Chimboooo, Chimboraaazooo

Manchmal muss man die Entscheidungen dann auch recht kurzfristig treffen. Bei uns war das der Fall, als wir uns in Richtung Chimborazo aufgemacht haben. Von Banos konnten wir da entweder über Ambato oder Riobamba fahren. Die Entscheidung wollten wir uns allerdings noch etwas offenlassen. Schlussendlich bis 5 Minuten vor der Abzweigung.

Und jetzt singen wir alle im Chor...

Also, eines muss ich auf jeden Fall feststellen. Reisen in einem eigenen Fahrzeug, egal wie groß oder klein das auch ist, hat durchaus seine Vorteile. Man muss die Entscheidung, wo es nun hingeht, wirklich erst im letzten Drücker machen. Wir wussten, dass wir früher oder später in Richtung Chimborazo wollten. Und dann in Richtung Guamote, weil dort am Donnerstag immer ein Markt ist. Und eventuell noch nach Salinas, für die Schokolade.. Und Salami. Und Käse.. Hm. Ja, gut.

 

Weil wir uns alle nicht ganz einig waren, wo wir denn nun entlang fahren wollten, beschlossen wir schlussendlich einfach mal, loszufahren, und dann kurzfristig zu entscheiden. Schlussendlich beschloss ich dann, dass das jetzt doch der Fahrer entscheiden sollte, und so ging es dann in Richtung Riobamba.

 

In Riobamba hatten wir dann erstmal ein wenig Mühe, ein Hostel zu finden. Bzw das Hostel zu finden, das wir gesucht hatten, nämlich eines mit Parkplatz und Campingmöglichkeit. Also, Camping im Auto, eigentlich. Wir waren da ungefähr 10 Minuten am Suchen, und irgendwann beschlossen wir, jetzt doch mal zum Haupthostel zu fahren. Schlussendlich gings dann eh wieder zurück zu dem Platz, an dem wir schon waren, aber da waren wir uns vorher alle nicht so sicher, ob dies wirklich so sein würde. Also besser mal nachprüfen.

 

Dann folgte ein kurzer Stadtspaziergang durch Riobamba, ein paar Kirchen wurden besichtigt, bzw generell die Architektur bewundert und natürlich fotografiert. War dann ja ganz gut dass Mr. und Mrs. Panzerlos hier ebenso fanatische Fotografen sind wie ich. Da fühlt man sich dann nicht so, als würde jemand auf einen warten müssen.

 

Schließlich gabs noch ein Eis, und für Josie und Junior auch noch ein wenig von einem Milkshake ;). Damit sie sich nicht anpatzen, haben sie auch alle einen eigenen Latz bekommen. Wie erwachsen wir doch alle sind. Aber lieber so, als immer das Leben so zu Leben, als hätte man einen Stock im Arsch. (Will jetzt niemandem vorwerfen, einen Stock im Arsch zu haben, aber wieso immer alles so ernst nehmen?)

 

Nach ein paar Kartenspielen (Mrs Panzerlos war nicht glücklich damit, das war ihr zu langweilig und es ging nur um Glück - bzw hat sie nicht immer gewonnen) gings dann ab ins Bett. Dann wurde noch mal das Schlümpfelied gesungen, weil wir, wie gesagt, alle wunderbar erwachsen sind, und wissen, dass wir uns nicht immer ernst nehmen müssen, und am nächsten Tag sollte dann der Chimborazo am Programm stehen.

Eigentlich war ja am Vortag ausgemacht, dass wir dann um halb 9 wieder rausgelassen werden sollten. Wir waren schon alle fertig angezogen, hatten gefrühstückt, geduscht, alles gepackt, unser Mittagessen gekocht, und wollten dann langsam abfahren. Leider war der Besitzer vom Hostel noch nicht so gütig, uns das Tor aufzusperren. Also beschloss ich einfach mal, in Ermangelung anderer Möglichkeiten, den Rosengarten abzufotografieren.

 

Um Viertel nach 9 war er dann schließlich auch mal da, und wir durften raus. Und dann hieß es. CHIMBOOOO Chimboraaaazo...

Die Fahrt zum Chimborazo war eigentlich recht angenehm und es war um einiges einfacher zu finden, als wir erwartet haben. Weil ich jetzt schon so blöd viel darüber geschrieben (bzw gesungen) habe, will ich auch kurz erklären, um was es sich beim Chimborazo handelt. Es ist zum einen der höchste Berg in Ecuador, mit 6310m. Zum anderen, und das find ich ja viel cooler, ist es der Gipfel, der am weitesten vom Mittelpunkt der Erde entfernt ist. Und zwar um mehr als 2 km weiter als Mount Everest.

 

Warum find ich das so cool? Weil ich auf 5100m oben war, und damit weiter weg vom Erdmittelpunkt als Leute, die am Everest waren. Ha!

Gut, um das noch zu erklären, wie das so hinkommt. Die meisten wissen ja mittlerweile, dass die Welt keine Scheibe ist. Klingt komisch, ist aber so. Und aufgrund der Lage von Ecuador in der Nähe vom Äquator (wer hätte das gedacht), und der leicht elliptischen Form (oder wie auch immer man das nennt) ist der Chimborazo eben von dem gesehen weiter weg vom Mittelpunkt der Erde. Und das obwohl es nicht der höchste Gipfel der Welt ist (was man vor der Vermessung des Himalayas gedacht hatte) oder überhaupt der höchste Gipfel der Anden (nö, sorry, auch nicht..)

 

Aber ja, cool ist es trotzdem. Aber zurück zu unserer Geschichte. Wir sind also mit dem Auto vorbeigefahren und es war neblig. SEHR neblig. Also war die Überlegung. Wollen wir heute rauf, oder morgen beim zurückfahren? Könnte halt sein, dass es noch schlechter ist. Wir beschlossen, einfach mal zum Parkplatz reinzufahren und uns zu informieren. Kostet ja schließlich nichts, wieso also nicht?

Und als uns dann gesagt wurde, dass die Sicht eigentlich recht gut wäre, beschlossen wir, uns noch einen Coca-Tee (oder zwei oder drei) zu gönnen, und während wir da so in der Teeküche saßen, kam der Wind und die Wolken verschwanden und wir hatten einen ersten glorreichen Ausblick auf den Chimborazo. YAY!

 

Dann hieß es gleich nochmal; warme Klamotten an und wieder rein ins Auto, wir fahren zur ersten Hütte rauf. Das waren nochmal 8 km. Gut, wir hätten auch laufen können, aber der Wind war so scheißkalt, dass wir da wahrscheinlich irgendwo angefroren wären, und das wäre irgendwie auch nicht so cool. Also eben mit dem Auto. Und von der Hütte auf 4800 konnten wir dann noch raufgehen zur Lagune. Die war auf 5100m, und das ist ja auch nicht von schlechten Eltern.

 

Mr Panzerlos und ich (und Josie und Junior) machten uns also auf den Weg, und wurden mit wunderbaren Aussichten belohnt. Unsere Schildkröten waren auch fleißig, und als wir dann wieder runterkamen, war dann das Essen auch bereit, und dann wurde mal gefuttert. Bis es dann weiterging, nach Salinas (und zwar nicht das an der Küste...)

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