagessen gabs ca um 13.00.

 

Noch waren wir optimistisch. Ein Auto von Uyuni würde etwas mehr als 3 Stunden brauchen, aber das wäre dann auch schon gegen 14.30 oder so hier. Und die Autos von Chile würden ja auch bald auftauchen, von der anderen Seite, so gegen 14.00. Also kein Problem. Also erstmal kaltes Essen runtergeschlungen, und dann begann der Regen. Also waren wir alle kuschelig im Auto eingepackt, und beschlossen erstmal, einen Film zu schauen. Wie gut, dass ich mein Tablet dabeihatte. Im Laufe des Filmes hörte der Regen auch auf, und irgendwann stieg unser Guide mal aus und verschwand. Ohne Worte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir dachten, er müsse mal aufs 'Klo' („es is alles Klo hier...“), aber nachdem er dann auch nicht mehr zurückkam, vermuteten wir er versuchte, Empfang zu bekommen.

 

Nachdem der Regen auch aufgehört hatte, und sich die braune Drecklacke in eine Wasserlacke verwandelt hatte, beschlossen wir eine Fotopause zu machen, und amüsierten uns einige Zeit draußen. Aber schlussendlich wars dann eben doch kalt und windig. Gegen 16.00 realisierten wir, dass die Autos, die von Chile kommen sollten, entweder alle nicht auf der Strecke fuhren, sondern ca 2km entweder links oder rechts von uns und uns daher auch nicht sehen konnten. Wie toll für uns! Wenn man dann auf beiden Seiten kleine Autos vorbeizischen sieht, und immer noch in der Kälte sitzt...

 

Die ersten Autos kamen dann eine halbe Stunde später vorbei. Wir hielten sie auf und versuchten, unsere Situation zu erklären. Weil die aber auch alle voll waren, war die Situation leider weiterhin unverändert, und wir saßen noch immer in der Wüste fest. Gut, dass wir noch Pringles hatten.. Die wir uns vorerst noch aufbewahren wollten. Falls wir dort übernachten würden, so quasi. Gegen 17.30 oder 18.00 kam dann das nächste Auto. Und, man glaubt es kaum, es war ein Mechaniker. Und unser Guide. Die arbeiteten dann ca 10 Minuten am Auto, und schon funktionierte es wieder. Das war dann fast noch frustrierender als den ganzen Tag dort zu sitzen. Hätte die andere Gruppe den gleich hergeschickt, wären wir schon beim Abendessen gewesen, so durften wir dann mit dem Guide diskutieren, was wir nun machen würden, und was wir an Entschädigung bekommen würden. Ohne hier auf eine Menge hinauszuwollen, haben wir schlussendlich um einiges mehr bekommen, als ich sowohl gedacht als auch gebraucht hätte. Wobei es für mich auch am wenigsten schlimm war, weil ich auch noch genug Zeit habe. Im Gegensatz zu anderen, die schon einen Bus gebucht hatten, bzw einen Flug weiterhatten etc und eher knapp dran waren. Und schlussendlich mussten wir ja für die extra Nacht und das Essen, das wir auch bekamen, auch nichts bezahlen, und auch wenn wir das dem Guide (oder der Agentur, mit der wir ausgiebigst diskutiert hatten) nicht auf die Nase binden wollten, hatten wir uns dann auch recht gut amüsiert. Wir hatten schließlich auch genug Zeit dafür. Todo bien, oder?

 

 

Schlussendlich ging es nach San Juan zurück, wo wir dann einsamst in einem Hostel waren, und ich mich erstmal auf eine heiße Dusche, und dann warmes Essen gefreut hatte. Wie schön das doch war! Am Abend war dann mal wieder Karten spielen am Programm. Ich muss sagen, meine Spielkarten waren wohl die beste Investition die ich bis jetzt getätigt habe, die habe ich bis jetzt wirklich in jedem Land ein paar mal ausgepackt. Lustigerweise immer mit dem gleichen Spiel, das kennt fast jeder. Und die, die es nicht kennen, lernen es sehr schnell kennen!

Tag 3 (der EIGENTLICH Tag 2 hätte sein sollen!)

Eigentlich hätten wir um 6 fahren sollen. Ups, hab ich eigentlich verwendet? Sorry, ich hör schon auf! Aber hey, schlussendlich wars dann halt wieder etwas später. Wir mussten noch auf unser Essen warten. Aber womit verbrachten wir unsere Zeit. Dreimal dürft ihr raten.

 

Nein, keine Wasserfälle. Also wirklich. Und Märkte warens auch nicht. Oder Kartenspielen. Oder Llamas. Ne, wir haben uns damit amüsiert, mit Seifenblasen zu spielen. Scheinbar auch ein bisschen zu viel, unser Guide war dann nämlich recht angepisst, weil wir uns recht gut amüsiert hatten, und er eher schlecht drauf war. Ich bin mir sicher, dass er sich etwas von der Agentur anhören musste, dafür dass er am Vortag einfach mal kommentarlos für ein paar Stunden verschwunden ist, aber es wäre ja kein Problem gewesen, 2 Sätze zu sagen. Es ist ja nicht, als ob er nicht Zeit dazu gehabt hätte...

 

Aber als wir dann endlich losgelegt hatten, ging es zuerst noch zu einem Vulkan, wo wir die Aussicht genießen konnten. Wir fuhren schon die meiste Zeit an der Grenze zu Chile entlang. Chi Chi Chiiiii... (Le Le Leeee). Die Vorfreude war schon da. Aber man sollte den Tag nicht unterschätzen. Ich würde sagen, wir hatten im Prinzip sogar Glück gehabt, dass wir am Vortag in der Wüste waren, weil wir dann schlussendlich das perfekte Wetter für den 2. Tag hatten. Oder den 3. Was auchimmer!

 

Ideales Wetter am Vulkan, und dann kamen die Seen. Mit den Flamingos. Und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Einfach unglaublich schön, und so schwer zu beschreiben, man muss einfach selbst dagewesen sein. Eigentlich ist ja die Salzwüste der Höhepunkt, aber von Salzwüsten hatten wir dann schon genug gesehen, und das (und die Tatsache, dass unser Auto funktionierte) war dann fast noch schöner!

 

Es gab dann noch 3 weitere Lagunen, wobei die erste eigentlich die schönste war, aber bei der zweiten gabs eine Toilette. Hm, schwere Wahl. Die erste. Ja, ok. Aber das könnt ihr selbst entscheiden. Sind alle sehr sehenswert!!!

 

Ein Abstecher zum Steinbaum, und den Schlumpfhäusern und anderen Steingebilden war der nächste Stop. Es war zwar ziemlich cool, aber auch ziemlich windig und kalt, und von dem her waren wir nicht allzulange dort. Und der absolute Höhepunkt wartete ja noch. Und nein, es war kein Wasserfall.

 

Laguna Colorado. Absolut umwerfender See auf ca 4200 Höhenmeter, wo ich mir sehr schwer tu, den irgendwie zu beschreiben. Einfach absolut genial. Dezent windig, aber nur ein kleines bisschen. Wir haben ein tolles Gruppenfoto gemacht, und hattens insgesamt auch recht spaßig dort..

 

Dann gings wieder ab ins Hostel, und mal wieder waren wir allein. Hab ich schon erwähnt, wie kalt es am Abend wird? Ne? Ihr dürft gerne raten. Aber ja, es waren -15 Grad in der Nacht. Wir waren auch nicht besonders glücklich drüber. Beim Tee und beim Essen ging es ja noch (auch wenn dies sehr schnell kalt wurde) aber danach hatten wir rasch realisiert, dass nach Sonnenuntergang eigentlich nichts mehr ertragbar ist, wenn man nicht in 3 Decken eingewickelt ist. Also haben wir uns bettfertig gemacht und ins Zimmer verzogen. Um halb 8 oder 8, glaube ich. Aber wir sind ja nicht schlafen gegangen. Ne, wir haben, mal wieder, Film geschaut. Hangover.

 

Ich glaub von uns 6 haben 2 den kompletten Film gesehen. Aber wenigstens war es warm und kuschlig. Und am nächsten Tag sollten wir dann ja auch um 4 aufstehen und um halb 5 frühstücken, um 5 sollts losgehen.

Tag 4 (äh, 3?)

Wir waren alle nicht besonders munter, als wir munter sein sollen, und vor allem war es noch immer scheiß kalt. Das Frühstück hatte uns dann auch nicht besonders aufgeweckt, aber schlussendlich waren alle Taschen gepackt und verstaut, das Wasser erstaunlicherweise nicht eingefroren während dem Umfüllen, und so konnte es losgehen. Mit dem Bikini schon drunter an (zumindestens die Mädels) gings ab zu den Geysern. Die Geyser waren ziemlich cool. Uns wurde gesagt, wir sollen vorsichtig sein, scheinbar sind schon Leute gestorben, die leichtsinnig waren. Normalerweise würde ich sagen, es wären Deutsche (in Australien hat es immer gepasst: Welche Nation wird am öftesten von Krokodilen gefressen?), aber hey, es ist Südamerika. Also Israelis. Eh klar. Wer Torres del Paine halb abfackelt denkt auch nicht, dass man Geyser nicht zu sehr auf die Haut (oder den Rauch) rücken soll, oder?

Ich für meinen Teil hab solang Fotos gemacht, bis meine Finger zu eingefroren waren, um den Auslöser zu drucken, und dann gings zurück ins Auto, wo langsam alles wieder auftaute. Habe ich übrigends erwähnt, dass unser alter Gaul (das treue Auto) leichte Beleuchtungsprobleme hatte? Die meiste Zeit waren wir ohne Licht unterwegs. Stattdessen Alarmblinkanlage. Aber hey, der Mond war ja hell. Die meisten haben sich gezwungen, die Augen zu schließen, um nicht zu viel dran zu denken, ich hab den Mond angeschaut. Wie schön der doch war...

 

Aber schließlich sind wir dann bei den Thermen angekommen, und da wurden wir dann wirklich aufgewärmt. Die tollsten 30 Minuten des Tages, auf jeden Fall. Bis zu dem Zeitpunkt. Kuschelig und warm, nachdem wir den Sonnenaufgang beobachtet hatten, machten wir uns auf zum nächsten Punkt. Desierto de Salvador Dali. Nach einem Maler benannt, der nie in seinem Leben in Bolivien gewesen ist, aber wieso auch nicht? Ich hätte gerne einen Strand in Thailand nach mir benannt, wäre das möglich? Ich werd auch vorher ein sehr abstraktes Bild davon malen, wenn das dazu nötig ist...

 

Aber genug rumgeblödelt, wir kamen der Grenze zu Chile immer näher, und ich war schon ganz aufgeregt. Empanadas, gutes Essen, Zivilisation, Wärme... Wie schön! Auch wenn Bolivien natürlich auch toll war. Der letzte Punkt war dann noch Laguna Verde. Sehr verde war der zwar nicht, aber wir hatten eine tolle Aussicht auf den Vulkan, und dann ging es auch schon zur Grenze. Die Grenze. Chi Chi Chiiiii.. Es kann sich dann nur noch um Stunden handeln, bis die Busse ankommen, und uns nach Le Le Le bringen, oder? Ja, so ca 1,5. Was haben wir gemacht? Richtig, Film geschaut. Beziehungsweise angefangen... Und dann durften wir endlich unseren Stempel abholen, und bezahlen, damit wir aus Bolivien ausreisen dürfen, und dann in den Bus nach Chile einsteigen.

 

 

Und knapp 5 Meter nach der Grenze gab es dann auch wieder asphaltierte Straßen, und da fühlt man sich dann gleich wieder wie zu Hause, oder etwa nicht? Noch die Grenzformalitäten in Chile erledigt, und dann ab zum Hostel. Die Hitze genießen, umziehen und dann schon bereit für die nächsten Aktivitäten des Tages...

Um Bolivien noch zusammenzufassen. Es hat langsam angefangen, aber die letzten 4 Tage (also die ganze Uyunitour) war eine Ansammlung von so vielen verschiedenen Eindrücken, dass es sehr schwer war, alles so schnell zu verarbeiten. Ich bin absolut dankbar für die Gruppe, die wir hatten, weil wir uns wirklich alle gut verstanden haben, und viel Spaß miteinander hatten, auch wenn wir mal eben in der Wüste festsaßen oder so.. Das ist sicher nicht selbstverständlich, und daher bin ich wirklich froh, dass ich es so gut erwischt habe.

Uyuni ist absolut eine Reise wert, und ich würde es jedem empfehlen, der nach Südamerika kommt. Die Ausrede: „es kostet so viel“ lass ich hier nicht gelten, wir haben nicht mal 100 Euro bezahlt, und das ist mit Essen, Transport und sehr, sehr vielen verschiedenen Eindrücken. Und ohne den 'Schadensersatz' den wir bekommen haben abgezogen... Die andere Ausrede: „es ist so kalt“ oder „es ist unbequem“ find ich auch bescheuert. Es sind 3 oder 4 Tage, und die wird wahrscheinlich jeder absolut genießen, weil es wirklich super cool ist. Bis jetzt eines meiner absoluten Highlights, und ich bin immerhin schon ein halbes Jahr unterwegs, und habe auch einiges anderes an möglichen Highlights.

 

 

Also, Urlaub buchen, wenn ich wieder daheim bin, helf ich gerne mit der Planung. Ansonsten kann ich das auch mit E-Mail erledigen... ;)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Vicky (Dienstag, 03 Mai 2016 21:16)

    Wow, das sind ja Weiten... Die Mischung aus Wüste, See, Salz und Berge sieht ziemlich atemberaubend aus.