Colca Canyon - Höhenluft tut (nicht) immer gut!

Von Arequipa gibts ja eine von Perus tollen Wanderungen (auch wenn ichs noch mit keiner anderen vergleichen kann..) - den Colca Canyon. Und weil ich ja doch manchmal etwas witzig bin, hab ich beschlossen, direkt am Tag nach der Ankunft in Peru dieses kleine Abenteuer zu beginnen. Ob es die beste Idee war, nicht noch vorher einen Tag auszuruhen, weiß ich nicht... Aber ja, schön wars trotzdem

Der Flug der Kondore..

Ich hab ja vorhin schon kurz erwähnt, wieviel Zeit ich in Peru verbracht habe, bevor ich zum Canyon aufgebrochen bin. Zuerst mal um 20.00 ins Bett, weils laut chilenischer Zeit ja schon 22.00 war, und wir früh aufmussten. Dann am nächsten Tag schnell zur Bank, zum Supermarkt, zurück und direkt ins Taxi. Mit dem Bus nach Cabanaconde, wo wir dann die erste Nacht verbrachten (waren ja erst um 17.00 dort). Das Abendessen war superlecker. Alpacasteak. Mmmmh... Bis jetzt mag ich das Essen in Peru :)

 

Am nächsten Tag gings dann ebenfalls wieder früh los. Alle Taschen wieder eingepackt machten wir uns auf den Weg zum Cruz del Condor. Zuerst sahen wir mal gar nix. Dann mal einen, und als wir dann auch einen schönen Platz hatten, ging die Flugshow los. Und was für eine Show das war. Währenddessen stellte ich leider fest, dass es jetzt wirklich allerhöchste Zeit war, meine Kamera reparieren zu lassen, weil der Zoom gern mal ein wenig gehüpft ist, aber für die paar Tage gings schon noch. Mittlerweile ists bei einer Reparatur, und ich fühl mich ganz einsam, so ohne meinen ständigen Begleiter der letzten 6 Monate.

 

Die Flugshow war wirklich cool, und wir genossen sie in vollsten Zügen. Dann gings zurück nach Cabanaconde und wir machten uns auf nach San Juan. Sehr lang in kurvigen Wegen abwärts. Viel abwärts, und noch viel mehr Sonne und Hitze. Nach einer gewissen Zeit war es wirklich anstrengend. An der Brücke wurden wir dann abgefangen. Wollten wir denn in San Juan übernachten? Wir gaben uns mal nonchalant und zuckten die Schultern. Mal sehen. Wenn, dann in Pension Gloria!

Wollten wir denn in San Juan Mittagessen? Wahrscheinlich schon. Sie war ganz glücklich. Pension Gloria! Na gut, dann schaun wir mal. Alles in allem muss man auch sagen, dass man nicht besonders viel Wahl gehabt hätte, viel mehr als Pension Gloria gabs auch nicht. Sie hatte uns erklärt dass es entweder 10 oder 25 Soles kosten würde, der Typ der uns empfing meinte 15 oder 30. Ich erklärte ihm dann, dass wir aber gerne die mit 10 Soles haben würden. Da wurde uns dann nochmal ein anderes Zimmer gezeigt, das eigentlich ziemlich ähnlich wirkte. Der einzige Unterschied, laut ihm: es ist wärmer, und er kann nicht garantieren, dass das Dach dicht ist. Ein Blick nach draußen, strahlend blauer Himmel. Ja, das riskieren wir...

 

Nach ein wenig Entspannung beschlossen wir, noch ein Stückchen zu gehen. Wir kamen dann aber nicht weit, bevor wir von einer Horde von kläffenden Minihunden abgefangen wurden. Wir wussten auch nicht wirklich, wo wir jetzt hingehen sollten, und beschlossen dann, einfach zurückzugehen, auch weil es um einiges dunkler wurde und vor allem eine Wolkenfront kam.

 

 

 

Auf dem Weg zurück fragten wir einige, ob es denn ihrer Erfahrung nach regnen würde. Nee, keine Chance. 20 Minuten später, als ich von der Dusche zurück ins Zimmer ging, tropfte es. Als meine Kollegin duschen war, schüttete es. Die Dusche war nicht dicht. Nicht dass es nen Unterschied macht, wenn man grad drunter steht, aber wenn man sich versucht, anzuziehen, ists etwas hinderlich.

 

Der Regen war dann aber bald vorbei, und das Dach hielt. Yay. Beim Kartenspielen stießen wir bald auf ein Problem. Lichtmangel. Da es nur eine Kerze gab (wir aber kein Feuerzeug hatten), und es draußen schon dunkel war, begaben wir uns mal in den Gemeinschaftsbereich. Dort blieben wir dann auch, bis das Abendessen kam. Wie immer, äußerst lecker. Suppe als Vorspeise, überbackene Süßkartoffel mit Gemüse und Reis als Hauptspeise und dann noch eine Tasse mit Zitronenmelisse oder soetwas ähnlichem drin. Sehr lecker! Und dann gings auch schon ins Bett (nachdem wir noch ein bisschen Karten gespielt hatten. Unsere Nächte begannen meist recht früh. Aber was will man denn teilweise auch noch so lang machen, wenn man eh überhaupt nix sieht? Musik hören, sonst nichts. Aber weils ja an Strom auch mangelt, muss man da auch etwas aufpassen...

Am nächsten Tag haben wir erstmal mit Frühstück gestartet. Das Frühstück kostete 8 Soles, die Flasche Wasser (je nachdem wie viel man haben wollte) zwischen 8 und 15... Wir machten uns dann relativ bald auf den Weg, überholten auch ein paar Gruppen, und beschlossen dann aber, einen anderen Weg zu gehen. Irgendwann standen wir aber an, und waren uns nicht ganz sicher, wo wir jetzt genau waren. Also einfach mal den gleichen Weg wieder zurück, und dann den andren Weg. Der war natürlich wunderbar aufwärts, und das in der prallen Sonne. Wenn ich sagen würde, ich habs genossen, würd ich lügen. Und ich lüge ganz ungern, wenn es ums aufwärts gehen geht. Vor allem mit dem Rucksack dabei und dezenten (anfangs zumindest) Schmerzen an den Unterschenkeln. Natürlich hatte ich meine Magnesiumtabletten nicht mit. Wäre ja auch vollkommen unnötig, oder? Oben angekommen gönnten wir uns erstmal ein paar Früchte, und dann gings auch schon weiter.

 

Der restliche Weg war dann ja schon um einiges netter. Zum einen eine leichte Prise, und zum anderen entweder gerade aus oder bergab. Eine Begleitung hatten wir uns auch recht schnell angelacht. Zwei Hunde (anfangs wars nur einer), die uns auf Schritt und Tritt folgten. Wobei, eher meiner Kollegin, die mochten sie nämlich um einiges lieber. Ich hatte ja generell nichts dagegen, aber wenn sie dann immer direkt vor meinen Füßen vorbeiliefen, und mich nicht nur einmal fast zum Liegen gebracht hätten, dann wird’s langsam nervig. Wir haben sie trotz allem mal getauft, aber sicherheitshalber den Hunden selbst nichts davon gesagt. Ein Haustier wollten wir uns ja wirklich nicht anlachen. Manni und Osten haben uns dann am Ende des Tages auch wieder verlassen. Wir waren auch gar nicht böse darüber.

 

Der Weg abwärts war aber auch ganz angenehm, und wir schafften es dann auch, eine 2,5 Liter Wasserflasche für 7 Soles zu kaufen. Im Vergleich zu der 0,5 Liter um 8 am Morgen. Muss man nicht verstehen, oder? Aber noch viel toller als Wasser (ich werds noch zurücknehmen, nichts ist toller als Wasser!) war dann der Blick in die Oase. Und die Swimmingpools. Ach, die Swimmingpools.

 

Irgendwann schafften wir es dann auch, anzukommen. Weil natürlich eh nichts angeschrieben war, wanderten wir erstmal ein Zeitchen durch einen Garten. Wir waren natürlich auch irgendwo bei einer Unterkunft angekommen, aber es tauchte erstmal keiner auf, also schauten wir uns einfach mal voller Vorfreude den Pool an. Die Unterkunft war uns dann aber zu teuer, und der Besitzer schickte uns dann wieder zurück (wir wussten den Weg natürlich nicht mehr). Wir stellten dann aber schnell fest, dass wir einfach nur die Treppe hinaufgehen hätten können (aber das wollte der Kerl scheinbar nicht, wenn er schon kein Geld an uns verdiente), und bis wir dann von der anderen Seite dort angekommen waren, stand uns ein Pferd im Weg.

 

Mit einem Hund kann ich arbeiten, der ist kleiner als ich. Aber ein Pferd ausm Weg zu scheuchen, ist dann nochmal ne andere Sache. Meine Begleitung war da auch nicht unbedingt begeistert, und so warteten wir erstmal, bis sich das Pferd dazu entschloss, woanders hinzugehen. Das hätte wohl eine Weile gedauert, also gingen wir einfach den Pfad nochmal zurück und versuchten einen anderen Weg. Wie es auch nicht anders sein könnte, beschloss das Pferd dann, uns zu folgen. Wiederum. Mit einem Hund kann ich arbeiten, aber ein Pferd? Wir hatten es dann aber auch bald mal abgehängt, und hatten dafür wieder die Hunde an der Backe. Naja, das kleinere Übel.

 

 

Schlussendlich fanden wir eine nette Unterkunft, die uns preislich auch ganz gut gefiel, und dann hieß es rein in den Bikini, ab an den Pool. Das haben wir uns schließlich verdient. Ich muss sagen, auch das vor dem Pool sitzen und absolut seltsame tropische Früchte ausprobieren war ja auch schon ganz nett, aber natürlich war eine kleine Abkühlung auch sehr schön. SEHR schön!

Ich glaube hinterher ist man immer schlauer, scheinbar hab ich mir nämlich einen Sonnenstich geholt. Oder irgendetwas anderes, aber nen Grund muss es ja geben, dass ich in der Nacht dann gar nicht schlafen konnte (es lag nicht an den Nachbarn, denen meine Kollegin zuhören musste, ich hatte nämlich Kopfhörer drin), aber ich hab die halbe 2,5 Liter Flasche leergetrunken und mich gefühlt als hätte ich seit 3 Jahren keine Flüssigkeit mehr intus gehabt.

 

Am Morgen habe ich dann beschlossen, dass es für mich wohl eher Zeit dafür ist, zurückzukehren, weil ich nicht an dem Tag noch 4h aufwärts, und am nächsten Tag 5h aufwärts gehen wollte, in der prallen Sonne. Die knapp 3,5 die wir dann gingen hatten mir schon mehr als gereicht. Mit einer Kombination von viel Wasser, sehr schneller Musik zur Motivation und immer wieder Coco-Zuckerln (für die Höhe) ging es dann auch, und schlussendlich waren wir dann auch wieder in Cabanaconde angekommen. Erst mal zum Supermarkt (wenn man das so nennen kann) und Früchte, Wasser und Saft gekauft, und dann noch vorm Bus Kracker und Avocado gesnackt, und dann gings auch wieder nach Hause! (äh, ins Hostel, mein ich natürlich)

 

 

Dann noch zu Abend gegessen (gefüllte scharfe Paprika, und ein Kartoffel-Käse-Auflauf) und schließlich und endlich mal wieder eine heiße Dusche, die Tasche umgepackt und dann ein Bett! Wie schön, ein Bett zu haben, und wieder in der Zivilisation zu sein, und vor allem: am nächsten Tag nicht früh aufstehen zu müssen!!!

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Samstag, 14 Mai 2016 17:57)

    Wow, Regina, du hast ja einige Abenteuer erlebt, ich habe herzlich über deinen Bericht lachen müssen. Die Hunde und dann das Pferd - fehlt nur noch Toni die sich immer auf meinen Salat im Hochbeet setzt.