Der frühe Vogl sieht das Llama

In Cusco hatte ich ja generell eher einen, sagen wir mal, straffen Zeitplan. Also eher im Sinne: Früh aufstehen wenn man viel sehen und erleben will. Nach den Touren die um 7 Uhr begannen, und Macchu Picchu, wo ich schon um 3 einen Wecker hatte, um den ersten (bzw eine der ersten Busse) zu erreichen, hieß es bei Rainbow Mountain: Abfahrt um 3.00. Also besser um halb 3 aufstehen. Juhu!

Nein, es ist nicht Photoshop

Die frühen Starts sind ja generell immer gut gemeint und auch praktisch, weil man ja möglichst viel vom Tag haben will. Aber trotz Kopfhörer und Schlafmaske fiel mir relativ rasch auf, dass wir uns in der ersten Stunde kaum vom Fleck bewegten. Wie dem auch sei kamen wir gegen 7 dann bei einem Ort an, wo es Frühstück gab. Also erstmal noch ein bisschen reingehaut. Nicht viel, es war zu kalt um sich exzessiv zu bewegen, aber genug um Energie zu haben, und dann nochmal 15 Minuten in den Bus.

 

Wir wurden dann nochmal gefragt, ob wir irgendwelche Krankheiten hätten (nö) oder ob wir mit Pferden raufreiten wollten (nö!). Schlussendlich hieß es dann aussteigen und loslaufen. Zuerst sahen wir mal massenweise Llamas und Schafe. Und weil Llamas knuffig sind, gabs auch viele Fotos. Alpacas waren natürlich auch dabei, ist ja schließlich Peru. Eh klar ;)

 

Nach einer guten halben Stunde kamen wir dann an dem Platz an, wo die Pferde zur Verfügung standen. Wir stellten rasch fest, sehr viele Leute wollten sich den Ausblick nicht erarbeiten. Weil wir aber noch keine Probleme mit der Höhe hatten (Ausgangspunkt war 4.300 Meter) verweigerten wir das und liefen fleißig weiter.

Der Weg insgesamt war 8km, und der höchste Punkt (von dem man die Aussicht oben hatte) war auf 5.100 Metern. Aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt, sag ich mal!

 

Alle halbe Stunde oder so gab es mal wieder ein Verschnaufspäuschen, man will ja nicht übertreiben. Mit ein wenig Kopfweh konnte ich auch ohne Probleme umgehen, das kommt eben mit der Höhe, aber man will aufhören, bevor es zu viel wird. Und irgendwann gab es dann den ersten Ausblick auf die Farben, und das war wunderbar!

Bei 5030 Metern standen wir dann quasi direkt vor dem farbenfrohen Berg, der allgemein als Rainbow Mountain bekannt ist. Es war ziemlich witzig zu sehen wieviele Menschen dort hinaufgepilgert sind. Aber wenn man da dann mal angekommen ist, sind ein paar Fotos bzw auch Selfies durchaus erlaubt würde ich sagen. Besonders interessant fand ich, dass dieser Ort bis vor etwa einem Jahr kaum besucht worden war. Kaum vorstellbar, aber ich denke auch, dass es unglaublich schwer ist, alleine dort hinzukommen, und die meisten nur Macchu Picchu mit Cusco in Verbindung bringen, und daher auch gar nicht genug Zeit einplanen, um das auch zu machen.

 

Also für alle, die noch nach Peru kommen, und Zeit haben. Auf jeden Fall machen, wenn ihr nicht gerade höchst empfindlich auf Höhen reagiert. Es ist es Wert. Man sieht hier ja (ganz offensichtlich) die verschiedenen Farben, die einen wirklich ein wenig am Verstand zweifeln lassen. Auf der anderen Seite des Viewpoints sieht man dann noch, so ganz nebenbei, einen der höchsten (bzw den höchsten, aber ich wills nicht verschreien) Berg Perus, der da ganz gemütlich und Schneebedeckt in der Gegend herumsteht. Casual, würd ich mal sagen!

 

Nach etwa einer halben Stunde ganz oben hieß es dann langsam wieder alles zusammenpacken und in Richtung Bus gehen, wir hatten schließlich ein straffes Programm. Aber es war auf jeden Fall Zeit für Fotos etc. Ein paar haben die Zeit besonders genossen, bzw waren sehr k.o., ein Mann schaffte es doch tatsächlich, dort oben zu schlafen. Leider hatte er sich einen etwas ungünstigen Ort dafür ausgesucht.

 

Zum einen, weil es meiner Meinung nach äußerst ungemütlich ist (direkt auf einer Steintreppe) und zum anderen, weil wir da alle vorbeimussten, und uns da durchaus etwas schwer taten. Aber zu guter letzt hatten wir das auch alle geschafft, und dann gings wieder runter. Ich war mit einer Amerikanerin unterwegs, mit der ich mich gut unterhalten konnte, und wir (und Junior) blieben unterwegs noch für ein paar Fotos stehen. Unter anderem auch ein paar Llamafotos. Babyllamas! So flauschig!!!

 

Dann gings noch ab zum Mittagessen (das war auch ziemlich lecker, egal wie sehr sich manche darüber beschwerten) und dann saßen wir, standesgemäß wieder einige Stunden im Bus, um zurück nach Cusco zu kommen. Und so schön die Aussicht auch war, ich bin froh dass mir in der Früh nicht klar war, wo wir da entlang gefahren sind, denn teilweise waren wir schon verdaaaaaammt nah am Abgrund. Aber naja, wenn in Peru, oder?

 

Autofahren können sie ja (so halbwegs) und tun sie gern. Je wahnsinniger, desto besser!

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Kommentare: 2
  • #1

    Maria (Samstag, 17 September 2016 12:22)

    Wahnsinn, diese Farben, und an Höhenmetern bist du mir jetzt auch schon weit voraus, ich habe es gerade einmal auf etwas über 3000 geschafft.

  • #2

    Walter (Samstag, 17 September 2016 22:07)

    Die Berge auf den Bildern haben wirklich super Farben. Auch die Lamas sind nicht schlecht.
    Immer wieder super Aufnahmen von dir.