Isla del Sol

Nach einer eigentlich recht angenehmen Fahrt über die Grenze von Peru nach Bolivien hieß es: Ab nach Copacabana. Nicht der Strand, sondern die Stadt, in Bolivien. Von dort aus ging es dann zur Isla del Sol, eine der Inseln am Titicacasee. Dort durfte ich die Nacht verbringen, bevor es nach La Paz weiterging.

Finster wars, der Mond schien helle...

Der Start zurück nach Bolivien war.. sagen wir mal, recht kühl! Ich hatte schlauerweise meinen großen Rucksack in Copacabana einlagern lassen und war nur mit dem kleinen unterwegs. Schlau weshalb? WEIL es verdammt anstrengend ist, 300 Meter raufzulaufen, wenn man erkältet ist und 20kg Gepäck mit sich rumschleppen soll und auf fast 4000 Meter ist. Klingt logisch, oder?

 

Ja, die meisten wurden am anderen Port ausgelassen, um die Wanderung zu machen und den Templo del Sol zu sehen. Weil ich mit meinem Gepäck das nicht alles machen wollte, fuhr ich direkt zum Platz, wo ich dann am nächsten Tag wieder abgeholt werden sollte, und wurde dann von jemandem empfangen, die mich zum Hostel gebracht haben. Dort angekommen war erstmal eine Verschnaufspause nötig. Und dann die Tasche umgepackt, Zimmer versperrt und weiter gings. Eigentlich wollt ich zum Viewpoint, aber irgendwie hatte ich mich verlaufen.

 

Beschloss dann, nachdem ich ungefähr jedem versprochen hatte, dass ich ihnen beim zurückkommen was abkaufen werde (ja, klar...), einfach mal querfeldein zu gehen und erreichte schließlich dann doch mal den Weg, der mich dann auch zum Templo del Sol führen sollte. Eigentlich hatte ich ja auch vor, den Sonnenuntergang zu fotografieren, aber der war von den Wolken etwas verdeckt, also beschloss ich recht bald zurück zu kehren. Die ganzen Inkagebäude hatte ich zu dem Zeitpunkt schon so oft gesehen, dass es fast ein wenig schwer war, mich noch besonders beeindrucken zu lassen. Und es war kalt. Das hab ich noch nicht erwähnt?

 

Die nächste Nacht war ungefähr die kälteste Nacht überhaupt auf der Reise glaube ich. Vor allem weil ich einfach nicht mehr machen konnte, als alles anzuziehen, dass ich hatte, und alle Decken auf mich zu türmen. Es übertraf Puno, und, und das ist etwas tragisch, es übertraf auch die Nacht in Uyuni, wo ich glaube dass das Zimmer Minusgrade hatte, und wir teilweise zu sechst auf dem Bett saßen und einen Film anschauten, nur um uns warmzuhalten. Es war kälter. Und dunkel. Aber wenigstens war der Mond schön. Nicht dass ich viel Zeit damit verbracht hätte, nach draußen zu schauen und den Mond zu beobachten, aber ja, schön war er!

 

Am nächsten Morgen musste ich erstmal den intensiven Husten und Schnupfen ein wenig überwinden, und stellte mich dann mal für 20 Minuten in die pralle Sonne, um erstmal wieder aufzutauen. Als meine Knochen wieder halbwegs in Gang kamen, beschloss ich mich dann für eine Wanderung in Gang zu bringen. Ich wollte dann eigentlich einfach in die andere Richtung gehen, beziehungsweise versuchen, den Viewpoint doch mal zu finden (sollte ja eigentlich nicht so schwer sein, muss ja nur nach oben gehen...), aber irgendwie waren die Wege so verwinkelt und führten dann immer wieder zu privaten Häusern, dass ich irgendwann irgendwo im Nirgendwo stand und eigentlich keine Ahnung hatte, wie ich da hingekommen war und wie ich wieder wegkommen würde.

 

Nachdem ich das festgestellt hatte, beschloss ich mal eine Pause zu machen. Ich war zwar weder in Deutschland, noch hatte ich Knoppers, aber es war auf jeden Fall halb zehn am Morgen. Aber die Aussicht war gut, und ich hatte sowieso keinen Plan wo ich gerade war, also wieso denn keine Pause machen?

 

Nachdem schließlich ungefähr 10 Kinder vorbeigekommen waren, die alle entweder ein Foto von mir machen wollten (una gringaaaaa!!!) oder meine Haare kommentierten, oder Geld von mir wollten, dass ich ein Foto von einem Llama machen kann, beschloss ich dann mal wieder weiterzugehen.

 

Und weil es natürlich nicht anders sein kann, verlief ich mich dann auf dem Weg zurück zum 'Hostel'. Wo kam ich heraus? Ja, beim Viewpoint. Na gut, dann hab ich den auch noch gesehen... Und er war ja wirklich schön! Und dann gings auch schon zurück in Richtung Hafen, wo ich dann aufs Boot zurück nach Copacabana erwartete.

 

Und von Copacabana gings am Abend dann weiter nach La Paz. War durchaus auch eine lustige Fahrt. Zuerst im Bus, was ja wirklich gemütlich war. Wir haben 'The Martinian' geschaut und wurden mit Popcorn und Wasser versorgt. Aber erst mussten wir und der Bus mit der Fähre über den See fahren. Und scheinbar ist es wirklich gefährlich, deswegen fuhren wir seperat. Bei dem Wellengang fragten wir uns, wieviele Busse denn schon den Grund des Sees für sich entdecken durften, aber wir haben leider keine Antwort bekommen. Das einzige, das uns gesagt wurde, war: Wenn es ein bisschen welliger wäre als heute, dann würden wir wieder nach Copacabana zurückfahren und es am nächsten Tag wieder probieren. Na danke!

 

Wir habens dann aber unbeschadet nach LaPaz geschafft und konnten dann unsere Zimmer für uns beziehen. In meinem Fall ideal, hatte nämlich ein 8-Bett-Zimmer für mich alleine. Yay!

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