Galapagos Tag 8 - Aller Abschied ist schwer...

Am 8. Tag mussten wir uns dann entgültig von der Daphne verabschieden. Einen kleinen Teil davon hatten wir ja am Vorabend schon gemacht, also wir bewiesen hatten, dass wir die Namen von der halben Crew nach einer Woche nicht gewusst haben. Aber der Captain war eben El Capitano und der Koch: cocinero. Passt doch, wir wissen, was sie machen? Und so wie die beim sich vorstellen genuschelt haben, war das auch recht schwer. Die, mit denen wir viel zu tun hatten, wussten wir eh...

Wenn man sie erschreckt, ist nur noch der Panzer da!

Bei einem Frühstück um 5.30 war der Appetit noch etwas getrübt, wenn auch nicht mein Sinn für Humor. Nummer 9, sag ich nur dazu.

Aber trotz dem gedämpften Hunger schlugen wir ordentlich zu, war schließlich das letzte Mal, dass wir auf der Daphne essen würden. Und dann wurde das ganze Gepäck rausgestellt, nochmal nachgeschaut, dass wir ja nichts vergessen haben, und dann ging wieder in die Rettungsweste rein und ab zu den Booten.

 

Während wir noch ein wenig mit Alexis am Plaudern waren, wurde unser Gepäck eingepackt, und dann gings auch schon los in die Highlands von Santa Cruz. Dort erwartete uns dann eine Farm, auf der man wilde Schildkröten sehen konnte. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass die Schildkröten so quasi unverwüstlich sind, sobald sie über 6 Jahre alt sind. Zwei Probleme gab es dann noch: zum einen könnte es sein, dass die Schildkröten irgendwie auf ihrem Panzer landen würden und sich selbst nicht mehr umdrehen könnten, und zum anderen waren die Zäune der Farmer ein Problem. Weil die Schildkröten ja so riesig sind, kümmern sie sich nicht wirklich um Hindernisse und wandern einfach mal drauf los. Und wenn da dann ein Zaun im Weg ist, ist ihnen das egal, der kommt dann eben mit. Das Problem ist dass sie sich mit dem Stacheldraht oft den Panzer aufgekratzt hatten, und durch die Infektionen verletzt oder verstorben sind.

 

Deswegen wurde vor einigen Jahren eine Iniative begonnen, dass die Farmer den untersten Stacheldraht entfernen, damit die Schildkröten ohne Probleme vom Privatgrund auf den Grund des Nationalparks gehen konnten. Auch wenn zu Beginn fast niemand glücklich darüber war, haben sich mittlerweile fast alle darauf eingelassen und haben die Vorteile in den letzten Jahren deutlich erkannt.

 

Zum einen muss kein Rasen mehr gemäht werden, die Schildkröten essen genug und machen nicht so viel Dreck, dass man sich eigentlich da nicht wirklich drum kümmern muss. Zum anderen kommen dann natürlich auch Touristen, um die Tiere zu sehen, und die Farmer können dann durch Souvenirverkauf und Essen/Getränke noch eine zusätzliche Einnahmequelle ausnutzen. Also eigentlich eine Win-Win Situation.

 

 

Wir waren dann auch nochmal erstaunt, wie riesig die Viecher teilweise werden können. Zwar hatten wir sie ja in Isabela schon mal gesehen, aber auf freier Laufbahn ist das ja dann nochmal was anderes. Und manche davon schauen dann auch ziemlich beleidigt. Natürlich waren diese Schildkröten auch um einiges scheuer. Wenn man also zu viel Geräusche gemacht hatte, wie zB unser Guide als er eine neue Erklärung startete, zogen sie sich recht rasch in ihren Panzer zurück, und dann fotografierst du halt nur noch den Panzer. Ist dann auch nicht mehr so interessant. Aber irgendwie witzig war es doch...

 

 

Nach dem Besuch auf der Farm gabs noch ein paar Getränke und dann durften wir noch versuchen, uns selbst in einen Panzer zu zwängen (ich habs nicht gemacht, sah aber bei anderen sehr witzig aus) und dann gings für die einen ab in Richtung Flughafen, und für den Rest ab nach Puerto Ayora. Es wurden nochmal Umarmungen ausgetauscht und sich von jedem verabschiedet und das Beste gewünscht, und dann fuhr der Bus weiter, und wir wurfden auf Vans umquartiert, die uns wieder zurück in die Stadt brachten...

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