Galapagos Tag 3 - Hauptsache, es ist gemütlich!

Am dritten Tag stand mit einer Exkursion zu Puerto Egas, einem schwarzen Sandstrand, nur ein Landgang auf den Programm. Dafür hatten wir zwei Tauchgänge, wobei wir bei einer in einer Gegend sein sollten, wo man zumindest ein paar Schildkröten sehen könnte. Am Nachmittag stand dann aufgrund der längsten Segelstrecke zu Isabella, kein Landgang mehr an. Aber dafür haben wir ja den Äquator überquert. Ist ja auch was...

Warum vorbeigehen, wenn man einfach draufsteigen kann?

An der Black Sand Beach in Puerto Egas wurden wir zuerst mal von ein paar Seehunden empfangen, die sich am Strand sonnten und wonnten. Sie waren zwar auch ein wenig platzgeil (gegenüber anderen Seehunden, wir waren ihnen eher relativ wurscht) aber ansonsten eben einfach witzig und niedlich.

 

Der Landgang war aber auch ansonsten äußerst faszinierend. Viele verschiedene Bäume und Kakteen (deren Wasser man zwar trinken kann, man sollte danach aber kein normales Wasser trinken, da man sonst zu viel Sodium in sich hat und dies äußerst böse ausgehen kann - also einfach nicht auf der Insel stranden...) Auf der Insel gabs früher eine Fabrik, die wurde dann aber irgendwann verlassen. Alle Teile, die irgendjemand gebrauchen konnte, wurden dann zu anderen Inseln gebracht, und der Rest ist eben dort über geblieben. War dann alles eingewachsen und eigentlich in die Natur eingebunden. Man sieht natürlich, dass es daist, aber stören tut es nicht.

 

Uns wurde erzählt, dass es viele Spezies gibt, die mal irgendwer reingeschmuggelt hat, die ursprünglich nicht auf den Galapagos ansäßig wären, deren Anzahl mittlerweile aber so groß sind, dass man sie kaum wegbringt (so sehr man es auch versucht). Wenn sie dann an einem Ort ausgerottet sind, sind sie eben wo anders, und wenn man es dort versucht, kommen sie wieder zu dem Ort zurück, wo die Jäger dann natürlich verschwunden sind. Gift kann man nicht hernehmen, weil man damit auch andere Spezies gefährden würde, und die Schützen erkannten die Tiere dann recht schnell an der Farbe. Blöd gelaufen, wenn die Viecher schlauer sind, als die, die sie vertreiben sollten.

 

Für uns waren aber andere Tiere interessanter. Zum einen natürlich wieder die Iguanas, die es wie am Vortag an der Sonne sehr gemütlich hatten, und sich teilweise sogar Steine als Ablagefläche für den Kopf gesucht hatten. Im allgemeinen wirkte es, als würden sie sich dort sehr wohlfühlen. Ich kann mir das zwar nicht als bequem vorstellen, aber auch den ganzen Tag auf dem Stein rumflätzen wäre jetzt wahrscheinlich nicht unbedingt meines, wenn ich dann nicht eher einer Sally Lightfoot Crab ähneln wollte. Die haben wir übrigens auch in großen Anzahlen an verschiedensten Inseln auf den Galapagos angefunden...

Wir kamen dann auch an einer 'Höhle' vorbei, wo man des öfteren mal Haie sehen könnte, zu dem Zeitpunkt, an dem wir dawaren, waren leider keine zu sehen. Daher beschäftigten wir uns dann eher mit den Panorama, und mit den ganz großen, beziehungsweise auch ganz kleinen Dingen, wie zum Beispiel den Lava Lizards und den Krabben, die zwar teils etwas schüchtern waren, und sich unter ihrer Muschel versteckten, dann aber bei etwas Zuneigung, oder einfach weil sie nicht wussten, dass wir noch dawaren, doch mal rausgewagt haben.

 

Was generell sehr faszinierend war, war dass die Tiere sich von Menschen einfach überhaupt nicht abschrecken liesen. Es war ihnen wirklich scheißegal, wenn wir davor standen oder knieten, und sie fotografieren. Vor allem natürlich die größeren Tiere, wie Iguanas oder Seehunde, die da ja wirklich genau gar keinen Dreck darauf gaben, ob wir jetzt dastanden oder nicht, und oft sogar noch näher kamen, weil sie neugierig waren. MENSCHEN!

 

Die kleinen, wie die Ghost Crabs oder Hermit Crabs waren da schon etwas schüchterner, aber wenn man sie fotografieren wollte, war auch das überhaupt kein Problem. Gut für uns, logischerweise. Ein paar Lavalizards konnten wir dann auch noch ablichten, und die waren besonders spannend, weil sie auf jeder Insel etwas anders aussahen, und der Vergleich auch sehr interessant war...

Nach dem ersten Landgang gings wieder zurück zur guten Daphne, die schon treu auf uns wartete, und dann gings auf zu Espumilla Beach, wo wir uns dann wieder in Schale (bzw Wetsuit warfen) und dem kalten Wasser trotzten. Aber hey, es hat sich gelohnt. Im ersten Tauchgang des Tages sahen wir (ENDLICH) die Meeresschildkröten. Das war natürlich schon cool. 

 

Ich bin sehr froh, dass wir eine wirklich gute Gruppe hatten, und ein paar dabei waren, die einfach immer alles sehr schnell sahen, und wenn man dann mal eine größere Anzahl an Schnorchlern an einem Punkt sah wusste man schon, da gibts was zu sehen. Wenn es nicht vorher schon groß geschrieen wurde. SCHIIIIIILDKRÖTE!

 

An dem Tag warens vielleicht 5 Meeresschildkröten, und wir waren alle erstmal überglücklich, und beim Mittagessen später gings dann eigentlich nur darum, dass wir so schnell wie möglich unsere Fotos anschauen wollten und vergleichen, weil wir natürlich alle hofften, gute Schildkrötenfotos zu haben.

 

Während wir noch am Essen waren, ging schon los in Richtung Buccaneer Cove. Dort waren dann beeindruckende Steinformationen zu sehen, bevor wir uns nochmal ins Wasser wagten.

Eigentlich konnten wir unser Glück kaum fassen, aber an diesem Tag gabs dann noch ein weiteres Highlight. Ein kleiner, aber feiner Stachelrochen, der sich unter dem Felsen versteckt hatte. Mit dem Start in den Schnorchelgang war einem die Kälte ja eigentlich auch schon egal. Auf dem Weg zurück in Richtung Boot kamen uns noch ein paar Haie, und natürlich viele andere Fische und Seesterne unter. Ein paar von uns sahen auch Rays beim Schwimmen, da war ich leider nicht dabei. Aber wir waren da schon so glücklich über die bisherigen Erlebnisse, dass es schwer zu glauben schien, dass man dies noch übertreffen könnte. Ging aber...

Der Nachmittag war dann hauptsächlich mit Segeln verbracht, wir tauschten währenddessen schon mal ein paar Fotos aus, und versuchten dann auch den Moment abzupassen, an dem wir genau auf Latitude 000 waren. Ich war zwar da, meine Speicherkarte war aber leider nicht in der Kamera. Ist dann natürlich blöd gelaufen, aber naja, was kann man machen. Die Einladung, um 2 Uhr morgens zur zweiten Überquerung der Äquatorlinie nochmal aufzutauchen, hab ich dann dankend abgelehnt und mich stattdessen auf Abendbriefing und Abendessen gefreut..

 

 

Ich bin mir übrigens völlig im Klaren, dass ich leicht hinterher bin, aber ich hole langsam aber sicher auf. Leider hatte ich jetzt sehr oft kein Internet, bzw war zu k.O. oder zu beschäftigt mit anderen Sachen, um dann stundenlang am Laptop zu sitzen. Aber es geht aufwärts. Und mit E-Mail bzw Whatsapp bin ich ja sowieso zu erreichen, und die, die das tun, kriegen auch immer gern mal ein Foto. :)) Und wenn ihr ganz nett fragt, dann gibts sogar zwei!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0