Die Welt der Inkas

Ich glaube, die meisten Leute verbinden mit Peru Lima und Macchu Picchu. Oder nur Macchu Picchu? Fakt ist, Cusco ist wahrscheinlich der touristischte Ort in Peru, und einer der Orte, den jeder auf einer Südamerikareise auf dem Plan hat. Und es gibt ja wahrlich viel zu tun. Neben dem offensichtlichen, nämlich Macchu Picchu, gibts ja auch Sacred Valley, oder die verschiedensten Inka-Schauplätze in der Umgebung von Cusco. Und ich hab natürlich auch einiges davon erkundigt.

Bauen können sie, die Inkas!

Nachdem mir die Anreise etwas erschwert wurde, und sich auch das Einchecken als etwas komplizierter als sonst erwies, war ich schlussendlich aber ganz froh in Cusco angekommen zu sein. Aber lass uns das mal kurz besprechen. Die Anreise. Also, die beiden Flüge von Chiclayo nach Lima und Lima nach Cusco waren ja absolut in Ordnung. Ein wenig verspätet, aber hey, wir sind in Südamerika, das sollte mich nicht überraschen!

 

In Cusco angekommen hätte mich dann eigentlich ein Shuttle vom Hostel abholen sollen. Betonung liegt auf sollte. Nachdem die ganzen Taxifahrer gemeint hatten, da kommt eh keiner, und ich aber eigentlich nicht den Scheiß bezahlen wollte, weil ich zu früh aufgegeben hatte, beschloss ich mal anzurufen. Der (nette aber inkompetente?) Herr meinte, in maximal 10 Minuten wäre das Taxi da, er würde sich darum kümmern. Nachdem in den nächsten 15 Minuten niemand auftauchte, beschlossen ich und ein weiterer Reisender uns ein Taxi zu teilen. Das war dann wenigstens um einiges billiger als die Taxis sonst waren, wahrscheinlich meinte er, wenn wir schon so lang warten dann würde er uns jetzt nicht komplett ausbeuten.

 

Der inkompetente Herr wollte dann insgesamt 3 mal meinen Pass sehen und einscannen. Wieso? Keine Ahnung. An seiner Kompetenz lags nicht, und beim Auschecken hat er ihn auch jedesmal wieder verlangt. Hab ich bis jetzt noch nicht verstanden wieso. Der Pass ändert sich ja in der Zwischenzeit nicht wirklich...

 

Am ersten Abend beschloss ich dann aber erstmal Infos einzuholen. Zum einen zu Rainbow Mountain. Der stand zwar auf jeden Fall auf meiner Wunschliste, aber bis dahin war ich mir noch nicht komplett sicher gewesen. Die reizende Dame die im Hostel am Tourtisch saß, hatte weder Interesse, noch Ahnung mir was zu verkaufen. Sie versuchte mir weißzumachen, dass Rainbow Mountain über 6000m hoch ist, und dass man innerhalb von 3h einen Anstieg von 2000 Höhenmeter zu machen hat, und das ganze auf 8km. Gut, ich sag mal so, die Frau ist wahrscheinlich nicht unbedingt oft draußen unterwegs, sonst wäre ihr schon aufgefallen, dass dies eher schwer ist!

Schlussendlich beschloss ich, am nächsten Tag erstmal eine Tour ins heilige Tal zu machen, und mir bis dahin dann zu überlegen, wie ich denn nun schlussendlich zum Macchu Picchu kommen wollte. Gibt ja auch einige Möglichkeiten, vom traditionellen Inka-Trail abgesehen, den man ungefähr ein halbes Jahr im Voraus buchen muss. Den Salkantay-Trek, der über einige Pässe führt und unglaublich schön sein sollte oder den Jungle Trail, der verschiedenste Aktivitäten vereinbart (Radfahren, Raften, Ziplining, Trekking und Huayna-Picchu), oder den Lares Trek, der aber lang nicht so bekannt ist oder beliebt wie die beiden anderen genannten. Dann gibt es auch noch einige inoffizielle Treks durch Dörfer oder die ganz normale Variante. Mit dem Zug nach Aguas Calientes und dann rauf. Oder mit dem Bus..

 

Aber wie gesagt, erst mal stand Sacred Valley am Plan. Recht früh am Morgen ging es also los, und ich wurde am Hostel abgeholt. Zuerst führte es uns nach Chinchero. Unser Guide erklärte uns einiges zur geografischen Lage, und zur Bepflanzung, die die Inkas früher hatten, um ihr Essen anzubauen. (Kartoffel ganz oben, scheinbar halten die alles aus. Gut, ist ja Peru, Kartoffeln gibts genug!)

Wir konnten mal wieder die genaue Arbeitsweise bewundern und uns wurde die Kirche gezeigt. Die wird auch heutzutage noch für Zeremonien oder Hochzeiten verwendet, und daher liegt auch überall Konfetti herum.

 

Nach Chinchero ging es erstmal zu einem Markt, wo uns dann gezeigt wurde, wie die Wolle traditionellerweise gewaschen wird, und mit welchen pflanzlichen Mitteln man sie färben kann. Zum einen gibts verschiedenste Pflanzen (klingt logisch, oder?), dann gibt es aber auch Insekten, und Zitronensaft um die Farben etwas abzuändern. Dies war wirklich interessant, und schlussendlich konnten wir natürlich noch einkaufen.

 

Ich fand schließlich einen schönen Pulli, den ich mir zulegte. Mir wurde gesagt, es ist orginal Alpaca, aber so ganz überzeugt bin ich noch nicht. Aber zumindest wurde mir gesagt, wie man Alpaca-Wolle waschen sollte (nur mit der Hand und mit Haarshampoo, falls wer was daheim hat). Warum bin ich nicht überzeugt? Naja,, ich hab 50 Soles dafür ausgegeben. Uns wurde gesagt unter 300 griegst du nichts. Aber eigentlich ist es mir auch ziemlich egal, schön ist er zumindest, und warm hält er auch. Wenn ich ihn dann mal anziehe, zumindest. Im Moment ist er noch in Sicherheit in einem Plastiksack verpackt. Will mir ja das Zeug nicht ruinieren!

Nach dem Markt gings mal wieder in ein Salzgebiet. Diesmal war es Maras. Auch hier befanden sich verschiedene Salzlaken in verschiedenen kleinen Teichen. Uns wurde nochmal kurz erklärt, wie das Salz dann produziert wird (durch Dehydration) und dass es dann in ganz Peru verkauft wird, und dann durften wir auch mal los, Fotos machen. 

Ich muss sagen, so leicht war es gar nicht. Zum einen waren die Lichtverhältnisse nicht ideal, zusammen mit den vielen weißen Flächen, und zum anderen waren überall Menschen. Teilweise richtig blöde Menschen, die in die Salzlaken reinstiegen, was ich persönlich nicht so prickelnd fand. Aber gut, wenn der Guide nichts sagt, dann werde ich auch nichts zu sagen haben.

 

Weil ich dann auch mal ein nettes Souvenir fand, wurde Junior schließlich kurzfristig zur Andenschildkröte. Gut, dass er so vielseitig ist :).

Nach dem Abstecher in Maras ging es nach Moray. Dies ist eine der Sehenswürdigkeiten mit den vielen verschiedenen Kreisen auf verschiedenen Levels. Erneut wurde uns erklärt, wie die einzelnen Level bepflanzt wurden (abgesehen von Kartoffeln gabs auch Quinoa etc...) und natürlich hatten wir auch wieder Fotomöglichkeiten, bevor es schließlich nach Ollayantambo ging.

 

Die Fahrt nach Ollayantambo war durchaus lang, aber die Aussicht war hervorragend. Die Stadt selbst ist auch sehr faszinierend, weil die ganze Stadt sehr von der Inka-Zeit geprägt ist (übrigends kein Imperium, falls sich wer darüber gewundert hat, sondern eine Zivilisation!). Wir besichtigten das Steingebilde von Ollayantambo, und waren außer Atem, als wir oben angekommen waren. Kaum zu glauben, dass es möglich ist, die ganzen Steinkonstruktionen da hinaufzuschaffen.

 

Uns wurde erklärt, dass die Steine von über 70km Entfernung dorthin geschafft wurden. Allein das ist schon beeindruckend, und man ist noch immer nicht ganz sicher, wie es denn funktioniert hat. Dass dabei Rampen und Holz zum Unterlegen eine große Rolle gespielt haben, ist jedoch eine weit verbreitete und durchaus logische Theorie. Ich bin immer noch der Meinung, dass die wahnsinnig gewesen sein müssen, die größten dieser Steine sind ein paar Meter groß und breit und wiegen mehrere Tonnen. Die Arbeit, diese dann auch noch auf die Höhe zu bringen, muss unvorstellbar gewesen sein. Ist es jedenfalls für uns.

 

Und dann muss man auch noch bedenken, dass die ganzen Konstruktionen extrem genau geplant waren. Die Steine passen wie angegossen aufeinander, meist passt nicht mal ein Blatt dazwischen, und wenn dies so ist, ist es meist absichtlich so konstruiert worden, weil man von den tektonischen Verschiebungen wusste. Also blöd waren sie nicht, diese Inkas!

 

Der letzte Besuch im heiligen Tal führte uns dann nach Pisac. Dort durften wir zuerst mal herumwandern und die Aussicht genießen. Pisac ist die höchste Stelle im heiligen Tal und hat eine hervorragende Aussicht auf die umgebenden Täler. Und natürlich, wie könnte es auch anders sein, sind die Konstruktionen höchst beeindruckend. Windig wars auch, und ich hab Fotos um dies zu beweisen, aber an dem Tag war das bei weitem nicht das wichtigste.

 

Unser Guide erklärte uns dann noch von den Friedhöfen der Inkas, und wie die Frauen und auch Bediensteten meist auch mit begraben wurden, wenn ein Herrscher starb. Ist vielleicht doch ganz gut, dass wir uns nicht alles von denen abgeschaut haben, lebendig begraben hört sich nicht besonders reizend für mich an!

 

Aber ja, nach dem Ausflug nach Pisac gings dann auch wieder zurück nach Cusco, wo ich mich dann für meinen Besuch zum Macchu Picchu vorbereitete!

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