Galapagos Tag 2 - Blaue Füße und rote Basketbälle

Am zweiten Tag stand eine Erkundung der Inseln Bartolomé und North Seymour am Programm. Zwei Landgänge und zwei Schnorchelgänge. Wir hatten das große Glück, dass die Gruppe größtenteils wirklich einfach super zusammenpasste und wir somit auch ein bisschen untereinander herumwitzeln konnten. Was uns dabei half, eine neue Spezies zu entdecken.. ;)

We <3 Boobies

Wenn man in Puerto Ayora in einen Souvenirshop geht, findet man 100e von T-Shirts mit der Aufschrift: I <3 Boobies. Wir lieben Boobies auch. Sowohl die mit den blauen Füßen, die wir am zweiten Tag auf North Seymour so zahlreich gesehen haben, als auch die anderen, die uns auf unserer Fahrt (bis dahin) noch verborgen geblieben waren.

 

Um der Reise gerecht zu werden, sollte man aber von vorne anfangen. Frühstück um halb 8 mit einer Auswahl an Früchten, Joghurt, Toast, Käse etc.. Und dann hieß es sich bereit machen für den ersten Landgang. Also Schuhe eingepackt, Kamera eingepackt, Rettungsweste an und rein ins Boot. Und dann gings erstmals an diesem Tag ans Land, in North Seymour. Die Highlights des Tages sollten die Blue Footed Boobies, Iguanas und Frigidbirds sein. Und ich kann ohne zu übertreiben sagen, wir haben sie gesehen. In großen Maßen.

 

Die Boobies waren aber einfach aus dem Grund so faszinierend, weil die Füße einfach so genial blau waren. Wären sie das nicht, dann wären sie nicht komplett gesund. Uns wurde aber auch erklärt (hauptsächlich in den späteren Tagen), dass die Parkranger bei eventuellen Krankheiten noch erstmal nicht reinpfuschen, weil sie ja nicht gegen die Natur gehen wollen. Eingemischt wird erst, wenn die Art nahe am Aussterben ist. Aber dies ist eigentlich bei keiner Spezies irgendwie nahe.

 

Wir sahen Boobies beim Brüten, und Boobies mit den Jungen, die teils fast gleich groß waren wie die Eltern. Generell haben sie 2 oder 3 Junge, aber normalerweise kommt auch nur eines durch, und da wird sich das ausgesucht, dass am aktivsten ist, die andren sind dann quasi nur Reserve, falls dem einen was passiert. Klingt komisch, ist aber so! Aber man kanns nicht anders sagen, Boobies sind einfach cool!

Das zweite Highlight waren dann die Frigidbirds. Zum einen waren die Dinger richtig groß, und zum anderen haben die männlichen Vögel dann zur Brutzeit den roten Teil im Brustbereich richtig fett aufgeblasen, so dass es wirkt als würden sie einen Basketball herumfliegen. Wirkt äußerst anstrengend, schaut aber trotzdem ziemlich cool aus. Wir wurden dann auch am Nachmittag auf dem Boot noch eine Zeit lang von Frigidbirds begleitet. Manche von denen waren zwar ziemlich zielsicher, aber mich haben sie nie getroffen. So was doofes aber auch. Auch wenn mir gesagt wurde, es würde ja immerhin Glück bringen. Aber ich find das ohne auch ganz ok.

 

Ich fand auch die Bäume auf der Insel sehr interessant. Im ersten Moment fielen mir dazu die abgebrannten Bäume im Torres del Paine ein, die so ähnlich gewirkt hatten, aber es ist im Moment einfach Trockenzeit in den Galapagos, daher ist es auch nicht so grün, wie es normalerweise wäre. Das Wasser ist aber trotzdem ziemlich arschkalt.

 

Was dann auch noch sehr interessant war, waren die Iguanas. Am zweiten Tag sahen wir eigentlich hauptsächlich die Land-Iguanas, wobei dann in den nächsten Tagen noch eine weitaus größere Ansammlung davon zu sehen war. Spannend war es trotzdem. Lustig ist, dass sie einfach fast immer ausschauen, als würden sie dich anlächeln, und daher um einiges netter aussehen, als sie von der Statur her sonst wirken würden. Sehr bedrohlich sind sie eigentlich ja sowieso nicht. Beleidigt sind sie ja sowieso nur, wenn du direkt zwischen ihnen und der Sonne stehst, weil sie dann nicht genügend Hitze tanken können, und das der ganze Grund ist, dass sie so quasi den ganzen Tag auf den Steinen chillen.

 

Ich hab einige Iguanas gesehen (hunderte oder tausende?), aber nur in seltensten Momenten haben sie es stressig. Meistens heißt es, der kürzeste Weg ist der beste, und wenn mir da wer im Weg liegt, dann geh ich eben drüber. Sehr oft ist es wirklich schwer, die benötigten 2m Abstand zu halten. Aber es ist wirklich interessant, dass diese Tiere eigentlich so gar keine Scheue gegenüber Menschen zeigen. Aber im Prinzip haben sie, sobald sie erwachsen sind, eben eigentlich überhaupt keine natürlichen Feinde mehr. Sobald sie mal in das Alter kommen, sind sie, wie Schildkröten, quasi unverwundbar. Daher ist es teilweise auch gut, wenn dann mal ein paar durch die natürliche Selektion ins Gras (bzw den Sand oder Stein) beißen müssen. Aber dazu mehr später...

Nach unsrem Landgang hieß es ab in den Wetsuit (es wäre auch ohne gegangen, aber wer ist denn so wahnsinnig?) und dann ab ins Wasser. Der erste Wassergang vom Tag war noch nicht so spannend. Die meisten Fische, die wir da sahen waren zwar groß und durchaus schön, aber eben noch nicht die riesen Highlights, die dann in den nächsten Tagen folgen würden.

 

Nach dem Mittagessen (wie immer sehr lecker) kam dann der zweite Tauchgang bzw die zweite Schnorchelexkursion, und die war an der Tierauswahl gemessen um einiges spannender. Es ging los mit den verschiedensten Seesternen, die am Boden bzw an den Steinen chillten, ging weiter mit einem Sea Lion, der in der Nähe der Küste rumplantschte, und dann kam das große Highlight für den Tag, die White Tipped Sharks. 

 

Um ehrlich zu sagen, hab ich beim Schwimmen mit einem Hai immer etwas mehr Aufregung erwartet, und war da dann fast etwas enttäuscht. 3 oder 4 davon chillten einfach nur am Boden, und einer schwamm dann mal ein bisschen in der Runde rum. Aber besonders aufregend war es eigentlich nicht, so dafür dass es ein Hai ist. Aber gut, muss ja auch nicht sein, dass er uns die Zähne zeigt. Das wäre dann wahrscheinlich schon wieder ein wenig zu viel Aufregung...

 

Zum Abschluss verfolgen wir noch einen marinen Iguana in Richtung Land, und dann gings eigentlich auch schon wieder aufs Boot und zurück zur Daphne. Am Boot angekommen eine schöne, heiße Schokolade, eine heiße Dusche und dann wieder anziehen und bereit für den Landgang auf Bartolomé machen. Dort durften wir auch mit Flipflops gehen, weil aufgrund des extrem empfindlichen Untergrunds ein 'Gehsteig' gebaut worden war.

 

Wenn man die Holzstufen allerdings mal raufgeklettert war, hatte man einen großartigen Ausblick auf Pinnacle Bay, auch wenn es fast schwer war, alles entsprechend einzufangen, weil das Licht direkt reinschien. Aber versucht hab ichs natürlich trotzdem. Auf dem Weg rauf und runter trafen wir auch noch einige Sea Lions, und konnten einen Lavastein aufheben (um EINIGES leichter als ein normaler Stein)

 

Dann gings schon wieder zurück aufs Boot, und nach dem Sonnenuntergang gabs das abendliche Briefing und dann Essen. Und wer hätte es gedacht, es war sehr lecker. Mit Nachtisch... ;)

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria (Sonntag, 14 August 2016 17:05)

    Hi, Regina, ein Wahnsinn, diese Fotos - Seesterne, Blaufußtölpel usw. Bin ganz neidig - und die Landschaft ist trotz Trockenzeit wunderschön.
    Mama