Ob der Papst auch einen Panama-Hut tragen würde?

Cuenca ist die drittgrößte Stadt Ecuadors, und in vielen Weisen Quito sehr ähnlich. Zum einen ist die Architektur sehr ähnlich, und zum anderen liegen beide Städte etwa gleich hoch. Auch bei Besuchern ist Cuenca normalerweise recht beliebt. Also ein guter Ort für meinen Abschied aus Ecuador.

Ecuador - die Heimat des Panama-Hutes

Nach den Dingen, die ich mir in Ecuador eingebildet hatte, wie Quito, Galapagos und Banos, war klar, dass es bald wieder ab nach Peru gehen würde. Und wie ihr ja wisst, war ich ja schon an einigen Plätzen in Peru, daher war nun die Frage, wie komme ich am schnellsten und billigsten nach Cusco? Und ja, das ist in der Tat eine gute Frage. Schnell? Flugzeug! Billig? Bus!

Schlussendlich waren mir dann 500 USD doch ein wenig zu viel, um von Ecuador nach Lima und dann weiter nach Cusco zu fliegen, also beschloss ich mit dem Bus entweder nach Trujillo, Mancora oder Chiclayo zu fahren, und dann von dort aus weiterzufahren. Und sobald das geplant war, konnte ich dann auch meine Reise in Ecuador noch gut abschließen.

 

Am ersten Abend kam ich erst später im Hostel an, und da war ich dann eigentlich nur froh über ein Bett und eine Dusche. Dann wurden Bus und Flug gebucht, Blog upgedated und überlegt, was für die nächsten Tage so anstand. Beziehungsweise: den nächsten Tag. Besonders viel Zeit hab ich mir nicht genommen.

 

Am Samstag stand dann also eine Stadtführung an. Mit dem Guide, Christian, gings zuerstmal zum Plaza de Armas. Der typische Hauptplatz in jeder Stadt in Südamerika. Dort trafen wir dann noch ein anderes Mädel, die ebenfalls die Tour machen wollte, und dann gings auch schon los.

Der erste Weg führte zur Kathedrale. Hier gibt es sogar zwei. Die neue und die alte Kathedrale.  Die alte Kathedrale, und das sagt der Name schon, ist bekanntlich älter. Die wurde im 16. Jahrhundert begonnen. Die neue Kathedrale wurde erst ab dem 19. Jahrhundert erbaut, aber wegen Erdbeben nicht fertiggebaut.

 

Wir haben die neue Kathedrale besucht. Hier haben über 10.000 Menschen Platz. Weil dies natürlich relativ viel ist, und die alle was sehen wollen, gibt es in jeder Reihe Flachbildschirme, auf denen dann die Messe übertragen wird. Auch architektonisch gesehen war die Kathedrale wunderschön (und ich hab schon sehr viele Kirchen gesehen). Es gibt auch eine Statue von Papst Johannes Paul II, der die Kathedrale scheinbar mehrmals besucht hat.

Nach der Kathedrale gingen wir ein wenig durch die Altstadt, und besichtigten auch ein Konvent. Ich persönlich finde das System der Konvente hier ziemlich extrem. Ich hab mich zwar nie so genau dafür erkundigt, aber das System: 'Sobald du drin bist, kommst du nie wieder raus' ist doch etwas krass. Vor allem, wenn man dann hört dass viele junge Frauen von ihren Eltern hineingeschickt wurden. 

 

Als nächstes ging es dann zum Markt, ein paar traditionelle ecuadorianische Speisen verkosten. Weil wir alle so hungrig waren, blieb es nicht nur bei einer Kostprobe. Stattdessen blieben wir für sicher 25 Minuten da und aßen uns mal durch. Aber es war auf jeden Fall lecker, Essen können sie kochen, die Ecuadorianer. Später ging es dann noch zur alten Brücke (Cuenca hat ja 4 Flüsse, und sie sind stolz drauf, das beste Wasser in Ecuador zu haben) und schlussendlich noch zu einem Kunstviertel.

 

Und dann kam noch einer der Höhepunkte Cuencas. Die Besichtigung des Panama-Hut-Museums. Dort wurde uns erklärt, wie die Hüte gemacht werden, wie man sie anpasst, wie lange es dauert, um so ein Ding herzustellen (nicht besonders lange, wenn man bedenkt, wie genau man arbeiten muss), und natürlich konnten wir verschiedenste Hüte anprobieren und noch eine traditionelle Tanzveranstaltung beobachten (und zum Tanzen gezwungen werden.)

 

Ich hab dann keinen Hut gekauft, meine Kollegin schon, und wir durften ihr bei der Auswahl helfen. Schließlich war dann aber die Tour zu Ende, und wir beschlossen, noch ein wenig auf dem Markt herumzulaufen. Da versuchen sie dir dann alles andrehen (Nein, ich brauche KEINEN Poncho). Ich war knapp davor einen Hut für Junior zu kaufen, aber die Dame wollte nicht mit mir handeln, und so viel wollte ich nicht bezahlen, also sorry Junior. Mittlerweile hat er ne Mütze bekommen, der gute Junge... ;)

 

Meine Schweizer Kollegin hatte besonders viel Spaß beim Einkaufen und verhandeln. Wie die meisten, die lange unterwegs sind, war auch sie dazu übergegangen, zu sagen sie sei aus einem anderen Land (nicht schreit reich mehr als Schweiz) und sie sei nur eine Woche unterwegs. Die Reisedauer sag ich auch niemandem, der mir was verkaufen will, aber das mit dem anderen Land mach ich für gewöhnlich nicht. Aber gut, bin ja nicht aus der Schweiz.

 

Am nächsten Tag ging dann auch schon der Bus nach Chiclayo, und es hieß: Goodbye Ecuador, Hello Peru. Chiclayo, ich komme!

In Chiclayo war ich dann eigentlich wirklich nur über Nacht. An Montagen kann man sowieso nichts anschauen, weil in Südamerika alle Museen und viele Sehenswürdigkeiten am Montag meist geschlossen sind, also einfach mal wieder was gutes Essen (mmmh, Lomo Saltado) und dann die Sachen packen, für den Flug nach Cusco am nächsten Tag. Und mit Peru melde ich mich dann bald wieder!

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