Galapagos - Wenn schon, denn schon!

Als ich mir dann ernsthaft Gedanken gemacht habe, was ich denn in den Galapagos so machen will, hab ich dann beschlossen nach dem Prinzip 'Go Big Or Go Home' zu verfahren. Meiner Meinung nach ist Galapagos etwas, das man wahrscheinlich nur einmal im Leben macht, und dann sollte mans auch richtig machen. Daher traf ich dann auch die Entscheidung für die Cruise, auch wenn ich vorher immer sagte: Viel zu teuer. War es das wert?

Go Big or Go Home!

Dass die Galapagos nicht billig sind, ist glaub ich auch jedem klar. Sie sind auch generell recht streng, bzgl Artenschutz, was man durchaus versteht, wenn man dann mal ein paar Tage unterwegs war und einem der Guide so erklärt, was alles so abgeht bzw was mit eingeschleusten Tieren (damit meine ich nicht in den letzten Jahren sondern vor ein paar Jahrzehnten) so passieren kann, dass manche Tierarten fast am Aussterben sind. Aber fangen wir doch mal von vorne an.

 

Also zum einen muss man vorsichtig sein, was man einpackt. Essen mögen sie nicht gerne, das könnte die Flora und Fauna beeinflussen, wenn es gewisse Lebensmittel sind. Außerdem hatte ich ja eigentlich eh gleich am nächsten Tag in der Früh die Cruise, also nicht wirklich Zeit und Platz irgendwas zu kochen, und am ersten Tag war ich dann eh mit anderen Sachen beschäftigt. Keine Zeit zum Essen, so quasi.

 

Aber ich hatte ja sowieso schon ein paar Sachen aussortiert und in Quito gelassen, von dem her war das kein Problem. Der erste Schritt in Quito ist dann erstmal zur Anmeldung für die Galapagos. Da blecht man dann gleichmal 20 USD für eine Touristenkarte. Die ist teils ausgefüllt, teils muss man es selbst ausfüllen, und ich fand sie sehr lustig. Vor allem den Teil, der mich mal zum Mister machte, weil einfach alles so enorm verschoben war (haben sie wohl ein bisschen falsch in den Drucker reingegeben...

Da gab es dann auch Fragen wie etwa: Bringen Sie Campingequipment, Schlafsack oder Schuhe mit? Genau stand eigentlich Campingschuhe, aber ich hab keine Ahnung was Campingschuhe sind, und weil ich ja immerhin Schuhe anhatte, wurde das mal mit Ja angekreuzt. Schuhe schienen aber in Ordnung zu sein, ich bin zumindest ohne weiteres weitergelassen worden. Hat ja immerhin jeder andre auch. Aber blöde Frage eben...

 

Dann gings mal ins Flugzeug, welches trotz der Erläuterungen des Buchungsportals (nur noch 2 Plätze, buchen Sie jetzt!) so quasi halbleer war. Die ganze Reihe bei mir war leer, und der Idiot wollte mich zuerst irgendwo an den Gang setzen, statt Fenster. Sowas doofes aber auch. Ich durfte aber vorher am Flughafen von Quito noch ein Weilchen das gratis Internet verwenden (gibts für jedes Gate ein eigenes), während ich das Essen verweigerte. Das Billigste war eine Suppe, und selbst die hätte 8 USD gekostet. Nein danke. Ich hab da noch Schokolade, die war billiger. Und Schokoladebohnen wachsen auf Bäumen, daher ist es Obst, und Obst ist gesund, richtig? Und wenn nicht. Schokolade macht glücklich, also bitte. Gibt kein Gegenargument dazu!

In Baltra angekommen hieß es dann nochmal alles durch den Scan, außer die große Tasche, die durfte ja schon in Quito durch und wurde verplombt. Dann nochmal die Frage: Zoll? Und dann nochmal 100 USD blechen, einfach nur dafür dass wir reindurften, und dann hieß es aufs Gepäck warten.

 

In meinem Fall war das ganze ja auch recht mühsam, weil ich mich am Abend runterkämpfen musste, und dann am nächsten Tag in der Früh wieder am Flughafen sein müsste, und ganz unkompliziert war das ja auch nicht. Zuerst mal mit dem Bus zur Fähre. Dann von der Insel Baltra nach Santa Cruz. Und von da aus entweder Bus oder Taxi in den Ort. In meinem Fall war es dann Taxi, das ich mir mit zwei Engländerinnen geteilt hatte. Diese wollten zwar auch eine Cruise, hatten aber noch nichts gebucht, daher machten wir dann noch einen Zwischenstopp bei einer Agentur. Weil sie natürlich auch kein spanisch konnten, durfte ich dann noch ein wenig übersetzen, denn sie waren etwas überwältigt von den verschiedenen Angeboten und vor allem den Preisen.

 

Ich hatte inzwischen andere Probleme. Ich hatte nämlich dann endlich mal den Voucher bekommen und gelesen, und mir dann Gedanken über den Ausdruck Cruise-Casual gemacht. Weil meine Cruise ja nicht in der niedrigsten Touristenstufe war (aber auch nicht First Class, so viel Geld hab ich auch nicht), kam mir dann plötzlich der Gedanke, dass es ja doch sein könnte, dass ich da mit ein paar etwas reicheren unterwegs sein könnte, die dann etwas mehr Wert auf die Gardarobe legen würden, als meine ständigen Begleiter von Shorts und Tanktops, die ich seit Jänner quasi durchgehend abwechselnd anhabe. Vor allem weil die Beschreibung von Cruise Casual war: no shorts, tanktops or swimmers. Viel mehr hab ich dann aber auch nicht an Kleidung. Irgendwie doof.

 

Aber ja, geschlafen hab ich dann trotzdem noch ganz gut, am nächsten Tag gabs noch Frühstück mit Knalleffekt. Im wahrsten Sinne des Wortes, weil ein paar der Israelis am Vortag den Ofen nicht aufgemacht hatten, hatte sich ein bisschen zu viel heiße Luft aufgestaut, und als dann die Köchin ein paar Eier abgebraten hatte, wars dem Ofen zu viel und es gab mal ein bisschen BANG. Die Köchin wirkte dann leicht traumatisiert, aber schlussendlich hat sies auch überlebt, und die Eier waren auch gut. Also kann ich mich nicht beschweren.

 

Und dann hieß es wieder ab auf die Insel Baltra. Es hatte geheißen wir treffen uns um 9.30. Genau deswegen war ich eigentlich auch einen Tag früher geflogen, ich konnte nämlich keinen Flug um die Zeit finden. Die Flüge waren dann natürlich alle verspätet, aber ein Teil unserer Gruppe hatte sich dann recht rasch gefunden. Der deutschsprachige Teil hauptsächlich. Während dem Warten wurden dann Reise, oder wie ich es lieber nenne, Kriegsgeschichten ausgetauscht, und irgendwann waren wir dann vollzählig und dann gings los. Also die Koffer in den Bus, uns in nen andren Bus, und dann in Richtung Fähre. Da hieß es dann aber nicht ab auf die Fähre, sondern mit den kleinen Booten ab aufs Boot. Die gute Daphne wartete schon. Aber nicht, bevor wir mit den ansäßigen Seelöwen ein kleines Foto gemacht hatten...

 

Wir wurden also mit den Dinghis rübergebracht, unser Gepäck dann ganz offensichtlich, als wir schon angekommen waren, und wir wurden gleich mal zum Schuhe ausziehen verdonnert, und dann gabs auch schon das erste Meeting in der Lounge. Also saßen wir erstmal alle da und hörten so zu, was für den Tag noch geplant war. Essen, Landgang und einmal Schnorcheln. Und dann unser 18.30 Meeting und dann sollte das Essen auch schon fertig sein. Abendessen mein ich damit... Aber soweit waren wir noch nicht

 

Beim ersten Meeting gings erstmal noch drum, ob irgendjemand gegen irgendwas allergisch war. Wir stellten rasch fest, ja, es gibt ein paar. Veganer, Vegetarier, keine Meerestiere, oder keine Shrimps. Deswegen wurde dann auch beschlossen, dass wir immer Buffet haben würde, aber das war uns durchaus recht. Gibt schlimmeres.

Der Landgang am ersten Tag war eigentlich dann auch nicht besonders spektakulär. Es hieß, wir könnten eventuell Flamingos sehen, aber es wäre sehr unwahrscheinlich. Es war eine Schildkrötennestgegend, also müssten wir vorsichtig sein, und die Sachen fürs Schnorcheln sollten wir auch gleich alle dabei haben. Aber der Strand von Las Bachas war wirklich superschön.

 

Flamingos hatten wir dann, wie erwartet, keine gesehen, aber wir durften alle den Pelikanen beim Jagen zuschauen, bzw einige verschiedene Vögel beobachten, und dann an der Lagune den ersten Iguana. Das war schon ganz cool, aber eigentlich nichts, im Gegensatz zu dem, das uns noch erwarten würde...

 

Vom Schnorcheln am ersten Tag war ich nicht sehr begeistert. Zum einen hatte ich vergessen, meine Maske ordentlich zu präperieren, wodurch sie immer anlief, und zum andren war die Sicht nicht besonders gut, da wir so nahe am Strand waren. Daher war es für mich auch nicht so super, und die Schildkröte, die manche gesehen hatten, konnte ich leider auch nicht erspähen. Aber es war ja schließlich nur der erste Tag von 8. Da stand uns noch viel bevor.

 

Beim Abendmeeting gabs dann erstmal einen Cocktail und die Crew stellte sich uns vor. Alles in allem waren es wirklich ein Haufen von netten Typen, die meisten recht witzig, aber einige hatten auch ziemlich genuschelt, und die Namen waren dann auch recht schnell wieder vergessen (wenn man sie überhaupt erst verstanden hatte). Wir mussten uns schließlich auch untereinander erst noch kennen lernen.

Glücklicherweise war aber der Altersunterschied nicht so riesig, bzw die 'ältesten' auf dem Boot waren so Anfang - Mitte 50 und wirklich super gechillt. Vor allem auch mit ihrem Sohn unterwegs (dem sie alles bezahlt haben, so gut möcht ichs mal haben...) und es war jeder wirklich umgänglich. Da wir schlussendlich 8 deutschsprachige, und 7 englischsprachige Leute waren, machte ich es mir zur Gewohnheit, mich eher bei den englischsprachigen aufzuhalten, bzw die andren dazu zu ermutigen, auch englisch zu sprechen. Wenn einer der andren allein beim deutschen Tisch saß war das meist doch für den etwas schwierig. Ein paar waren da auch schnell dabei, immer dann auf englisch zu wechseln, ich beschloss einfach von Grundsatz aus mal englisch zu reden, und nur deutsch zu reden, wenn ich in der Kabine war, bzw wirklich alleine mit nur deutschsprachigen. Und das kam ja nicht so oft vor.

 

Das Abendessen war dann auch recht üppig, und wir wussten dann, was uns für den nächsten Tag erwartete, und dann gings auch schon ab in die Kabine, uns für den nächsten Tag fertig zu machen, und vor allem: SCHLAFEN!

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