Cartagena ist ein Dorf...

Kennt ihr den Moment, kurz bevor das Wasser die Zehen erreicht? Man weiß: Jetzt wirds gleich ein bisschen kalt, und freut sich auch über die Erfrischung (hier zumindest, weils sowieso dauerhaft über 30 Grad hat). Und dann kommt das Wasser, und berührt die Zehen. Und fuck, das ist ja gar nicht kalt. Also ein bisschen weiter rein, immer noch auf die absolute Erfrischung gewartet. Die kam dann erst 20 Minuten später, als ich von 2m Höhe ungebremst Face-first ins Wasser klatschte. Aber da war dann der Aufwachmoment eher aufgrund des Aufpralls, nicht der Temperatur...

I believe I can fly(board)

Weil die übliche: Wir fahren mal wieder mit dem Bus Geschichte eh immer die gleiche ist (einsteigen, hinsitzen, fahren, aussteigen, ins Taxi, ins Hostel blablabla...) erspar ich euch das heute mal, vor allem weil ich eh die halbe Zeit nur geschlafen hab (die Hängematte in Minca hat mich nicht vom den Socken geschmissen. Oder aus den Schuhen geworfen (wäre mit Flipflops ja nicht schwer)...

 

Also in Cartagena angekommen, und mich gleich mal im Umkreis der Klimaeinlage eingenistet. Memo an mich selbst: Hast du gut gemacht, Zimmer mit Klimaanlage in Cartagena ist auf jeden Fall top. Muss ja auch nicht sein, dass man in der Früh gleich noch duschen muss, weil man komplett nassgeschwitzt ist...

Am ersten Tag gabs auch noch ein Eis, und dann wurde entspannt.

 

Der zweite Tag ging dann schon meinem Geschmack entsprechend los. Erst mal Frühstück, und dann kam eine Holländerin in meinem Zimmer auf mich zu und meinte ob ich denn mit ihr Flyboarden gehen will (wenn man zu zweit ist, wirds billiger). Hab schon gedacht es wird nie wer zu mir kommen und mich das fragen. Natürlich gleich zugesagt. Hatte mir das am Tag vorher schon an der Rezeption angeschaut und für später vorgemerkt. Manchmal kommt später eben früher. Sie hat dann gleich mal abgecheckt ob die denn heute noch nen Platz haben, und wir haben dann noch einen bekommen, für halb 10. Es war kurz vor 9, also war ein wenig Eile angesagt, so nahe ist das ja schließlich auch nicht.

Bikini an, Sonnencreme rauf, GoPro rauf (die ich am Tag vorher brav aufgeladen hatte) und los gings. Wir waren voll bereit und hätten am liebsten gleich losgelegt, aber vorher mussten wir mal hinkommen. Ich bin ja schon des öfteren Taxi gefahren in Kolumbien, und meist sind sie zwischen rasant und geistesgestört unterwegs. Der, den wir an dem Tag erwischt haben (wohl das einzige Mal, wenn ich einen wichtigen 'Termin' habe (bzw einfach eine Zeit zu der was anfängt) und ich hab einen, der sich das Dschungelbuch als Motto nimmt. Probiers mal mit Gemütlichkeit...

Er plauderte fröhlich auf seinen zwei Handys über Whatsapp mit Leuten (ist nicht das erste Mal, dass ich sehe dass Leute 2 Handys haben. Mit zweimal Whatsapp. Die sie gleichzeitig verwenden. WTF?!) und hielt sich liebevoll an die Verkehrsregeln (wir wurden von ziemlich allem überholt, dass einen überholen kann. Wenns hier auch manchmal regnen würde und es Schnecken geben würde, hätten die es wahrscheinlich auch noch geschafft!) und wir schafften es schließlich um 9.35 zum vereinparten Treffplatz. Weils aber Südamerika ist, waren die eh noch nicht bereit, also wars nicht so schlimm.

 

Aber dann gab es eine kurze Theorieeinweisung (wo uns die Superman und die Ironmanpose nahegebracht wurde). Superman um über die Wasseroberfläche zu kommen und Ironman um Höhe zu gewinnen. Eigentlich dachte ich ja ich hätte das ganz gut draußen, aber nach der Stunde wurde mir dann gesagt dass ich scheinbar eine der Leute bin, die Superman einfach nicht mag. Ich dachte ja, ich hätte das immer gemacht, aber im letzten Film den ich gesehen hab (Achtung Spoiler) starb Superman, also lags wahrscheinlich daran...

 

Trotz allem schaffte ich es eigentlich recht schnell, aufzustehen und dann ein bisschen herumzucruisen. Und hey. Flyboarden macht Spaß! Nach einer Weile konnte ich dann schon auf und ab und ein bisschen tanzen (und ich sags mal so: ich hab da wahrscheinlich eine bessere Koordination als auf festem Boden). Einmal hab ich etwas zu heftig abgebremst (bzw versucht wieder ein wenig näher ans Wasser zu kommen), dass es mich ein wenig zu sehr nach vorne geworfen hat. Da wars dann unmöglich, mein Gleichgewicht wieder zu finden, und mich zu fangen, und so knallte ich dann, kopfvoraus ins Wasser. Ein bisschen schneller und vor allem härter als ursprünglich geplant. Da brauchte ich dann ein paar Sekündchen um mich wieder zu fangen. aber danach war ich wenigstens richtig wach. Und dann gings nur noch aufwärts. Also, schon abwärts auch wieder (überraschenderweise schreib ich den Blog nicht während dem Flyboarden), aber ich habe meine Kreise gezogen und hatte ziemlich viel Spaß. Auch wenn ich sehr oft damit beschäftigt war, mein Bikinitop wieder zurechtzuzupfen. Die Schwimmweste deckt zwar eigentlich eh das meiste ab, aber ja. Wenn mans merkt, dann störts einen eben...

 

Nach mir kam noch die Holländerin dran (die fliegende Holländerin...) und ich war fürs Video verantwortlich. Sie hatte es nicht so mit den Kreisen, was ich lustig fand, weil sie immer nur vor und zurück, und dann wieder ins Wasser flog. Aber wir hatten ziemlich Spaß, und nach einer kurzen Dusche, um das Salz wieder aus den Haaren (und überall anders) zu bekommen, beschlossen wir dann einfach noch kurzfristig, uns nen Jetski zu leihen. Das schien ja auch Spaß zu machen.

 

Also ab auf den Jetski, und los gehts. Zuerst saß sie am Steuer. Und ich war beim Filmen. Es war holprig. Aber ziemlich lustig. Wir cruisten mal an der Küste auf und ab, und hielten uns fest genug, um nicht komplett auf die Fresse (bzw vom Jetski runter) zu fallen. Ich weiß, dass man in gewissen Ländern einen Führerschein für das Gerät braucht. Bei uns hieß es: Hier schaltest du ein und aus, hier ist das Gas, hier ist die Bremse, viel Spaß. Ok.

 

Das Gas hab ich dann auch gefunden. Bin dann ein bisschen zu fest draufgeblieben und wir sind mal richtig über die Wellen gebrettert. Gut, dass wir uns gut festgehalten haben, sag ich mal. Die Holländerin meinte dann: Und ich bin vorher extra vorsichtig gefahren. Ist ja langweilig. Ein paar Kreise und dann wieder auf und ab, und so ging die Zeit schon rum. Wir konnten auch ein paar andere beim Flyboarden beobachten (und manche davon waren wirklich grauenhaft), und dann mussten wir auch wieder zurück an den Strand. Schade, aber viel Treibstoff hatte der Jetski eh nicht mehr, und irgendwo stecken bleiben wollten wir auch nicht...

Dann gings erst mal ins Hostel. Eine erfrischende Dusche und Klimaanlage erwartete uns schon sehnsüchtig, und die Videos und Fotos wollten wir natürlich auch sehen. Die Holländerin gab sich dann noch gleich die ganze Stadttour, ich hatte vor, es eher ruhiger anzugehen, weil ich eh mehr als genug Zeit hatte. Also hieß es für mich erstmal ein Eis essen gehen und ein bisschen bummeln. Man solls ja langsam angehen.

 

Als ich dann später im Hostel war, und gerade mit dem Schweizer am schreiben war, mit dem ich in Tayrona im NP war, ging plötzlich die Tür auf und er stand inmitten von meinem Zimmer. Ich war durchaus etwas verwirrt, vor allem weil noch wer hinter ihm stand (den ich nicht sah) und er dann im höchsten Schwitzerdütsch zu reden begann, und ich erst, als er schon fast fertig war, realisierte, dass er mit mir geredet hat. Und wenn das so plötzlich auf mich angewendet wird, versteh ich meistens eher weniger, daher nickte ich dann einfach und hoffte, dass dies schon irgendwie zu dem passen würde, was er gerade gesagt hatte. Aber die Welt ist eben klein. Schlussendlich war er dann wieder in dem Hostel, in dem er vorher schon mal war, aber witzig war es trotzdem, ihn hier zu treffen.

 

Am nächsten Tag brachte ich dann meinen letzten Arztbesuch hinter mich (endlich!) - den ich aus Logistikgründen erneut ein wenig vorgezogen hatte. Alles in Ordnung, also konnte ich mich beruhigt meinen nächsten Plänen widmen. Auch wenn mir viele gesagt haben, du hast Cartagena nicht gesehen, wenn du die Rosario Islands nicht gesehen hast, bzw nicht bei Playa Blanca warst, hab ich auf beides dankend verzichtet. Zum einen wegen dem Preis, und zum anderen wegen den Zeiten, die man fürs hin- und zurückkommen angeboten bekommt, und wie wenig Zeit man dann dort eigentlich hat. Außerdem hatte ich jetzt mit La Guajira, Tayrona, Taganga schon einiges an Stränden, und werde dann jetzt fast zwei Wochen noch einiges an Inseln und Stränden haben. Ich muss ja nicht alles gesehen haben. (Aber mein Taxifahrer vom ersten Tag hätte mir ja angeboten, für nur 200.000 würde er mich ganz früh hinfahren und mich dann wieder abholen, wann auch immer ich will. Ich vermute mal, das Geld würde er beim hinfahren schon wollen... ;)

 

Am Nachmittag gabs dann eine Stadttour mit dem Chiva. Ich hab mal wieder einen neuen (aber schon altbekannten) Namen verpasst bekommen. Virginia. Irina und Helene (?!) hat man scheinbar auch schon öfter aus Regina rausgehört. Weiß auch nicht wie das geht, aber an Namensvorschlägen mangelts nicht. Solang also entweder ein E, ein A, oder ein I vorkommt, stimmts. Ich versteh die Logik nicht ganz, aber okaaay. Während der Tour hab ich mich mit Mangos und Ananasstücken vollgeschlagen. Mango mit Salz und Limone, einer meiner neuen Favouriten übrigends. Nicht dass ich zu viel über Essen reden will :)

 

Die Tour fand ich recht cool, wir fuhren zu den alten Schuhen (wo sich prompt eine ewig lange Schlange bildete, für ein Foto - gut dass ich da später nochmal hin bin), und dann in Richtung La Popa. Da hatten wir dann erstmal eine Führung und konnten die Aussicht über die Stadt genießen. Und den Wind und die Wolken. War wirklich mal erfreulich, auch wenns an der Hitze absolut nix ändert. Der nächste Stop war dann das Castillo San Filipe. Auch dort eine Führung. Die war wirklich lustig. Wir hatten ja quasi einen Paketpreis für die Stadttour und die beiden Führungen waren eben inkludiert. Und Eintritt auch, logischerweise. Eine Dame hatte dann versucht, uns anzuschließen, bzw hat sich einfach mit Mann und Kind dazugestellt. Der Guide machte sie dann darauf aufmerksam, dass dies eine private Tour sei, und sie für einen Guide bezahlen müsse, und nicht bei uns mitgehen können. Ist ja auch fair.

Sie fand das scheinbar nicht. Sie drehte sich um und entfernte sich 3 Meter, und sobald sich der Guide ein wenig wegdrehte kam sie wie ein Bumerang zurück. Dem Guide fiel das recht schnell auf, weil sie jeder anstarrte, als wäre sie ein besonders bescheuerter Mensch. Und das war sie ja ganz offensichtlich auch. Er erklärte ihr das nochmal, und sie meinte dann: Sie hätte schon Eintritt bezahlt, sie würde jetzt eine Tour schon bezahlt haben. Nö. Unser Guide holte dann einen anderen Guide (der vom Castillo angestellt war) und hoffte so, sie loszuwerden, und schickte uns gleich mal nach oben, um der Dame zu entgehen. Die beschwerte sich dann noch groß, weil sie nicht verstand, warum sie sich nicht einfach einer Tour anschließen könne, die eh schon unterwegs ist, einer (bzw 3 mehr oder weniger) würden ja auch keinen Unterschied machen... Also beschlossen wir, uns mit der Tour ein wenig zu beeilen und waren dann leider (haha) schon fertig, als sie wieder angetanzt kam, und sich ganz offensichtlich den nächsten Teil anhören wollte. Haha, sorry. Nächstes Mal dann wieder...

 

 

 

Schließlich ging es dann zu den Bovedas. Das sind Bögen mit kleinen Marktständen drin. Meist alle möglichen Souvenirs, teils Emeralde, teils Kleidungen. Alles hausgemacht. Waren auch ziemlich hübsch, aber man will das Zeug halt nicht unbedingt noch für 3 Monate rumschleppen. Also dankend abgelehnt und weiter. Hab mal wieder festgestellt, dass sie einem in Kolumbien auch wirklich alles andrehen wollen, das man einem nur andrehen könnte (ich glaub sie würden einem sogar das erstgeborene Kind verkaufen, wenn man genug dafür zahlen würde). Und dann gibts natürlich immer den normalen und den Gringopreis. Ts. Das mag ich gar nicht.

 

Ich finds generell wahnsinnig lästig, dass einem so viele Leute hinterherschreien, sobald sie sehen, dass man keine Kolumbianerin ist. Ich weiß ja, wie wunderhübsch ich bin, das muss mir nicht jeder immer sagen. Also wirklich. (Spaß beiseite - es nervt einfach nur - und ich seh den Sinn dahinter nicht. Sie wollen scheinbar einfach nur nervig sein?) In Kolumbien wurde ich nun auch (2 Wochen nach Tayrona, irgendwie witzig) seltsamerweise für eine Brasilianerin gehalten. Ich mein, ja, absolut, ich bin etwas bräuner geworden, aber ich hatte nie das Gefühl, so brasilianisch zu wirken. Oder zu sprechen (die hat mein portugiesisch wahrscheinlich auch noch nie gehört...) Lustig wars trotzdem. Ist ja mal was andres wie Australien oder Deutschland.

 

Dazu gesagt. Als ich am Samstag auf den Weg zurück ins Hostel war, lief gerade das Spiel Deutschland gegen Italien. (Ende 2. Halbzeit, kurz vor der Verlängerung). Und als ich die Gasse entlang ging, erspähte mich wer und schrie: ALEMANIA. Ich schrie dann zurück. AUSTRIA. Hätte Forza Italia sagen sollen, aber das hätte mir man wahrscheinlich auch nicht abgekauft. Die Moral von der Geschicht. Schrei mir nicht Deutschland ins Gesicht!

 

 

Am Donnerstag gabs dann ein großes Schweizer Wiedersehen. Zuerst traf Nicole, die Schweizerin, die ich schon in Peru (Chachapoyas) getroffen hatte, ein. Wir haben ja einige lustige Sachen gemeinsam erlebt (unter anderem der Clown auf dem Pickup), und haben uns da mal wieder darüber amüsiert, und dann gleich mal ein paar Kriegsgeschichten (äh, Reiseerlebnisse, aber ist doch fast das gleiche, oder?) ausgetauscht. Mir wurde dann versichert, dass ich einen Komplizen hätte, falls mir die Australierin irgendwann über den Weg laufen würde... Weil ich ja schon ein absoluter Pro in der Stadt war, gab ich dann gleich mal ne Stadtführung. Mit Sonnencreme, Hut und Sonnenbrille ausgerüstet gings los, und wir waren kaum in die Altstadt gekommen, da kamen schon Dutzende von Leuten, die uns Hüte, bzw Sonnenbrillen oder Tours andrehen wollten. Schauen wir aus als würden wir zwei Sonnenbrillen gleichzeitig tragen? Oder alle 20 Minuten nen andren Hut aufsetzen? Ich bin nicht so eitel, dass ich einen Hut nur einmal trage. Ich mein, wäre sehr ironisch, wenn man bedenkt, dass ich die T-Shirts die ich jetzt immer anhabe, schon seit Monaten immer abwechselnd anhabe. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich sie dann vor dem Heimflug verwerfen soll, oder mit heim bringen und dann zerstören, oder irgendwie zu etwas anderem verarbeiten soll? Ich bin mir sicher, ich werde mich noch irgendwann entscheiden. Ich könnt sie einfach alle anziehen, so gemeinsam würde das dann schon wenigstens ein wenig warm halten. Und dick machen...

 

Nun gut, zum Mittagessen einigten wir uns auf ein Menu del Dia. Meistens eh viel zu großes Teller mit vielen verschiedenen Sachen. Wir suchten uns also ein Restaurant mit vielen Kolumbianern. Heißt meistens: Billig und gut. Ok, kein Problem damit. Wir wurden dann von jemandem gebeten, uns zu ihm zu setzen. Naaa gut. Wieso auch nicht, dachten wir uns?

 

Der Typ stellte sich dann vor. (wenn ich den Namen noch wüsste, aber es fing mit J an. Javier?) Und Anwalt war er auch. Er bot uns gleich an, uns in Immigrationsfragen zu vertreten, bzw wollte uns gleich seine Telefonnummer geben, falls wir mal Probleme haben würden. Kolumbier sind eben wirklich hilfsbereit. Hm. Manchmal zu sehr. Er meinte dann auch, er wüsse ein ganz tolles Hostel, das wäre ein bisschen weiter draußen, aber wenn wir sagen, dass wir ihn kennen, dann könnten wir da auch kostenlos bleiben. Das wäre da in der Nähe, wo auch immer die LKW-Fahrer übernachten würden. Das ist doch mal ein sattes Verkaufsargument, da will ja jeder immer bleiben! Wir lehnten dankend ab, und verwiesen in drauf, dass wir doch schon ein Hostel hätten, und sowieso schon wieder knapp vor der Abreise standen (Wie schade - fand er!). Aber er bot uns an, dieses Angebot an unsere Freunde weiterzugeben. Unsere Freunde sind nämlich auch seine Freunde. Also - wer mal irgendwo bei einem, was ich vermute, Motel, in der Nähe der Autobahn schlafen will, ich vermute ich hab da irgendwo noch seine Kontaktdaten. Er hilft auch in Immigrationsfragen!

 

Zusätzlich zu seinen reizenden Angeboten kam auch noch, dass er dauernd Bier bestellte. Eine Flasche, 0,75 Liter. Drei Becher. Und das meiste dann auf 2 Becher aufgeteilt. Den meinen, und den meiner Freundin. Wir waren nicht unbedingt begeistert, aber wir tranken dann mal. Dann kam die zweite Flasche. Und dann sagten wir: Ne danke, wir brauchen nichts mehr. - Aber das ist doch ganz leichtprozentig, ihr Europäer seid doch ganz was anderes gewöhnt! - Was will er damit jetzt sagen?

Wir verwiesen dann nochmal drauf, dass wir keine Alkoholiker seien, als schon die dritte Flasche vor uns stand. Ich begann dann, ihm ständig einzuschenken, sobald er nur einen Schluck getrunken hatte (das war vorher sein Schema gewesen), sodass er auch ein bisschen abbekam, und als er die 4. Flasche bestellte, drehte ich mich ebenfalls um, und sagte wir würden keine mehr brauchen. Er war aber sehr bestimmend, also kam eine 4. Also beschloss ich, eben meinen Becher auszutrinken, und dann einfach wegzuwerfen. Kein Becher, kein Bier, kein Problem. Nicoles Becher wurde dann auch beschützt, und seiner wurde aufgefüllt. Er war dann etwas beleidigt, weil er jetzt ja die ganze Flasche alleine trinken müsse. Ist ja nicht unser Problem, wir hatten ja schon nach der zweiten gesagt, dass wir nichts mehr wollen. Also bitte! Wir erzählten ihm dann von zwei Freunden, die an dem Tag angekommen waren, die wir noch treffen mussten, und machten uns wieder auf den Weg.

 

Ein bisschen weiter in der Altstadt spaziert, ein bisschen mehr Mango, und dann fiel mir auf, dass mir eins von meinen Bändern mal wieder abgängig war. Das Band hatte ich früher in der Woche schon mal verloren, daher hatte es mich nur mehr geärgert, weil ich es extra richtig fest befestigt hatte. Scheinbar nicht fest genug?! Wir waren auf der Suche nach dem verlorenen Fußband - und fanden Schweizer. Und zwar die beiden, die mit mir die La Guajira-Tour gemacht hatten - Anna-Barbara und Lydia. Hat mich sehr gefreut, und war auch recht witzig. Vor allem, weil die andren beiden Mädels (die Österreicherinnen) auch an dem Tag ankommen sollten, und wir somit alle zur selben Zeit mehr oder weniger am gleichen Ort sein würden. Außer die Türkin, aber ok. Damit konnte ich leben...

 

Mein Band fanden wir nicht mehr, dafür aber einen neuen Bikini. Damit wäre ich auch einen Schritt weiter in meiner Vorbereitung für San Andres. Der nächste Schritt war dann den Rückflug zu buchen, und mit meinem Hostel alles sattelfest zu machen. Jetzt muss ich eigentlich eh nur noch ankommen, meinen Tauchschein machen, die Zeit genießen und so weiter...

 

Nun gut, während ich mir mal wieder eine Dusche gönnte, machte sich Nicole, die ja nur einen Tag in der Stadt war, auf zu einer Mauerwanderung. Dort traf sie dann erneut die anderen zwei Schweizerinnen, die wir etwas früher schon getroffen hatten. Und weil alle guten Dinge drei sind, trafen wir die beiden dann ein wenig später nochmal, also wir auf Futtersuche waren, und sie sich wieder auf den Weg zurück ins Hostel machten. Welches, ironischerweise, nur zwei Blocks von meinem entfernt war. Auf dem Weg dorthin fiel mir ein anderes Hostel auf - das, in dem die beiden Österreicherinnen später noch sein sollten.

 

 

Die schreiben mir am nächsten Tag. Da war ich aber so drauf aus, mal einen richtig gechillten ich-mach-heut-garnix-Tag zu haben, dass ich beschloss, mich an dem Tag nicht anzuschließen, und wir uns für den nächsten Tag verabredeten. Also genoss ich das garnix tun und endete schließlich im Kino. Now you can see me 2 - sehr empfehlenswert. Vorher noch Fußballspiel geschaut - NAAAJA... Aber egal. Soll ihnen gegönnt sein.

Am Samstag traf ich mich schließlich nochmal mit den zwei Österreicherinnen. Raphaela und Miriam. Mir wurde dann mein neuester Name verkündet. Rebecca. Kann ich damit leben. Hat zumindest die hälfte der Buchstaben richtig, und sogar am richtigen Platz. Auf jeden Fall näher dran als Helene oder Virginia? Wir machten uns nochmal auf zu den alten Schuhen und machten dort ein paar Fotos (und wunderten uns über die Leute, die das System einfach nicht verstanden.) Wenn jeder ein Foto machen will, dann macht mans halt der Reihe nach, damit jeder ein gutes haben kann, und nicht alle gleichzeitig, damit sie dann viele andre Leute draufhaben. Aber gut. Ist ja nicht unser Problem.

 

 

Während sie sich auf dem Weg zum Castillo machten, machte ich mich auf den Weg zum Eisessen. Dann durfte ich leider das Fußballspiel mehr oder weniger miterleben. Wieviel Elfmeter kann man schießen (bzw verschießen?) - ganz offensichtlich ziemlich viele! Und dann machte ich mich auf zu einem Abend-Stadtspaziergang (weil wir ausgemacht hatten, uns um halb 8 bei den Mädels am Hostel zu treffen)

 

Ich hab dann wieder was Neues gelernt. Wenn dein Zimmer so stark runtergekühlt ist, und die Kamera im Zimmer draußen rumsteht, und du dann noch ne Wasserflasche mit eisgekühltem Wasser in der Tasche hast, dann brauch die Kamera relativ lang, bis die Linse nicht mehr anläuft. Gut, dass ich mein Putztuch dabei hatte. Hat dann halt ein bisschen länger gedauert, aber ein paar Skyline-Fotos hab ich dann auch noch gemacht (sollte vielleicht auch mal schaun ob sie was geworden sind, aber hab mir gedacht heut schreibe ich mal vorher und mach dann das mit den Fotos...). Dann gings noch ein bisschen in die Altstadt rein und schließlich wieder zurück in meine Gegend, wo ich dann die beiden abholte. Rebecca war pünktlich!

 

Dann ging die Futtersuche wieder los. Wir wanderten erstmal durch Getsemani, dann in Richtung San Diego. Weil uns einfach kein Restaurant so richtig 'anlachte'. Denn wenn mir dann ein Kellner vor dem Restaurant sagt dass seins sowieso das Beste in der Gegend ist, dann sag ich: Das sagen alle. Er kam, sprach, und brannte. Bäm. Vollidiot. Kolumbianer und ihre Verkaufsargumente...

 

Schlussendlich haben wir dann ja doch noch was gefunden, da gabs dann Pizza und Wraps und eine Hierbabuena-Limonade (Superlecker!). Während wir aufs Essen und die Getränke warteten wurden ein paar Fotos ausgetauscht bzw hergezeigt. Hauptsächlich von Lamas, weil. Wieso auch nicht? Und irgendwann kam dann auch mal das Essen an  Spät aber doch! Wir genossen dann dies und machten uns noch auf den Weg in die Altstadt. Ein wenig spazieren gehen danach. Wir wollten ja ursprünglich auch eine Nachspeise, aber so lange wie das Essen gedauert hatte, hatten wir schon überlegt, ob die die Zutaten erst noch ernten müssten (und ganz ehrlich, eine Salamipizza mit 6 Salamiblättern? Es darf auch gerne ein bisschen mehr sein!), und wir wollten eigentlich am selben Tag noch essen.

 

Wir entschlossen uns dann, noch einen Crepe zu essen. Ursprünglich waren wir alle auf Nutella und Erdbeere. Weils einfach der beste Crepe ist. Erdbeeren gabs dann nur noch für einen, also gabs eben zwei Crepes mit Bananen, war ja auch lecker. Und dann hieß es zurück zum Hostel, weil die beiden am nächsten Tag (also heute) einen Heimflug hatten, und ich einen Flug nach San Andres. Yay. (Auch wenn der Wetterbericht eher beschissen ausschaut)

 

 

Ich werd mir jetzt noch eine Mango suchen, und dann noch ein bisschen Fußball schauen, und dann ab nach San Andres! Ab ins kühle Nass! (Und so weit nördlich war ich schon seit Monaten nicht, wie ich heute noch kommen werde). Bis bald also, ich bin jetzt erst mal auf der Insel.

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Samstag, 09 Juli 2016 21:50)

    Hi, Regina, äh Rebecca, Helena, Virgina, Irina ..? klingt ja richtig interessant. Und die Mango mit Salz werde ich zuhause mit dir auch noch probieren. Ich war ein bißchen verwirrt mit dem Schweizer - hast du mit Whatsapp mit ihm geschrieben und er ist plötzlich in deinem Zimmer gestanden oder? Ansonsten sind deine Berichte immer sehr amüsant aber laß dich nicht von fremden Anwälten abschleppen. Motel, LKW-Fahrer brrrr. Ich freue micht schon auf die Fotos und Filme von Superman und Ironman.
    lb.Gr.