Galapagos Tag 6 - Jetzt bitte keinen Stress!

Am 6. Tag gabs zum ersten Mal keinen Tauchgang. Aber dafür hatten wir es mit ein paar Tieren zu tun, die es nicht gerade stressig hatten, und daher wurde unser Tempo natürlich auch entsprechend angepasst.

Psssst, Galapagos soll unser Geheimnis bleiben!!!

Eine der Sachen, die ich äußerst interessant finde, ist, dass es selbst auf Galapagos Dinge gibt, die sich Biologen und Spezialisten nicht erklären können und die allen noch ein wenig unklar sind. Da gibt es zum einen die Frage, wie denn Iguanas auf die Galapagos gekommen sind, da die Spezies auf den Galapagos eine nähere Verwandtschaft zu denen aufweisen, die man im Amazonas vorfinden kann, als zu denen, die an der Küste leben. Und wenn man den Iguanas mal beim 'laufen' zuschaut', fragt man sich schon zum einen wie die die Anden überqueren könnten, und dann noch ein paar tausend km schwimmen, um auf die Galapagos zu kommen.

 

Für manche Fragen wird es sicherlich nie eine hundertprozentige Antwort geben. Unser Guide konnte sich auch nicht wirklich erklären, wieso sich die zwei Vögelchen da unten gegenseitig den Schnabel halten. Lustig zum ansehen war es aber auf jeden Fall!

Um aber den 6. Tag richtig zu beschreiben, fangen wir mal anders an. Wir habens schließlich endlich zur 'Hauptstadt' der Insel Isabela geschafft. Von dort aus ging es zu 'Las Tintoras', wo wir zum einen eben auf die Vögelchen da oben getroffen sind, und sonst (natürlich) mal wieder ein paar Iguanas, die es sich ebenfalls gemütlich gemacht haben.

 

Wir sahen sogar ein paar kleine Iguanas, die sich ebenso wie wir die White-Tipped-Reefsharks angeschaut haben. War auch ein nettes Bild, wenn man dem Iguana dabei zuschaut wie er den Haien beim rumschwimmen bzw schlafen zuschaut.

 

Auf dem Weg von Daphne zum Ufer und zurück kamen uns auch einige Pinguine und wie immer auch Seehunde unter, die natürlich immer ein willkommenes Bild und Fotomotiv für uns waren. Wer könnte schon genug von Pinguinen und Seehunden haben?

Den restlichen Vormittag ging es dann noch auf die Insel und ab in die Höhe. Die Vegetationsveränderung war unmittelbar, aber leider bedeutete dies in unserem Fall von strahlend blauem Himmel und Hitze in die etwas kühlere und vor allem, sehr neblige Gegend. Normalerweise könnte man da sehr viele Vögel sehen, aber leider war die Sicht relativ schlecht.

 

Stattdessen bekamen wir ein paar Geschichten zu den Pflanzen, die auf der Insel leider ein wenig zu verbreitet sind, und auch als hallogene Drogen verwendet werden können (und von der Jugend vielmals auch werden). Die Versuche, diese Pflanzen auszurotten, sind bis jetzt noch gescheitert, weil sie sich einfach viel zu schnell verbreiten, und dadurch nie komplett ausgelöscht werden konnten. Weil wir ja in der Höhe leider nicht besonders viel sehen konnten, durften wir stattdessen am Hafen noch ein wenig Seehunde anschauen, die sich entweder faul im Sand wälzten, oder auch in den Booten chillten.

 

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war auf der Rückfahrt zur treuen Daphne. Unser Bootsfahrer hatte nämlich recht ein gutes Auge für Sachen, die uns allen nicht auffielen, und während wir uns über die Seehunde und Pinguine amüsierten, machte er uns auf eine Diamond Ray aufmerksam, die sich nur wenige Meter von uns befand.

 

Da war dann die GoPro schnell zur Hand, und die Hand schnell im Wasser, und dann wurde losgelegt. Eine der Sachen die ich auf jeden Fall von mir behaupten kann, ist, dass ich sehr gut im delegieren bin. Ich habs einen Tag vorher geschafft, jemandem die GoPro anzudrehen, um ein Video von den Golden Rays zu machen, und dann eben zu dem Zeitpunkt von der Diamond Ray. Foto von oben gabs natürlich auch, und dann gings auf zum Mittagessen.

Am Nachmittag wurde uns dann versprochen, dass wir auch mal wieder Landschildkröten sehen würden, und zu dem mindestens 5 Flamingos. Ich hatte zwar die Riesenschildkröten schon gesehen, aber meistens nur beim Vorbeifahren aus dem Auto, also war es auf jeden Fall etwas anderes, die im Konservat zu sehen.

 

Im Prinzip handelte es sich um eine Aufzuchtstation. Es wird versucht, alle Eier aufzusammeln und die Babyschildkröten dann im Center aufzuziehen. Unter Tags sind sie in Außengehegen, am Abend werden sie durch Gitter beschützt. Sobald sie dann 6 Jahre alt sind, werden sie wieder in die Wilernis entlassen.

 

Der Hauptgrund, wieso man die Schildkrötenpopulation so regulieren muss, ist weil man drauf gekommen ist, dass vor einigen Jahren nur etwa 10% aller Babyschildkröten entweder geschlüpft sind oder überlebt haben, mittlerweise sind es wieder bedeutend mehr. Leider gibt es durch zugezogene Tiere viele Probleme, die die Population so stark vermindert hatten, dass die ansäßigen Schildkröten fast ausgestorben waren.

Als Gefahren gibt es zum Beispiel Schweine, die die Eier zertrampeln, oder gewisse Säugetiere, die die Eier als Nahrung ansehen. Dann gibt es Hunde, die bei noch jungen Schildkröten die Panzer durch einen Biss zerstören können. Sobald die Schildkröten 6 Jahre sind, dürfen sie aber in die Freiheit, weil sie ab dann quasi unzerstörbar sind.

 

Bei den erwachsenen Tieren wird natürlich geschaut, dass sie nicht zu lange in den Aufzuchtstationen sind. Sobald man feststellt, dass gewisse Schildkröten faul werden, werden sie ausgetauscht und werden wieder zurück ins Freie entlassen. Somit vermeidet man, dass die Schildkröten die natürliche Futtersuche verlernen.

 

Glücklicherweise ist es in den letzten Jahren auf Isabella gelungen, Ziegen und verschiedene andere Gefahren wieder auszurotten, damit die natürliche Population der Insel eher eine Überlebenschance hat. Denn auch wenn es extrem viele Spezies von Tieren auf den Galapagos gibt, gibt es leider auch einige Spezies, die nahe am Aussterben sind, bzw schon ausgestorben sind...

 

 

Nach dem Aufenthalt mit den Schildkröten (die übrigends auch eine richtig lässige Jacuzzi haben), gings dann durch den Park in Richtung der Lagunen, in denen wir hoffentlich Flamingos antreffen würden. Und es wurde uns nicht zu viel versprochen. Wenn ich raten müsste, würd ich sagen es waren so an die 150 die wir da insgesamt gesehen hatten, und es wurde dann natürlich gleich mal fleißig losgeschossen (mit der Kamera - der Witz schon wieder, hm?)

Als Abschluss auf Isabella gabs dann noch ein wenig Freizeit in der 'Stadt', wo wir dann alle mal ein kleines Cafe aufsuchten, und wie die wahnsinnigen alle auf ihr Handy starrten. Weil wir aber alle so sozial waren, war es eigentlich eh egal. Witzig wars aber schon, vor allem weil jeder darüber geflucht hat, wie furchtbar doch das Internet ist. Ich würde auch fast behaupten, dass das Internet noch nie soviele Leute hatte, die es gleichzeitig verwenden wollten, aber will da keine voreiligen Schlüsse ziehen.

 

Dann gings wieder an Bord (zuerst noch ein Foto mit Darwin) und dann ging die nächste Segelei los. Weil viele vom Vortag gelernt hatten, warfen sich die meisten nun schon vorher eine Tablette ein, weil wir wussten, dass die See etwas rau werden könnte. Am Vortag waren doch einige etwas krank geworden, und wir saßen dann auch größtenteils nur zu dritt im Esszimmer und beschlossen kurzerhand, das Essen auf ein wenig später zu verschieben, wenn das Boot stillstehen würde. War dann zwar eine gute Entscheidung, viele hatten aber trotzdem nicht den Magen dazu. Und auch wenn es eigentlich das späteste Abendessen war, und wir damit auch später ins Bett kamen, war es doch noch immer maximal halb 10. Aber im Vergleich zu den Nächten davor war das ja wirklich richtig wild (ja, wir waren richtig wild!) Ich glaub, ab 6. Tag haben wirs sogar bis 22.00 geschafft! Wild, einfach wild!

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