When in Banos

Gut, ich muss sagen, ich hätte mir fast ein wenig mehr von Banos erwartet. Als Actionstadt von Ecuador hat es zwar einiges zu bieten, und wir hatten auch Spaß, aber ich denke nach 10 Monaten ist es schwer, Erwartungen zu erfüllen, vor allem wenn diese etwas hoch sind. Dies gesagt hatten wir trotzdem viel Spaß im Badezimmer (Ecuador hat seltsame Namen, ganz ehrlich..)

Einmal kopfüber bitte!

Eines der Highlights das viele Reisende auf der Bucket List haben, ist die Swing at the End of the World. Wenn man das mal googelt, dann schaut dies auch bedeutend gefährlicher aus, als es wirklich ist, und um einiges beeindruckender und viel weniger voll. Ich muss gestehen, ich wollte es auch unbedingt machen, aber natürlich waren wir an einem Feiertagswochenende da, die Menschenmengen waren daher enorm, und Südamerikaner sind nicht besonders gut im Schlange stehen. Haben versucht, sich vor uns einzuschleichen, bis wir irgendwann gesagt haben: Aber Hallo, das geht ja mal gar nicht. Das ganze dann halt in Spanisch, aber: aber hallo! verwende ich in letzter Zeit etwas zu oft. Liegt sicher an Junior.. Genau, immer auf die Schildkröte schieben!

 

Nun gut, leider habe ich keine besonders guten Fotos von mir, aber ein Schaukelfoto sollte dabei sein, aber wie gesagt, wenn man es googelt schaut es um einiges beeindruckender aus. So würde wahrscheinlich keiner sagen: Boa, da muss ich auch hin. Auch wenn es trotzdem cool ist. Wenn man dann die Leute gesehen hat, die vor einem auf die Schaukel sind und sich benommen haben, als wären sie ein fünfjähriger der das allererste Mal in seinem Leben auf einer Schaukel sitzt und geschrien haben wie am Spieß, war das fast besser als die Schaukel selbst. Oder das Gekreische und Geschrei von erwachsenen Menschen. Immer wieder absolut unterhaltsam, kann ich nur sagen!

 

Nach der Schaukel gings wieder zurück in den Ort, und eine meiner Zimmerkolleginnen wurde wieder ausgeladen. Wir machten uns erstmal auf den Weg in den Ort, um eine Touristeninfo zu finden, und Geld abzuheben und was zu essen. Zuerst gabs noch Zuckerrohrsaft mit Manderinengeschmack. Leider geil! Wir wollten ja einen Ort zum Klettern auskundschaften, aber besonders hilfreich waren sie da nicht, also zurück zum Hostel, die andere Zimmerkollegin suchen und ab zu den Wasserfällen.

 

Die Wasserfallroute war cool, aber wie schon des öfteren wurde uns mal wieder klar, dass Südamerika nicht so gut drin sind, Verkehrszeichen zu lesen, und dafür umso lieber diskutieren. Es gab einen Tourbus, der fuhr dann einfach mal gegen die Einbahn (hätte eigentlich durch den Tunnel fahren sollen) und blockierte natürlich den ganzen Weg damit. Egal dass er alleine war, und hinter uns schon 8 andre Autos oder Caddys standen, und vor uns ebenfalls welche (wir waren nicht erster in dieser Reihe), er beschloss erstmal zu diskutieren, anstatt einfach retour zu fahren. Macht ja viel mehr Sinn, wenn wir jetzt alle rückwärts gegen die Einbahn fahren, oder? Als wir schließlich endlich an dem Idioten vorbei gekommen waren, war schon der nächste Tourbus gegen die Einbahn unterwegs. Ich versteh schon, die wollen denen mehr bieten, aber die sind ja vorher auch da hingefahren, das heißt die haben das eh schon gesehen, und sowas ist einfach nur lächerlich...

 

Die Wasserfälle waren zwar wirklich cool, und vor allem der letzte wäre wirklich schön gewesen, wenn es nicht angefangen hätte zu regnen, und viel zu viele Idioten mit Flipflops vor und hinter uns waren (es ist nicht gerade warm gewesen, vll so 15 Grad..) und herumgeschlichen sind. Irgendwann habe ich dann aufgegeben und mich in Regenschutz begeben, und mir als Trost eine Schokobanane gekauft. Vor allem, weil das Mittagessen eher in Griff in den Ofen war. Ich hätte mir gedacht es ist einfach nur normales Rindsfleisch. Rind war es schon. Aber leider nichts normales, sondern Niere. Und das nicht super gekocht. Hab dann nur die Beilagen gegessen und mir noch eine Mango geholt. So eine Enttäuschung aber auch. Nächstes Mal muss ich wohl 5mal nachfragen, die Verkäuferin hat mir nämlich gesagt es ist ganz normales Fleisch. Dass es im Prinzip Innereien sind, konnte mir erst meine panzerlose Freundin mitteilen. Bäh.

 

Bei der Rückfahrt wurde ich dann noch darüber aufgeklärt, dass ich scheinbar im Gespräch manchmal 'blablabla' verwende. Fand ich witzig, wäre mir noch nie bewusst aufgefallen, aber weil sie das so witzig fanden, hab ichs noch ein paar Mal öfter eingebaut.

 

Wir liesen dann den Abend mit Kochen ausklingen. Bzw war ich dafür verantwortlich, dass die Katzen nicht in die Nähe vom Essen kommen. Die Größere haben wir da einfach mal rausgejagt, die Kleine durfte am Schoss sitzen und kuscheln. Die war zum einen einfach süßer und zum andren war die große immer böse zu ihr. Und sie war witziger. Hat dann auch mal eine Zitrone gefunden und fand das ganz wunderbar. Was wir ganz witzig fanden.

 

Dann war mal wieder Karten spielen angesagt, und ich hab mal wieder festgestellt, dass Mrs. Panzerlos einfach zu gut darin ist (NICHT WITZIG) und so neben gratis Cocktails machten wir uns dann für den Abend fertig.

 

Ich war dann unerwarteterweise mit drei betrunkenen englischen Mädels unterwegs, wollte aber eigentlich eh nur die zwei treffen, die ich noch von Galapagos kannte. Kaum bei der Bar reingekommen standen sie auch schon vor mir. Wir hatten uns dann noch recht nett unterhalten, und für den nächsten Abend verabredet, während sich die anderen irgendwo umschauten und noch weiter betranken. Dauerte dann etwas, die Mädels wieder zu finden, als sich meine Freunde verabschiedeten, aber dafür ging es umso schneller, sie wieder zu verlieren. Ich beschloss dann recht schnell, mir nicht wieder die Mühe zu machen, sie zu finden, und unterhielt mich stattdessen mit einigen Ecuadorianern aus Guayaquil, die mich dann schließlich auch noch bis zum Hostel begleiteten (sobald ich mich wieder daran erinnert hatte, dass es ja woanders war, als auf der Karte eingezeichnet), weil sie der Meinung wären, in Guayaquil würde man mich sicher ausrauben, also würde es in Banos wohl nicht anders sein.

 

Untergekommen ist uns niemand, aber es war natürlich trotzdem wirklich nett, und dann gings auch endlich mal wieder ab ins Bett. Am nächsten Tag musste ich dann den Aufwach und Einpackprozess einer Zimmerkollegin über mich ergehen lassen. Sie war zwar eigentlich sehr leise, was man ihr ja zu Gute legen könnte, aber dafür dass sie eh nur zwei Minirucksäcke hatte, weil sie eh nur übers Wochenende dawar, hat sie ziemlich lang dafür gebracht (vor allem weil sie ja am Vorabend extra früher ins Zimmer ist, um die schon vorzubereiten). Nach 1,5h hatte ich genug, und verzog mich mal kurz ins Bad zum abwaschen und anziehen, und verschwand dann 5 Minuten später zum Frühstück. Sie kam dann ca 10 Minuten später angetanzt und kam dann drauf, dass sie vergessen hatte, ihre Laken abzuziehen. Ich frag mich wirklich, was das Mädel die ganze Zeit gemacht hat. Außer sich die Haare zu kämmen. Vielleicht hat sie sie gezählt?

 

Aber ja, für uns war der Sonntag dann ein äußerst fauler Tag. Ich habs geschafft, endlich mal meinen Blog halbwegs upzudaten. Also im Prinzip endlich mal Galapagos zu posten, und das war ja mehr als genug Arbeit. Wenn jemand raten will, wieviel Speicherplatz meine Fotos und Videos von Galapagos brauchen, ich freu mich auf eure Schätzungen. Und ich bin mir sicher, ihr seid weit davon entfernt :)

 

Im Prinzip waren wir den ganzen Tag am Essen und Trinken und Chillen, bis wir uns dann am Abend mit unseren Freunden trafen, um mit denen nochmal zu Essen und zu Trinken und zu Quatschen. Falls jemand wissen will, wann Usain Bolt Geburtstag hat, auch DAS wurde besprochen. Wir haben auch den 100m Sprint so ca an die 100 Mal gesehen, ich denke es gibt keinen Winkel, der nicht mindestens dreimal abgespielt wurde... Aber ja, wir wissen wer gewonnen hat.

 

Am nächsten Morgen gings dann äußerst gemütlich zu. Wir wussten schon, dass wir uns dann auf zum Canopy machen würden, und dann in Richtung Chimborazo, aber wann und wohin wir genau loslegen würden, war noch lang nicht fix. Am Morgen hatte ich mich dann noch mit der Kanadierin unterhalten, die wir ja bis Banos mitgenommen hatten, und die ebenfalls Canopy machen wollten. Nachdem wir uns erst noch alle eine Dusche gegönnt hatten (weil ich ja mein Zimmer mal für mich allein hatte, konnte ich die anderen ja ohne Probleme hineinlassen) machten wir uns dann auf den Weg.

 

Knapp vor dem Standort kamen uns schließlich zwei Radfahrer entgegen, die sich als unsre zwei Volunteers herausstellten. Es wurde also erstmal noch eine Runde gequatscht und ein bisschen Erfahrungen ausgetauscht, und dann manchten sie sich auf den Weg zur Wasserfallroute, und wir zum Canopy.

 

Canopy selbst war wirklich cool. Es waren insgesamt 6 Ziplines. Bei der ersten waren wir ganz normal angehängt, und dann gabs mal eine, wo man Kopf über hing. Dies war auch sehr witzig und wechselte sich dann mit der Superman Position ab. Wir konnten natürlich nicht wiederstehen, jedesmal laut SUPERMAAAAAAN zu schreien und die Faust vorauszustrecken. Canopy. Check!

 

 

 

Eigentlich hatten wir noch vorgehabt, ein paar Fotos zu machen, aber leider begann es dann zu regnen, also erstmal zurück in den Ort, noch einen Jugo de Cana trinken und dann noch ein paar Süßigkeiten verkosten und kaufen. Bevors dann weiterging, nochmal ein kurzer Abstecher aufs Klo, und dann ging die nächste Fahrt los. Ab in Richtung Chimborazo. Wie? Das entscheiden wir später!

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