Galapagos - im Wasser und unter der Erde

Von der Cruise zurück gekehrt hatte ich ja noch immer einige Dinge auf dem Plan stehen, die ich in Galapagos tun wollte. Da war zum einen das Tauchen, um die Hammerheads zu sehen, und zu anderem noch ein paar Plätze, die mir empfohlen worden sind.

Ich hab auch Rechte!

Um dies gleich mal aus dem Weg zu räumen. In den ersten beiden Tagen in Puerto Ayora hatte ich einen etwas seltsamen Zimmerkollegen. Ich war mir zum einen nicht ganz genau sicher welches Bett er jetzt belegt hatte (als ich am morgen angekommen war, waren alle belegt, es war aber vorher nur einer im Zimmer?) Ich hab mir dann das Bett ausgesucht das am wenigsten von seinen Sachen belagert war, nachdem das Zimmer neu gemacht worden war, und das gleich mal für mich markiert. Währenddessen hat er dann zwar manche seiner Sachen auf dem Bett im Eck gelagert gehabt, Schuhe auf dem Bett neben der Tür, und andere Sachen auf dem Stockbett. Klingt logisch, oder?

 

Als ich dann von meinem Ausflug in der Stadt zurückwar (das Tauchen für den nächsten Tag organisieren), lernte ich den guten Herrn gleich mal kennen. Er hatte dann Musik an und war am Telefonieren. Irgendwann verschwand er dann einfach mal und ließ aber die Musik eingeschaltet. Fand ich dann nicht so prickelnd, weil ich eigentlich schon ganz gerne mal geschlafen hätte, aber das sollte man ja nun wirklich nicht erwarten.

 

Irgendwann gegen 22.30 habe ich ihn dann mal vorsichtig darum gebeten, das Telefonieren doch zu lassen, oder dann wenigstens raus zu gehen oder den Fernseher auszuschalten. Da hat er dann zwar mal sehr beleidigt dreingeschaut, hats dann aber tatsächlich gemacht.

Als dann um 4.30 der Alarm losging, war ich natürlich wach. Er nicht. Und der Alarm war mehr als nur nervig (mit Vogelgezwitscher und Trompeten und noch irgendwelchen lauten Geräuschen dazwischen). Ging dann auch dreimal ab, und weil ich eh früh wach sein musste gab ich das Schlafen dann auf...

 

Am nächsten Abend wurde er dann mal darauf hingewiesen, den Alarm doch bitte auszuschalten. Er schaute mich nur blöd an und belegte an dem Abend dann ein anderes Bett. Als ich ihn dann irgendwann darauf hinwies, dass es irgendwie unhöflich ist, in einem Dorm sowohl den Fernseher, als auch das Telefon laufen zu haben, und das um 23.00 am Abend, wurde er dann etwas beleidigend und meinte, er hätte doch schließlich auch Rechte als Gast. Ich machte ihm dann klar dass sein Recht war, ein Bett zu belegen, nicht 3, und in den normalen Zeiten Sachen zu machen, aber nicht zur Ruhezeit. Nur weil ich nicht aus Ecuador bin, heißt es nicht, dass ihm das Zimmer gehört. Ich hatte an dem Tag auch festgestellt, dass er ganz offensichtlich der Meinung gewesen war, er hätte sich da ein Privatzimmer gemietet. Ich weiß nicht, wieso die 4 Betten ihn da nicht etwas verwirrt haben, oder der Preis, aber als ich dann was gesagt habe, meinte er sich beschweren gehen zu müssen.

 

Ich hab das dann eher belächelt und ihm gesagt er solle doch mal machen, und als er wieder kam wurde Fernseher ausgeschaltet, Licht aus und er hat sich schlafen gelegt. Kein Wort mehr von ihm gehört. Leider hat er trotzdem verpasst, den Alarm auszustellen, obwohl ich ihn mehrmals darum gebeten habe. Als der dann um 4.30 wieder losging, und der Gute natürlich nicht aufgewacht ist (hatte sich für diese Nacht auch mal ein andres Bett ausgesucht) beschloss ich, die Dinge in eigene Hand zu nehmen, und startete dann mal meinen MP3-Player mit der lautesten Musik die ich gerade hören konnte. Die dann in voller Lautstärke und schon war er wach und schaute mich etwas beleidigt an. Auf den liebevollen Hinweis meinerseits, er könne doch seinen Alarm auch mal ausstellen, wenn ichs ihm am Vortag schon 3mal gesagt habe, bekam ich einen giftigen Blick, aber ich schätze, er wollte doch noch schlafen, also stand er dann doch noch auf und tat das. Dann wars auch für mich recht leicht, meine Musik wieder auszuschalten.

 

Um 6.30 ging der Scheiß dann nochmal los. Aber da wusste ich dann ja schon, wie ich damit umgehen konnte. Er hat dann auch 'übersehen', dass er bis 9.00 auschecken sollte, aber ich habe hilfreicherweise mal die Rezeption daran erinnert, und die haben ihn dann wohl nochmal liebevoll geweckt. Waren genauso genervt von ihm wie ich. Weil er ja aber alles irgendwo verteilt hatte, hat er dann seine Schuhe im Zimmer vergessen, aber ich sag mal das ist nur ein kleines Stück von Karma. Verdienen würde er einen um einiges größeren Arschtritt.

 

 

Aber gut, im Prinzip fand ichs dann auch recht witzig, war eben ein richtig typischer Macho der meinte, der könne alles tun, was er wolle, weil er ist ja ein Mann und ich bin nur ne Gringa. War natürlich auch vollstens davon überzeugt, dass ich ihn nicht verstehe, was ich auch recht witzig fand, aber ja. Karma is ne Bitch. Bäh...

 

 

 

Auf der anderen Seite war ich dann noch Tauchen. Ich muss sagen, vor allem nach dem Schnorcheln war das Tauchen wirklich eine Enttäuschung. Ich habe eigentlich außer einem Galapagoshai nichts gesehen, dass ich nicht schon beim Schnorcheln näher gesehen hätte. Die erhofften Hammerheads sind leider auch nicht aufgetaucht und die ganzen Tauchfirmen in Galapagos haben auch einer mehr oder weniger guten Service. Alles in allem war ich nicht allzu begeistert und beschloss auch, keinen zweiten Tag tauchen zu gehen, so wie ich es ursprünglich geplant hatte. Ist dann eben doch um einiges zu teuer und unprofessionell, um dieses Geld auszugeben, wenn ich auch was andres machen könnte...

Stattdessen ging es dann zur Tortuga Bay. Dort lag ich dann die meiste Zeit mal am Strand, einfach die Sonnenstrahlen auf der Haut genießen und den Tag generell. Auch wenn es vom Programm her nicht erscheint, als hätten wir auf der Cruise viel gemacht, war es doch äußerst anstrengend und ich glaube jeder von der Gruppe war danach relativ k.o. Vor allem hast du nach 7 Tagen auf einem Schiff auch am Land immer noch das Gefühl, auf einem Schiff zu sein.

 

Tortuga Bay war also eine gewollte Abwechslung, um noch ein wenig zu entspannen und auf dem Weg dorthin noch ein paar Iguanas und Lizards zu sehen.

 

Am nächsten Tag gings noch zu den Lavatunnels, die von der Größe äußerst beeindruckend waren (die zweitgrößten der Welt). Danach noch ein paar Blümchen fotografiert und später am Abend gings dann noch zu den Grietas. Las Grietas sind eigentlich Schluchten, in denen man schwimmen oder schnorcheln kann. Weil ich mir eine kleine Wunde am Fuß zugezogen hatte, war das für mich nicht unbedingt sinnvoll (es lag an den Gummistiefeln, ich schwöre ich hab nix dummes gemacht!), aber die Aussicht war trotzdem schön. Vor allem weil ich natürlich auch auf dem Weg hin- und zurück noch ein paar Salzlagunen ablichten konnte...

 

Alles in allem, um die Frage die ich am zweiten Tag geschrieben habe zu beantworten. Lohnt sich eine Cruise?

Ja, absolut. Ich habe so ziemlich alles gesehen, dass ich mir vorstellen hatte können, und dann noch viel mehr dazu, habe Infos bekommen, von denen ich nie was gewusst habe, und das Schnorcheln war weit mehr, als ich mir erträumen könnte. Und dann noch dazu waren natürlich auch wirklich viele Leute auf dem Boot, mit denen ich mich wirklich wunderbar verstanden habe, und die ich nicht missen möchte.

Und wie oft werde ich denn noch auf die Galapagos kommen? Wahrscheinlich eher nicht oft. Also wenn schon, denn schon.

 

Go Big or Go Home.

 

Und damit wäre dann Galapagos auch beendet und es geht dann weiter mit Quilotoa! (irgendwann, Geduld bitte ;)

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Samstag, 27 August 2016 19:31)

    Ein unangenehmer Zeitgenosse, dein Mitbewohner im Dorm - aber du weißt dich zu wehren - weiter so
    Lass dir die restliche Zeit nicht vermiesen - ich warte auf weitere nette Bericht von deiner Reise