Es gibt nichts, das man NICHT kaufen kann!

Willst du Kaffee? Es wird dir jemand mit der Kaffeekanne hinterherrennen! Taxi? Stehen vermutlich schon 20 Leute um dich rum und wollen dir dein Gepäck abnehmen (NEEEIN, gaaanz sicher nicht!) - ein Ausflug an den Strand, eine Bootsfahrt, Kayak, Essen? Wir haben alles! Sitzt du im Bus, dann kommen Leute rein, die dir Obst oder Wasser verkaufen (teilweise praktisch), teilweise auch Leute, die dir dann 'gesunde Medikamente' verkaufen, während sie eine halbe Stunde darüber schimpfen, wie schlimm doch die Sachen sind, die sich Leute in den Körper stopfen. Teils wird dir das Zeug dann agressiv in die Hand gedrückt, es ist also hilfreich wenn du so tust, als ob du schlafen würdest.

 

Andere Länder, andere Sitten... Aber es gibt auch einiges anderes zu berichten über Santa Marta / Taganga...

Wirf dich in Pose - oder ins Wasser!

Von San Gil gings also weiter an die Karibikküste. Ein Nachtbus nach Santa Marta war angesagt. Lustigerweise waren zwei Leute vom Hostel im gleichen Bus wie ich, und als ich den Besitzer vom Hostel darum bat, mir ein Taxi zu bestellen, fragte er mich, warum ich denn nicht mit den anderen gefahren wäre. Hätte er mir gesagt, dass noch wer zur Busstation fährt, hätte ich das wahrscheinlich auch gemacht. Aber schlussendlich haben wir uns dann in Santa Marta ein Taxi geteilt, das war ja auch schon was...

 

Zuerst hieß es aber mal den Typen loszuwerden, der sich auf ihrem Platz breit gemacht hat. Nachdem wir es nicht geschafft hatten, versuchte es der Fahrer. Mit wenig Glück. Dann der Security-Typ von der Firma. Auch kein Glück. Beides mal meinte der Kerl, sie sollen ihm doch ein Ticket kaufen. Es wäre ja nicht mal ums Ticket gegangen, weil er schon drin war, sondern um den Sitzplatz, weil die Sitzplätze zugeteilt waren. Hätte er sich also nach hinten gesetzt, hätte er wohl 13h gratis fahren können. Weil er aber ein Arschloch war, kam die Polizei und dann musste er wohl oder übel raus. Tja. My Way or the Highway funktioniert nicht immer. In dem Fall wars dann dableiben.

 

Wir machten uns unterdessen auf den Weg und kamen um ca 8.00 in Santa Marta an. Nicht die Zeit, zu der du von jedem angeschrieen werden willst, weil sie dich in ihrem Taxi vollkommen überteuert irgendwohin bringen wollen, um Komission zu bekommen. Wir wussten eh schon wo wir hinwollten, und weil es sehr nahe beieinander war, stiegen wir einfach am gleichen Platz aus und ich lief den Rest.

 

Eigentlich hatte ich nur gehofft, meine Sachen dazulassen und mich umziehen zu können, um dann herausfinden zu können, was ich in den nächsten Tagen so machen werde. Hauptsächlich Tayrona, natürlich. Schlussendlich durfte ich aber gleich ins Zimmer, hatte kurz mit einem Franzosen geplaudert, der am selben Tag noch nach Tayrona fuhr, und mich dann mit einem Schweizer angefreundet, der zwar das Hostel gewechselt hat, aber wir beschlossen dann gemeinsam Tayrona zu machen. Aber erstmal einkaufen, und Frühstück machen.

 

Nach dem Frühstück machten wir uns auf nach Taganga, weil wir nicht den ganzen Tag bürokratische Sachen erledigen wollten (aka Planen) und weil uns die Touren einfach zu teuer waren. Lustigerweise bekam man von jedem andere Infos, der Eintrittspreis schwankte zwischen der Info aus dem Internet von 37.000, der Info von einem Typ in Taganga (zu dem komm ich noch von 19.000) und den Leuten vom Hostel mit 30.000 und 38.000. Auch andere Sachen, wie die Info ob man vorreservieren müsse (im Hostel hieß es: ja absolut - von anderen hieß es: ne, kein Problem) war eher schwer zu kriegen. Auf jeden Fall hatten wir die Vermutung, dass sie uns auch nichts sagen wollten, das uns helfen würde, weil sie ja wollten, dass wir eine Tour buchen und nicht selbst was machen.

 

Da wir aber mehr als nur eine Nacht dort bleiben wollten, kam das nicht in Frage. Also erstmal an den Strand und später darüber nachdenken. In Taganga waren wir noch nicht mal aus dem Bus gestiegen, da wurden wir schon von jemandem verfolgt. Ob wir denn noch zur Playa Cristal wollten. Ja, eigentlich schon, weils fantastisch aussieht, aber es war schon nach 12.00 und von dem her wars uns zu spät. Und weil es auch im Park war, dachten wir eigentlich, wir könnten mit der Tour auch hin.

Wir fragten den Typen dann ein paar Sachen, zB ob man kochen könne etc, er wollte uns aber (natürlich) nicht verstehen und gab uns absolut keine hilfreichen Antworten. Also ließen wir ihn stehen und machten uns auf den Weg zum Strand. Beim ersten Strand konnten wir gleich, und das war eigentlich recht witzig, sehen wie sehr sich manche Leute für Selfies in Szene setzten. Ein Mädel ganz besonders posierte als würde sie gerne in den Playboy kommen. Fanden wir recht amüsant. Ganz die Figur dazu hatte sie nicht, aber Selbstbewusstsein wenigstens. Das ist ja schon was...

 

Mir persönlich sind da ja Fotos von der Landschaft bzw von Iguanas oder anderen Tieren um einiges lieber, also hoffe ich mal, es erwartet niemand, dass ich mich auch bald mal in Pose werfe. Es ist eher unwahrscheinlich :)

 

Wir gingen dann zum nächsten Strand, nicht ohne von 10 Leuten angesprochen zu werden, für schnorcheln, für Kayaken, für Fruchtsäfte oder Essen, ganz egal, da kommen Gringos, denen soll das verkauft werden, scheint das Motto zu sein. Ich fand es auch in Santa Marta teilweise recht lustig, dass uns regelrecht Leute hinterherrannten, mit Kaffeekannen, die uns Kaffee verkaufen wollten. Es ist ja nicht so, dass ich nie was kaufen würde, aber die Tatsache, dass es natürlich nur bei Touristen gemacht wird, ist auf die Dauer einfach absolut lästig.

 

Der nächste Strand war dann um einiges ruhiger, und auch um einiges schöner. Brav eingecremt verbrachten wir auch einiges an Zeit dort. Das Wasser war wunderbar warm und wirklich kristallklar, leider war nicht sehr viel zu sehen, dass sich schnorcheln ausgezahlt hätte. Aber fantastisch war es auf jeden Fall, für einen Einstieg in die Karibikküste.

 

Zurück in Santa Marta wurde ein letzter Versuch gestartet, um Infos zu bekommen. Können wir da kochen? Es hieß schließlich nein, also gaben wir auf, und kauften uns Sachen, die wir dann währenddessen essen konnten. Also Brötchen, Tuna, Müsliriegel und Kekse, und natürlich, Wasser... Und am nächsten Tag gings dann auch schon los!

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