Wer hat die Kokosnuss geklaut - äh, geknackt?

Nach unserer Wüstentour hatte ich beschlossen, mir noch ein wenig Entspannung in Riohacha zu gönnen. Hauptsächlich weil das Hostel so toll war. Und das Kätzchen :)

Es wäre wahrscheinlich auch einfacher gegangen...

Als wir nach der Tour zurückgekommen waren, gings erstmal ab unter die Dusche, und dann wurde mal die ganze Dreckswäsche zusammengesucht. Die von der Wüste, die von Tayrona und alles, das ich in San Gil im 'Drybag' hatte. War dann doch einiges. Ich hätte eigentlich gedacht, ich würde es wahrscheinlich irgendwann am nächsten Tag mal auf der Wäscheleine sehen, aber während wir (ich und die zwei Schweizerinnen) uns einem Einkauf frönten, durfte sich meine Wäsche schon in der Waschmaschine vergnügen. (ja, meine Wäsche findet Waschmaschinen super!)

 

Wir hatten beschlossen, dass nach 3 Tagen Fisch, Reis und Kochbananen, auch mal was anderes gekocht werden könnte. Beziehungsweise war der Fisch eh nur für mich, die beiden bekamen als Vegetarier immer Ei. Also beschlossen wir uns zusammenzutun und Nudeln und eine Gemüsemischung zu kochen. Eine Kokosnuss kam dann auch noch in den Einkaufswagen, denn wieso auch nicht? Ich hatte sogar vorher gefragt, ob man die Kokosnuss dann auch öffnen könnte (weil ich nicht im Sinn hatte, das Hostel damit zu demolieren)

 

Zurück im Hostel stellte ich (sehr erfreut) fest, dass meine Wäsche schon beim trocknen hing. Ein weiterer Grund warum dieses Hostel wirklich super ist (und ich sollte absolut für die Werbung bezahlt werden), der Service ist 1A! Wir begannen in der Zwischenzeit schon mal damit, Gemüse zu schnippeln.

 

Das Essen war dann sehr lecker, und ich war überglücklich, mal wieder in einem Bett zu schlafen (und hatte schon avisiert, dass ich noch eine extra Nacht dort bleiben würde. Am nächsten Tag wurden dann die nächsten Schritte geplant. Dazu gehörte dann auch, mir die nächsten Destinationen herauszusuchen, meine Inselflucht zu planen, etc... Irgendwann beschloss ich dann aber, doch mal das Hostel verlassen, weils sonst ja auch ein wenig langweilig wäre. Also gings ab an den Strand. Eigentlich wollte ich ja nur ein wenig spazieren gehen und Fotos machen, und eventuell ein Kokosnüsschen essen (bzw Kokoswassser trinken), aber ich stellte schnell fest, dass man nicht unbelästigt dort entlang gehen konnte. Ich legte mir ein neues Arm (bzw Fuß)-band zu und war dann damit beschäftigt, die Damen abzuschütteln, die der Meinung waren, sie müssten meine Haare zopfen (die sind eh fast immer gezopft, weil es in der Hitze sonst anstrengend ist), bzw mir eine Massage andrehen wollten. Oder meine Füße waschen.. Ich lehnte immer freundlich lächelnd ab und versuchte, ihnen aus dem Weg zu gehen. Also erstmal eine Mango gegessen. Es war eine relativ harte Mango, und es wurde Salz drüber gestreut, und dann Zitrone. War mir neu, aber war absolut lecker. Ist auch eine andere Mangosorte, als ich gewohnt war. Aber sehr zu empfehlen...

 

Um meine Mango zu genießen, hatte ich mir ein Plätzchen im Sand, abseits der Action gesucht (auf einem Stuhl). Aber kaum hingesetzt kam die gute Frau wieder daher. Zöpfe? Ne danke, meine Haare brauchen eine Pause. Massage? Ne, brauch ich nicht. Fußmassage? Ne, danke. Ich will nur hier sitzen und meine Mango essen. Sie kann das auch machen, während ich da esse, kein Problem. Nochmal freundlich gelächelt. Nein, danke, brauche ich wirklich nicht. Dann hieß es: sin compromiso. Also quasi. Ich könne das mal ausprobieren, müsse aber nichts bezahlen. Ich erklärte ihr, dass sie doch besser mit jemand anderem reden solle, wo sie dann auch was dafür bekommt, weil es mich wirklich nicht interessierte. Sie murmelte dann nochmal sin compromiso und ich stellte fest, dass das lächeln mich eh nicht weiterbringt, und beschloss sie einfach zu ignorieren.

 

Klappte auch nicht so gut, da wurde mir dann mein Schuh (bzw Flipflop) ausgezogen und mein Fuß wurde gewaschen. Dann ein bisschen auf dem Knie herumgedrückt und mir wurde klargemacht, dass ich eine Massage dringend nötig hätte. Ich war nicht der Meinung und sagte nur weiterhin: Nein danke. Sie drückte dann weiter rum und massierte meinen Fuß ein bisschen, als dann noch eine zweite dazukam.

Da wurde mir das dann zu bunt, und ich wartete den Moment ab, an dem sie wieder ein bisschen Wasser drüber schüttete, dass mein Fuß nicht voller Seife war, stürzte mich auf meinen Flipflop und zog ihn an und ging. Sie wirkte etwas beleidigt, weil ich ihr nichts dafür zahlte, aber es ist ja nicht so, als hätte ich es ihr nicht tausende Mal gesagt...

 

Darum gings zurück ins Hostel, wieder ein wenig entspannen, (und die restliche Seife abwaschen) und dann wurde mal das Essen aufgewärmt, um ein Mittagsessen zu verspeisen. Ich hatte dann einige nette Unterhaltungen mit den Besitzern und einem Mitarbeiter. Irgendwo zwischen Diskussionen über die nächsten Destinationen in Kolumbien, meine vergangenen Erlebnisse und ein paar Englischübungen mit dem Mitarbeiter, beschlossen wir, dass wir nun die Kokosnuss knacken wollten.

 

In Arequipa hatten wir das ja schon mal gemacht, und das war ja auch recht interessant. Ich hatte auch erwartet, dass wieder recht viel Kokoswasser drin wäre, aber wurde hier etwas enttäuscht. Mit dem Aufknacken überließ ich es in dem Fall dem Mitarbeiter. Ich erklärte ihm, ich wolle nicht die Fließen zerdeppern, also gings mal vor die Tür. Wir standen dann auf der Straße (am Ende einer Einbahnstraße, also nicht dass jetzt Autos vorbeifahren oder so..) und er hielt dann die Kokosnuss über seinen Kopf. Ich dachte, er würde sie nur fallen lassen. Ich lag falsch...

 

Er warf sie mit so einer Wucht auf die Straße, dass sie in sehr viele Teile zerschepperte, und wir dann im Umkreis von 10 Metern Kokosnussteile zusammensuchten, und noch dazu die Nachbarn und Besitzer auf den Balkon lockten (der Lärm war nicht von schlechten Eltern). Die Kokosnussteile wurden dann zuerst nochmal richtig abgewaschen, und dann langsam, aber sicher verzehrt.

 

Ich muss schon sagen, auch wenn das Knacken um einiges schneller war, als bei uns damals in Peru, wäre es mit etwas weniger Wucht wahrscheinlich dann auch gleich schnell gewesen, weil wir nicht die halbe Kokosnuss wieder suchen hätten müssen, beziehungsweise dann wieder abwaschen. Aber er hats nur gut gemeint, und amüsant wars eigentlich auch. 

 

Wir hatten ja am Tag vorher schon gewitzelt, ob man denn Kokosnüsse ins Handgepäck mitnehmen darf, mit dem Hinweis, dass es dann später ein Snack sein würde. Ich sehe aber zwei Sachen, die wahrscheinlich dagegen sprechen. Zum einen sind es wahrscheinlich mehr als 100ml Flüssigkeit (auch wenn ich glaub, dass die meisten Leute nicht daran denken, eine Bombe aus einer Kokosnuss zu bauen), aber die größeren Probleme sehe ich damit, den kleinen Snack problemlos zu öffnen. Amüsant wäre es zwar. Vielleicht?!

 

Aber ja, im Großen und Ganzen hatte ich in Riohacha recht viel Spaß. Vor allem auch mit der Katze, die ich am liebsten mitgenommen hätte...

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Dienstag, 28 Juni 2016 14:43)

    Hi, Regina, also ich muss sagen, geschäftstüchtig sind sie ja, die Kolumbianer. Und wenn ich hier einmal eine Kokosnuss erwerben kann, muss ich mir die Öffnungsmethode der Kolumbianer merken. Ich hoffe, du hilfst mir dann beim Einsammeln und abwaschen. Noch eine schöne Zeit und bis bald
    Mama