Hasta la Vista, Baby!

Eigentlich hatte ich geplant, nur einen kurzen Abstecher auf die peruanische Seite des Titicacasees zu machen. Aber wie man's plant, so gehts ja meistens nicht, wie die meisten sicher schon mal erfahren haben. Also wurde aus meinem 8h Trip zwei Übernachtungen und eine recht, nun ja, interessante Busfahrt.

Warum denn auch nicht streiken, wenn man streiken kann?

Dieses Motto hatten die Peruaner wohl an dem Abend, an dem wir nach Puno fahren sollten. Gegen 22.00 gings von Cusco los, eigentlich hätten wir gegen 5.30 dort sein sollen, damit die, die es ganz eilig hatten, eine kurze Tour machen können, dann gab es noch eine Halbtagestour, und einen Homestay bei einer Familie.

 

Aber soweit kamen wir an dem Tag gar nicht, denn ab 1.00 standen wir erstmal. Weil der Bus eigentlich recht bequem war, und vor allem nicht besonders voll, war es kein großes Problem auch mal ein bisschen länger zu schlafen. Um 2.00 sahen wir dann Leute zu Fuß gehen, aber es hieß: wir warten noch. Also umgedreht und weitergeschlafen. Ist ja kein Problem.

 

Als ich dann wieder aufwachte, und es halb 6 war, war mir klar, wir warten recht viel. Aber ok. Es kam dann die offizielle Verkündung. Packt eure Sachen, wir gehen zu Fuß. Juhu! Also erstmal die Sachen zusammengepackt, und raus. Dann wurde und schnell klar, wieso wir gewartet haben. Es war ARSCHKALT. Einige nahmen sich dann die Decken mit, aber mit zwei Rucksäcken und einer Handtasche hatte ich eigentlich keine Nerven dazu, mir auch noch eine Decke rumzuwickeln. Wir hatten dann die Anweisung einfach gerade aus zu laufen und auf keinen Fall Fotos zu machen bzw irgendwie länger stehen bleiben und schauen. Ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, Fotos zu machen (hauptsächlich weil meine Kamera irgendwo im Nirgendwo in meinem Rucksack verstaut war, und ES WAR KALT!)

 

Schlussendlich schafften wir es dann zum anderen Bus, der von Puno nach Cusco kommen sollte, und den wir somit einfach gewechselt hatten. Es sollte dann weitergehen, aber während wir gewandert waren, hatten sich noch ein paar zusätzliche Streiks aufgetan, also war die Route auch noch blockiert, also nochmal ein Umweg. Aber es war eh schon egal. 

 

Schlussendlich kamen wir dann gegen 10.00 in Puno an, und wurden auf die Hostels verteilt. Mit den Daytrips war natürlich nichts mehr, die waren schon auf den nächsten Tag verschoben, aber ich beschloss, dann einfach etwas länger zu bleiben, und dann wirklich den langen Trip (Tagestour) zu machen, und ging erstmal ins Bett. 

 

Am Abend wurde dann nochmal Wasser eingekauft, und dann hab ich mich in sämtliche Decken und Tshirts und Pullis eingehüllt und mich unter meiner Decke versteckt? Weil es so heiß war? Ne, ratet nochmal...

Am nächsten Morgen gings dann nach dem Frühstück los zum Titicaca See. Wir wurden mit Minibussen abgeholt und dann gings ab aufs Boot. Die erste Station war bei den Floating Islands, den Uros. Dort wurde uns von den Lokalen erklärt, wie die Floating Islands erstehen (Erde, Schlamm, Schilf etc... Sehr viel Schilf), wie sie die Häuser bauen (Schilf), wie und wo sie kochen (man glaubt es kaum, der Herd wird selbstgebaut, aus Steinen, und.. Schilf!). Jetzt wo ich das Wort so oft schreibe, bin ich mir grad nicht mehr so ganz sicher, ob es tatsächlich exisitert.. hm. Schilf!

 

Naja, dann stellten sich ein paar der Frauen im Ort vor, und zeigten uns ihre Handwerkssachen, und schließlich durften wir uns noch die Häuser anschauen, die traditionellen Kleider anziehen und natürlich Fotos machen, bevor wir mit dem Mercedes Benz (aus, wer hätte es gedacht, Schilf) dann auf die nächste Insel fuhren. Einkaufen war natürlich auch erlaubt und bevorzugt. Aber das muss nicht dazugesagt werden, oder?

Die netten Damen sangen uns zum Abschied noch einiges vor, unter anderem auch "Hasta la Vista, Baby"

 

Dann gings noch zu einer anderen Insel, und schließlich hieß es, ab nach Taquile Island.

Natürlich stand zuerst mal eine längere Bootsfahrt am Programm. Das hieß so ca 3h. Aber ich hatte glücklicherweise gute Gesellschaft und die Zeit verging dann recht schnell. In Taquile mussten wir uns erst mal wieder ins Dorf hinaufquälen. Falls es jemand nicht weiß, Titicaca ist der höchste beschiffbare See der Welt, und liegt auf mehr als 3.800 Metern. Das Dorf selbst lag dann auf 4.000 Metern. Ich, gut angepasst wie isch schon war, hab das auch recht schnell hinbekommen, aber andere waren da durchaus etwas langsamer unterwegs.

 

Oben angekommen konnten wir dann ein wenig die Aussicht genießen, oder ein wenig Shoppen, bis sich dann alle raufgequält hatten, und wir dann in Richtung Mittagessen abtanzten. Das Mittagessen bestand aus einer Quinoasuppe, einer traditionellen Forelle mit Kartoffeln und Gemüse, und dann noch einem Tee als Verdauungshilfe.

 

Dann gings auch wieder zurück zum Boot, mit mehreren Fotostops auf dem Weg. Vor dem Boot wurden wir dann noch einem kleinen, peruanischen Jungen unterhalten, der ganz animiert am singen und tanzen war, und uns doch recht amüsierte. Nach vielzähligem 'Lancha Lancha Lancha' und Klatschereien hieß es dann wieder, ab an Bord, wir fahren zurück.

 

Meine neueste ecuadorianische Freundin, ich und Junior (der war natürlich auch dabei) waren dann hauptsächlich damit beschäftigt, Schiffe versenken zu spielen (ironischerweise, auf einem Schiff) und diverse Lieder zu singen. Junior hat uns fleißig unterstützt. Der Abend war dann wieder recht gemütlich. Die kürzeste (und kälteste) Dusche der Welt, und dann wieder alle Schichten an um zu schlafen. Und dann kam am nächsten Tag eigentlich auch schon wieder die Abholung.

 

Hasta la Vista, Peru!

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