Wieder in Cusco...

Nach meinem Abenteuer bei Macchu Picchu bin ich wieder in Cusco angekommen. Genau wissend, was ich noch vorhatte, ging es also zielstrebig zum nächsten Reisebüro. Dort wurde dann Rainbow Mountain gebucht, und eine Stadttour. Und weil es Sonntag war, und man das an Sonntagen so macht (und es unvermeidbar war), hab ich mir dann auch mal gleich neue Schuhe gekauft und meine alten ausgemistet...

Die spinnen, die Inkas!

Ich hab ja schon lang beschlossen, dass die Inkas irgendwie nicht so ganz dicht sind. Ich mein, abgesehen davon dass sie offensichtlich ziemlich klug waren. Aber Genie und Wahnsinn liegt ja sehr nahe beieinander, sagt man immer, oder? Ich mein, riesige Steine mit mehreren Tonnen fast 100km transportieren und dann wie ein Puzzle zusammenbauen, weil sie das in den Bergen, wo die Steine herkamen, schon ausgemessen haben. Das ist doch wahnsinnig. Und genial. Aber ja, da sind sie wohl Meister darin.

 

Am Tag nach der Rückkehr von Macchu Picchu gings also auf die 'Stadttour'. Wirklich viel in der Stadt waren wir nicht, aber zumindest um einiges näher als bei der Tour in die Sacred Valley. Zuerst gings mal nach Quirkancha. Dies ist ein sehr heiliger Ort für die Inkas, auch wenn der (wie die meisten Sachen) von den Spaniern durchaus etwas auseinander genommen wurde.

 

Aber sie haben sehr viele beeindruckende Elemente, wie Abflüsse, die üblichen tektonischen Tricks oder auch die Fenster, die in jedem Raum genau am gleichen Platz sind, und somit das Sonnenlicht ideal aufteilen können. Eine der Fähigkeiten, die die Inkas ja auch haben, ist Sterneschauen. Und einer der Gründe, warum die wichtigsten Gebäude sehr hoch sind, ist, weil die Inkas ihren Göttern nahe sein wollen, und die sind natürlich oben.

Der nächste Weg führte uns nach Q'engo. Dort erzählte man uns (mal wieder) von den Opfern, die für Pachamama oder Inti gebracht wurden (Pachamama = Mutter Erde, Inti = Sonne). Es gibt noch so viel mehr von den Begriffen, aber ich will euch nicht langweilen :). Sehr oft waren es junge Mädchen, die als Opfer ausgesucht wurden. Wenngleich man auch bei uns denkt, dass dies für die Familie sicher schlimm sein würde, war es ganz anders. Für die Familien war es die höchste Ehre, wenn eine Tochter als Opfergabe auserkoren wurde, und die Familie stieg dadurch empor. Ich bin trotzdem recht froh, dass ich nicht in der Zeit gelebt habe, ich glaub ich wäre kein sehr dankbares Opfer...

 

Q'engo ist also ein heiliger Ort, an dem viele Opfergaben gegeben wurden. Wenn man durch die Steinkonstruktionen geht, und in die Tiefe schaut (zwischen den Steinen) kann man auch einiges an Knochen sehen. Ob es alles menschlich ist, weiß ich nicht, Llamas eignen sich ja scheinbar auch ganz gut.

 

Nach Q'engo ging es nach Saqsayhuaman. Auch wenn es noch immer ziemlich groß ist, war es mal viel größer. Hier wurde uns erklärt, wie viel die Zivilisation der Inka unter den 'Spaniards' gelitten hatte. Diese nahmen sich nämlich viele der Steine zu Nutze, die die Inkas unter großem Aufwand hunderte von KM bewegt hatten, und perfekt eingefügt hatten, um eine Kirche für die westliche Welt zu kreieren. Ziemlich traurig, wenn man es so sieht.

Es ist auch sehr interssant, wenn man über die Religion in der Andenregion hört. Sie sind zwar allgemein christlich, aber haben sehr viele Sachen auf den andischen Glauben angepasst. Bei Bildern des letzten Abendmals gibt es zum Beispiel kein Lamm, sondern Meerschweinchen. Auf allen Statuen oder Gemälden hat Jesus eine dunklere Farbe, etc etc...

 

Wir lernten auch (mal wieder) über die drei Tiere, die den Inkas am heiligsten sind. Der Kondor, der Puma und die Schlange.

 

Als nächstes, und eigentlich letzte Sehenswürdigkeit ging es dann nach Tambomachay. Dort gibt es einige Brunnen, nur weiß keiner genau, wo das Wasser herkommt. Es rinnt zwar schon seit über 600 Jahren durchgehend, aber es gibt weder einen Fluß, noch See in der Gegend. Es gibt zwar viele Theorien, und man spekuliert, dass die Inkas noch genialer (oder wahnsinniger) waren, als man bisher angenommen hat, aber ganz genau wird man es wohl nie wissen.

 

Schlussendlich ging es noch nach Puka Pukara. Wir waren zwar schon zu spät dran, um noch reingehen zu können, aber im Prinzip ist es nur ein Ort, an dem alle Inkas passieren mussten, wenn sie nach Macchu Picchu wollten (auch wenn das noch relativ weit weg ist!) Es war aber eine schöne Abendstimmung, und ein guter Abschluss nach einem lehrreichen Tag.

 

Für den nächsten Tag stand dann das nächste Abenteuer an. Rainbow Mountain. Da hieß es wieder früh aufstehen. Also hieß es auch wieder früh schlafen gehen. Und - endlich wieder frisch gewaschene Kleidung. Yay!

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