Lima - Brunnen über Brunnen

Gut, ich hab auch was anderes gesehen als Brunnen. Aber weil die halt der beste Teil davon waren, eben viel Brunnen. Kann man ja auch nix dagegen sagen, oder? Vor allem wenn die Musik im Hintergrund immer so schön österreichisch ist, und vor einem ein paar Kinder stehen, die sich fragen wo diese tolle Musik her ist. Ha!

Hat jemand meine Haarbürste gesehen?

Warum ich meinen Besuch in Lima etwas vorgezogen habe, hab ich ja schon mal erwähnt. Nun gut, mal in Lima angekommen hieß es natürlich erstmal zum Hostel kommen. Das ist immer ein Abenteuer und der erste Test, ob ich einen Ort mag oder nicht. Im Bus noch nachgefragt wieviel man denn ungefähr bezahlen muss, und dann gings auch schon los. 10 Soles.. Ne, viel zu viel (im Bus hieß es maximum 8). Je mehr Leute ich gefragt hatte, desto mehr wurde es dann (also, je mehr Taxifahrer) und zwischen 13, 15, 19 und 25 war dann der mit den 10 Soles ja doch der billigste. Leider war er mir absolut unsympatisch, also ne. Also mal meine Tasche gepackt und ein paar Meter gegangen. Und dann blieb da auch gleich mal ein Taxi stehen und ließ wen raus. Die Gelegenheit hatte ich dann sofort genutzt und hab mir das Taxi geschnappt und bin dann für 10 Soles (mh ok) zum Hostel gefahren. Falls sich tatsächlich wer die Mühe macht, sowas umzurechnen, es sind um die 3€ und die Fahrt war 20 Minuten. Ja, ich weiß, ich bin knausrig in der Hinsicht, aber warum auch das doppelte bezahlen, nur weil ich nicht aus Peru bin. Das Geld kann ich auch anders investieren. In einen Wasserpark zum Beispiel...

 

Es geht nicht sehr spannend weiter, der restliche Tag wurde damit verbracht, eine Kamera zu suchen. Nach vielen, vielen Stunden und dank der Recherche die ich im Vorhinein schon betrieben hatte, bin ich dann auch fündig geworden, und hab gleich mal meine alte Kamera versandfertig gemacht. Dann gings eigentlich nur noch darum, ein bisschen herumzuspielen, und mich mit der neuen Kamera anzufreunden. Ist ja auch nicht so leicht, vor allem weil die andere jetzt mehrere Monate mein ständiger Begleiter war.

 

Am nächsten Tag stellte ich dann erstmal fest, dass ich offensichtlich in einem sehr österreichischen Hostel gelandet bin. Eh nicht schlecht, da waren mehr Österreicher als ich in den letzten 3 Monaten gesehen habe. Alle in meinem Zimmer. Lustig wars. Das Frühstück hab ich auch genossen, Oatmeal mit Äpfeln und frisch gepresster Orangensaft, falls es wen interessiert...

 

Dann ging es auch schon los in die Altstadt, wo dann erstmal ein bisschen mit meiner Kamera gespielt wurde. Glücklicherweise gab es ja genügend Ziele, die ich ansteuern konnte. Ich muss sagen, von allen Hauptstädten in Südamerika die ich bisher gesehen habe, gefällt mir Lima fast am besten. Fast, weil Buenos Aires einfach noch ein bisschen cooler ist, aber Lima kommt schon ziemlich nahe ran.

 

Sehr viele wirklich schöne, farbenfrohe Gebäude, die Peruaner sind (wenn sie dir nicht grad was andrehen wollen oder Taxifahrer sind) wirklich nett und von dem her ist es auch immer nett, ein bisschen herumzuschlendern. Mein Spanisch kann ich auch üben, wobei ich in letzter Zeit festgestellt habe, dass Leute dann schon wieder eher ihr englisch an mir üben wollen, weil sie mich auf spanisch ansprechen, ob ich englisch rede. Dann antworte ich auf spanisch und die reden auf englisch drauflos. Weil ich ja trotzdem nicht so schnell aufgebe, rede ich einfach mal auf spanisch weiter. Leider geben die andren auch nicht auf, und reden ihrerseits auf englisch weiter, bis dann irgendwer mal aufgibt. Es bin aber meistens nicht ich. Yay me.

Noch dazu habe ich festgestellt dass in Peru eigentlich auch sehr viele Leute Österreich kennen (wenn auch meistens nur Wien). Und das ist ja allemal erfreulich!

Weil, wie jeder der meinen Blog ein wenig mitverfolgt hat, Sonnenuntergänge, neben Wasserfällen und Seen zu meinen liebsten Fotomotiven gehören, musste das natürlich auch dann gleich mal mit der neuen Kamera geübt werden. Fazit: das passt!

 

Dann gings auch direkt zum nächsten Stop. Magico Circuito del Agua. Also der Magische Wasserkreis, ganz frei übersetzt. Nun, wie kann man sich das vorstellen? Im Prinzip ganz einfach. Es sind Brunnen. Ganz viele davon. Ich glaub 18 oder so. Bevor ihr jetzt sagt. Boa, Brunnen, das kennen wir ja schon. Es sind keine normalen Brunnen. Ich mein, welcher Brunnen ist denn schon normal? Aber sie sind alle verschieden. Welche mit Fontänen, welche die die Farbe wechseln, bzw verschiedene Wasserformationen annehmen, dann gabs welche, die aussahen, wie ein Dreieck, durch manche konnte man durchlaufen (das hab ich nur bei einem von denen gemacht, der andere erschien mir eher mutwillig, mit einer neuen Kamera vielleicht nicht ideal). Aber ohne das jetzt lange zu diskutieren: Fotos.

Ich hab natürlich auch noch ein paar andre Fotos der Altstadt, die ich gerne mit euch teile. Und falls jemand mitgezählt hat (ich nicht), ich hab mal wieder nen Visitenkarte von jemandem bekommen, der mir gesagt hat, ich soll ihn doch UNBEDINGT anrufen, wenn ich in Trujillo bin. So wie ich das auch mit den anderen gemacht habe, die das gesagt haben. Sorry?

 

Trujillo wird zwar mein nächstes Ziel, aber ich zähl drauf, ihm nicht zu begegnen. Sonst hab ich halt traurigerweise die Karte verloren und war sehr betrübt. Oder sie ist gestohlen worden. Oder verlegt, oder wasauchimmer mit meinem Ladegerät (samt Ipod und Handyladekabel) und meiner Haarbürste passiert ist.

War ja auch eine lustige Geschichte. Die Leute im Hostel hattens an dem Tag wirklich nicht drauf, und haben einfach mal die Betten neu gemacht, wo noch Leute dawaren, bei Leuten, die schon ausgecheckt hatten wiederum wurde nichts neu gemacht. Betten waren doppelt belegt, und belegte Betten dafür aber nicht neu bezogen. Wäre ja auch zu schön. Lange Rede, kurzer Sinn. Als ich in der Früh gegangen bin, war mein Ladegerät und meine Haarbürste noch aufm Bett. Als einige meiner Zimmerkollegen angekommen sind auch noch. Eine der Mitarbeiterinnen hat es auch gesehen. Als ich zurückgekommen bin, war nix mehr da. Hab dann mal das halbe Hostel auf den Kopf gestellt und (lt dem Chef am nächsten Tag) jeden wahnsinnig gemacht, aber scheinbar hats niemand gesehen. Nachdem das Bett neu bezogen wurde.

 

Mir wurde dann am nächsten Tag gesagt ich solle eben alles in die Locker einsperren. Was ich ja normalerweise mache. Aber wenn ich Laptop, Kamera, Geldtasche, Pass etc da drin hab, ist mir das ja klar, aber ne Haarbürste und Ladegeräte? Macht nicht so viel Sinn. Ja, das Ladegerät vielleicht, aber die Tatsache dass beide verschwunden sind, sagt mir eher, dass es irgendjemand von den Mitarbeitern irgendwo hingelegt hat, und keinen Plan mehr hatte, wo. Denn: Wer will meine Haarbürste stehlen? Ich weiß, meine Haare sind toll, aber hey..

 

Naja, nachdem ich am letzten Tag in Lima jeden wahnsinnig gemacht hatte, machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Der Versuch, einen UV-Filter für meine Kamera zu finden. Kurz gesagt: war weniger erfolgreich, dafür gabs dann wenigstens Ceviche zu Mittag. Man muss ja die kleinen Erfolge feiern, oder etwa nicht? Das kann ich ganz gut!

 

Und am Abend ging es dann auch schon weiter nach Huaraz. Als ich bei der Busstation ankam, fiel mir gleich mal auf, dass ich meine Regenjacke nicht mehr da hatte, wo ich dachte, dass sie sein sollte. Also mal die komplette Tasche durchsucht. Also meinen Rucksack, meinen anderen Rucksack, meine Handtasche. Viel mehr Plätze wären mir dann auch nicht mehr eingefallen, aber ich hab sie nicht gefunden. Mal versucht, mit dem Handy im Hostel anzurufen. Hat nicht funktioniert. Dann mal versucht, mit einem Telefon in der Busstation (da gibts noch diese antiken Telefonzellentelefone, ohne die Zelle. Süß!) anzurufen. Wollte auch nicht klappen. Der erste, den ich um Hilfe gebeten habe, hatte wohl Angst vor mir (verständlich, umringt von 30 Leuten, 'bewaffnet' mit zwei Rucksäcken und einer Handtasche und meinem Handy in der Hand, wirke ich wie jemand, der einen überfallen würde..) und hat sich gleich mal woanders hingesetzt. Der zweite war dann ganz nett und hat erst mal geplaudert, bis er mich dann anrufen ließ.

 

Es dauerte dann ne Zeit, bis ich irgendwen erwischt hatte, und die meinte: ich werd mal schaun, ob ich was find und meld mich dann. Wir haben so an die 30 Minuten gewartet, und selbst wenn sie sie gefunden hätten, wäre die Jacke eh nicht mehr rechtzeitig angekommen. Zurückgerufen haben sie auch nie, dafür hab ich aber mit dem Typen geplaudert, der irgendjemanden in Graz kennt. Er hat mich aber nicht gefragt, ob ich den zufällig kenne. Glauben wirklich nur Amis, dass jeder Österreicher jeden anderen kennt. Vor allem, wenn einer Hans heißt. Voll der untypische Name!

 

Zurück zum Thema, mein Kollege musste aufn Bus und ich beschloss, meine Tasche nochmal auszupacken. Komplett. Und dann fand ich doch tatsächlich, am untersten Eck meines Packingcubes, meine Regenjacke. Ups, my bad. Aber es ist ja nicht so, als würden sie mir nicht noch ein Ladegerät und eine Haarbürste schulden. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass sie sowieso nicht gesucht haben. Aber ok. Jetzt ist natürlich die Frage, ob ich nochmal in das Hostel gehen soll, wenn ich wieder in Lima bin. Das Frühstück und das Hostel sonst spricht ja absolut dafür. Aber ob sie mich noch haben wollen, nachdem ich alle belästigt habe? Also, das meinte eh nur der Chef, die andren waren nämlich alle der Meinung dass ich es wieder gefunden hatte. Was meine Vermutung bestätigt, dass sie nicht wirklich gesucht haben...

 

Aber ja, das war Lima, ganz kurz zusammengefasst. Wobei: Für das Ladegerät und die Haarbürste hab ich dafür einen Lonely Planet bekommen. Ist ja auch was. Auch wenn das Ding viel zu fett ist, und sicher bald mal irgendwo zurückgelassen wird. Oder ausgetauscht...

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