In Bogota wird mit Dynamit gespielt...

Als erster größerer Stop in Kolumbien war Bogota angesehen. Und Bogota hat mich durchaus überrascht. Zum einen, weil es um einiges größer war, als ich es erwartet habe, und auch verdammt kalt. So im Vergleich mit eigentlich allem was man von Kolumbien weiß. Und ja, es gibt auch Kaffee...

Packt bitte die Kameras ein, wir kommen ins Nuttenviertel, und die werden nicht gerne fotografiert!

Mein erster Stop in Kolumbien war ja eigentlich Leticia, am Dreiländereck Brasilien, Kolumbien und Peru. Aber weil ich da eigentlich nur damit beschäftigt war, meine Wäsche endlich mal zu waschen, und mal alles von Peru aufzuarbeiten, würde ich das nicht wirklich zählen. Nur noch eine kleine Nebennotiz zum letzten Blog bzgl dem Jungle.

 

Ja, natürlich hat es mich geärgert, weil man in den Jungle fährt um ein neue Sachen zu sehen, sich auf Dinge einzulassen, und von allem wegzukommen. Und wenn man dann von allem verfolgt wird, bzw von vorne bis hinten vollgejammert, dann kann man dies schlecht machen. Deswegen musste ich euch mal volljammern. Aber es sei versichert, der Trip war immer noch gut. Sobald wir sie ignoriert haben :)

Und bezüglich der fehlenden Fotogalerie. Es ist bei uns schwer vorstellbar, wie lange es eigentlich dauert, hier auch irgendwas mal auf die Reihe zu kriegen. Zum Teil brauche ich 10 Minuten um nur ein Foto raufzuladen, bzw damit es dann auch gespeichtert ist, weil das Internet des öfteren ausfällt, und man irgendwann dann keine Geduld mehr hat. Und dann ist es mir lieber bei jedem Post ein paar Bilder zu haben, um auch irgendwann mal wieder updaten zu können :) Und ihr wollt ja dann auch mal was sehen das ihr noch nicht kennt wenn ich wieder daheim bin...

 

So, Schluss damit, ab nach Bogota!

Für welche Dinge ist Kolumbien am meisten bekannt? Bananen, Kaffee, und leider auch: Gewalt. Ich hatte vorher nicht geplant, nach Kolumbien zu fahren, und hab relativ lange daran festgehalten. Aber nachdem mich jeder für blöd erklärt hat, habe ich beschlossen, mir das mal selbst anzuschauen. Und hey, ich lebe noch. (ich suche grad Holz um zu klopfen ;)

 

Aber nein, man kann zwar eindeutig sehen, wie viel höher die Polizeipräsenz und Militärpräsenz in Kolumbien ist, und gerade dieses Gebäude auf dem obigen Bild musste schon dreimal neu gebaut werden, weil es niedergebombt wurde, aber zum Reisen ist Kolumbien wahrscheinlich genauso sicher wie jedes andere Land. Wie überall sollte man sich an Regeln halten, und vor allem in Bogota wurde uns ganz genau gesagt wo wir hingehen sollten, und was wir vermeiden müssen. Behält man dies im Hinterkopf ist es eigentlich kein Problem.

 

Meine Reise fing ja ausgezeichnet an. Mit einer Schweizerin die in Leticia in meinem Zimmer war gemeinsam zum Flughafen. Da haben wir dann an die 10 Leute getroffen, die ich entweder einige Tage vorher im Schnellboot getroffen hatte, oder noch ein wenig früher im langsamen Boot, früher oder später trifft sich alles wieder. Und weil ich es mir verdient habe, manche auch nicht mehr. Yay.

Aber ja, mit der Schweizerin gings dann nach Bogota, wo sie von einem Freund abgeholt wurde. Der war dann so nett mich auch noch gleich zum Hostel zu kutschieren und hat mir somit auch Geld gespart. Sehr nett von ihm.

 

Am nächsten Tag erstmal Frühstück. Das ist ja immer wieder mal erfreulich wenns im Preis für das Zimmer inkludiert ist, und in dem Fall wars sogar ziemlich vielfältig. Müsli, Toast, Brot, Marmelade und Früchte... Ich würd sagen wer die Qual hat, hat die Wahl. Aber man kann auch einfach von allem etwas essen. Das hab ich dann gemacht.

 

 

Dann gings los auf die Bogota Bike Tour. Unser Guide, Matteo, war auch ziemlich lustig. Das erste das wir kosten durften, war Ameisen. Scheinbar ein Aphrodisiak. Nicht dass ich das bestätigen könnte, und so ganz meinen Geschmack haben sie auch nicht getroffen, aber hey, es war gratis. 

 

Dann gabs erstmal ein paar Hintergründe zu der blutigen Vergangenheit Kolumbiens. Und darüber, dass viele der Guerillas heutzutage im Parlament sitzen. Auch interessant. Schade dass es so schwierig ist, diesen Konflikt zu enden, da einfach noch viel zu viele Leute deswegen die schönen Sachen von Kolumbien nicht kennenlernen wollen, weil sie Angst vorm Land haben...

 

Der nächste Punkt war dann eine Kaffeefabrik. Dort wurde uns gezeigt, wie der Kaffee hier gemacht wird, und auch wie Kolumbien zu einem der Top-Länder für Export von Kaffeebohnen wurde. Und hey, in Kolumbien gibts tatsächlich wirklich Kaffee, und nicht nur Nescafe. Danke! Auch wenn ich nicht besonders viel davon trinke. Aber dann haben andere mehr davon.

 

Aber eine Verkostung gabs dann natürlich auch, und weil es zu regnen begann, dauerte die dann etwas länger.

Als nächstes ging es ins Rotlichtviertel. Dort wurde uns erstmal gesagt, die Kameras wegzugeben. Die Nutten werden scheinbar nicht fotografiert. Der zweite Hinweis war: Zuerst seht ihr die Hübschen. Das sind aber eigentlich Männer. Dann kommen die Frauen. Das erkennt man dann leider auch. Aber angestarrt werden sie auch nicht gerne, also hab ich mich eher auf den Weg konzentriert ;)

 

Aber zwischendurch konnten wir immer wieder Streetart betrachten. Bogota hat auch wirklich sehr viele und sehr coole Graffiti (wenn man nicht grad schon mal in Valparaiso gewesen ist, wäre es wirklich beeindruckend). Uns wurde von einem Jungen erzählt, der wegen Streetart von einem Polizisten erschossen wurde (lt Polizei hat er den Polizisten mit einer Waffe bedroht - stell ich mir beim Sprayen eher unrealistisch vor, aber was weiß ich)

Wenige Wochen später war dann Justin Bieber in Bogota, und durfte, in Polizeibegleitung, eine Wand besprayen. Ausgleichende Gerechtigkeit? Nein, der wurde nicht erschossen. Aber danach wurde dieses Thema nochmal ausgepackt und mittlerweile sind viele Teile der Stadt mit Graffitis verschönert worden, und die Künstler können dies auch ohne Angst machen, weil es nicht mehr illegal ist. Zumindest nicht überall...

 

 

Von dort ging es dann zu einem der Parks mit einer Gedenkstätte. Und dann zum Markt. Obst- und Gemüsemarkt nämlich. Und ich liebe diese Märkte ja heiß und innig, vor allem auf Tours, da gibts nämlich immer Verkostungen und sie kleben dann nicht an dir dran dass du alles kaufen musst. Und erstaunlicherweise finden wir ja immer wieder mal neue Obst- und Gemüsesorten. Es gibt zum Beispiel eine Baumtomate, die schmeckt wie eine Mischung zwischen Tomate und Zitrone. Oder etwas, das aussieht wie eine Kartoffel, aber schmeckt wie eine Mischung aus Kartoffel und Apfel. Und dann gibts meine Lieblingsfrucht, Grenadilla, die man am Kopf von anderen öffnen kann (es geht auch anders, aber lt unserem Guide ist es so am lustigsten...Solang ers nicht mit mir macht, find ich es auch lustig!)

 

Als nächstes ging es dann noch in eine Spielhalle. Dort durften wir dann mit Dynamit spielen. Klingt komisch, ist aber so. Das Spiel nennt sich Tejo, und man schießt mit verschieden großen Tonklötzen auf einen Eisenring, an dem Dynamit befestigt ist. Wenn man trifft, dann knallts. Aber so richtig. Ich bin leider nicht besonders gut drin, aber manche andre warens schon. Wir haben auch gehört, wenn die Leute dann etwas betrunken sind (kann man auch als Trinkspiel spielen) dann werden dann auch Bierflaschen geworfen.

Na dann mal Prost!

 

Und dann gings am Nachmittag noch kurz auf den Berg, wo man dann mal ganz Bogota sehen konnte. Super Ausblick, leider auch viel Smog.

Und dann wars auch schon wieder vorbei mit Bogota. Am nächsten Tag ab nach Villa de Leyva, und mit dem Post gehts dann auch bald mal (hoffentlich) weiter!

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