Einmal ein fliegender Regenbogen, bitte!

Bonito ist schön, und Bonito ist teuer! Alle Sehenswürdigkeiten, die man sehen sollte, sind auf Privatgrund. Die Touren kosten alle das gleiche, der Transport ist nicht inkludiert, also wirds recht schnell recht teuer. Wenn man dann auch noch immer (seit Bolivien) etwas kränklich ist, wirds erst richtig lustig!

Klimaanlagen: ganz oder gar nicht!

Ich bin ja recht erstaunt darüber, dass ich in den letzten Monaten doch recht gesund geblieben bin. Also abgesehen von meinen dutzenden Verletzungen, weil ich ganz offensichtlich nicht geradeaus gehen kann, bzw dann mal wieder über Stufen fliege, mein ich jetzt. Aber Bolivien ist leider immer ein kleiner Problemfall für mich, und so war es auch hier. Am letzten Abend in LaPaz hab ich Thai-Curry gegessen. Und irgendwas daran ist mir nicht gut bekommen. Das hab ich in Santa Cruz gemerkt, im Zug nach Corumba, und die ganzen 4 Tage im Pantanal, wo es keinen Supermarkt in der Nähe gab, wo ich mir abgepacktes Wasser kaufen hätte können. Und auch wenn man mir sagt: Das Wasser ist gefiltert, ich kann es genau erkennen, ob das Wasser trinkbar ist, oder nicht, GANZ GENAU! Und wenn man schon einen beleidigten Magen hat, ist es natürlich nicht hilfreich.

 

Also hab ich meine Magenprobleme bis Bonito mitgeschleppt. Und dann beschloss ich, erstmal nur noch Bananen und Äpfel und Wasser zu mir zu nehmen. Das funktionierte dann auch recht gut, und die Problemchen waren recht schnell verschwunden. Leider kamen dann auch gleich wieder neue. Die Klimaanlage. Am ersten Abend hatte sie meine Kollegin ziemlich stark aufgedreht, und das hatte sich bei mir schnell gerächt, die nächsten Tage war ich dann erkältet. Danke dafür (ich weiß, es war keine Absicht, und die nächsten Tage haben wir sie ausgeschaltet gelassen...)

 

Am ersten vollen Tag in Bonito beschloss ich, erstmal langsam zu beginnen. Also gings zum Banheiro Municipal, also einem öffentlichen Schwimmbad quasi. Im Prinzip ist es ein seeeehr langsam fließender Fluss mit riesigen Fischen drin und sehr klarem Wasser. Das war mir aber etwas zu kalt, wo ich eh schon erkältet war. Aber es war sehr schön dort, und Affen hab ich auch gesehen und so war der Nachmittag auf jeden Fall ein Erfolg!

Die Hauptsehenswürdigkeit in Bonito ist jedoch der Rio Da Prata. Der Silberne Fluss. Den hab ich mir auch sofort gebucht, als ich angekommen bin. Weil das Schnorcheln aber erst gegen Mittag losgeht, beschloss ich, noch einen Ausflug zum Sinkloch zu machen. Dort kann man die Aras sehen.

 

Also stand dies für mich zuerst auf dem Programm, und ich bin wirklich froh, dass ich es gemacht habe. Die Aras sind wirklich beeindruckend, mit allen möglichen Farben, und auch wenn es sehr schwer war, hab ich es geschafft, wenigstens ein paar Fotos davon zu bekommen, wie sie herumgeflogen sind. Aber das ist natürlich nichts dagegen, wirklich auch dagewesen zu sein. Es sind einfach wirklich beeindruckende Tiere.

Der Guide erklärte uns einiges zur Geschichte dieses kleinen Parks (auf portugiesisch) und führte uns dann noch zur anderen Seite. Da gabs einen Baum mit etwa 15 Aras. Beinahe zum Angreifen nahe. Wirklich cool, vor allem weil man dann erst mal sieht wie groß die eigentlich sind!

 

Bevor wir uns auf den Weg zum Rio Da Prata machten, zeigte mir der Fahrer noch ein Armadillo, das ganz gechillt Cracker aß. Warum auch nicht, oder???

 

 

Beim Rio Da Prata hieß es dann auch recht schnell, Equipment holen. Also rein in die Wetsuits, GoPro einpacken und dann gings auch schon los. Zuerst gings mit dem Jeep etwa 15 Minuten in den Wald, und dann waren wir noch etwa 40 Minuten auf einem Trek. Und dann gings das erste Mal ins Wasser. Dort wurde erstmal geschaut, ob auch jeder wusste, wie man schnorchelt. Einem alten Profi wie mir musste man natürlich nichts mehr erklären ;) (wie wir auch in Buzios dann festgestellt haben, wir Österreicher sind alle sehr bescheiden ;)).

Ein paar Runden im Teich drehen, und dann gings wirklich in den Fluss. Das Wasser war erstaunlich warm, und vor allem: GLASKLAR. Man hat wirklich alles gesehen, das war schon cool. Noch cooler wärs natürlich, in so einem Gewässer Schildkröten oder irgendwelche andere coolen Tiere zu sehen, aber die riesigen Fische waren auch wirklich lässig. Auf der anderen Seite bin ich jetzt natürlich absolut von der Wasserqualität verwöhnt. Und von der Temperatur auch.

 

Die ganze Schnorchlerei dauerte zwischen 2 und 3 Stunden, es ist etwas schwer zu sagen, weil ich mir nicht sicher bin, wie lang wir wirklich gewandert sind, aber es war auf jeden Fall ein sehr lohnenswerter Ausflug. Aber wie ich oben schon gesagt habe, Bonito ist teuer, also beschloss ich, nach dem Ausflug bald mal wieder die Fliege zu machen, um noch etwas zu sehen. Was, das war zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz klar, nur, dass es in Richtung Rio ging, weil alle Flüge zu teuer waren, und dass ich mit dem Bus unterwegs sein würde. Aber zuerst eh erst mal nach Campo Grande.

 

Am nächsten Morgen also alle Sachen gepackt, meine Regenjacke und meinen Sarong extra auf einen Stuhl gelegt, damit ich sie nicht einpacke, weil ichs für die Busfahrt brauchen würde, und dann nochmal eine Runde schlafen. Als dann mein Wecker ging, und ich auschecken musste, meine ganzen Sachen gepackt und dann mit einem Deutschen gemeinsam zum Terminal gefahren. Ticket nach Campo Grande gebucht, in den Bus eingestiegen, und losgefahren.

 

Und dann. Hm, irgendwas ist komisch. Wo ist mein Sarong? Und wo ist meine Regenjacke? Und recht schnell war mir klar, wo genau das lag. Im Zimmer, am Stuhl. Damit ich es nicht vergess. Yay me! Der Deutsche versuchte, im Hostel anzurufen. Telefon wurde aber nicht abgehoben. Wir wussten, dass die Belgierin kein Handy, und somit kein Internet hatte, und ich sah schon, dass ich mich von meiner Jacke verabschieden musste..

 

In Campo Grande angekommen kam mir dann aber noch eine gute Idee. Eine meiner Zimmerkolleginnen war immerhin von Rio. Die war dann rasch kontaktiert, und nach ein bisschen Small-Talk die Bitte: Kannsts mir mitnehmen? Wir können uns dann treffen. Soweit so gut, wenn sie nicht erst am 23 ankommen würde, aber am 25 umzieht. Aber dann wär das Zeug in Rio, alles andre wird dann schon geregelt... Denkste :)

Ich hatte dann aber andere Probleme. Kein Bus mehr nach Rio von Campo Grande, bis zum nächsten Tag um 11.00. Ich hatte absolut keine Lust, bis um 11.00 zu warten, weil ich dann wieder in die Stadt fahren müsste, ein Hostel bezahlen und am nächsten Tag wieder raus. Also mal Alternative suchen: Sao Paulo.

 

Sao Paulo gabs schließlich, und ich zögerte nicht lange und überreichte feierlich meine Karte. Zwei Stunden später saß ich dann im 16h Nachtbus nach Sao Paulo. Oh, welch eine Freude, nach 6h von Bonito nach Campo Grande. Die Fahrt verging recht schnell, vor allem hatte ich immer zwei Sitze für mich, und die Pausen waren auch recht kurz. Als wir in Sao Paulo ankamen, war ich etwas verwundert. Das kam mir überhaupt nicht bekannt vor, und ich bin schon zweimal in Sao Paulo angekommen... Nun, nicht bei dem Terminal. Aber was solls. Einmal durchs Terminal spaziert. Nö, gibt keine Busse nach Rio. Keine Busse in die Richtung. Also zur Metro, durch halb Sao Paulo fahren, ins bereits bekannte Terminal: Tiete. Zu dem Zeitpunkt wars dann eh schon egal. Da war ich dann eh schon ca 24h unterwegs. Der nächste Bus nach Rio fuhr 15 Minuten später. Ursprünglich. Ticket gekauft, Getränk gekauft, und in den Bus. Eingestiegen sind wir auch pünktlich, und abgefahren ja eigentlich auch. Nur sind wir nicht mal weiter als zum Parkplatz gekommen, dann hieß es: technischer Defekt, wir brauchen nen andren Bus. Also standen wir 100m vom Terminal entfernt und warteten auf einen neuen Bus. Ok.

 

Der neue Bus kam dann etwa 20 Minuten später, also einmal umsiedeln, und weiter gings. Die Fahrt nach Rio dauert ca 6h, aber die hab ich eh schon mal gemacht, also wars nicht besonders spannend für mich. die 25 Minuten Pause für Essen waren aber mehr als willkommen, auch wenn ich natürlich eigentlich lieber früher angekommen wäre.

 

In Rio angekommen, um halb 7 am nächsten Abend (also am gleichen Abend als ich von Sao Paulo weggefahren bin, aber einen Tag nach Bonito..), stand schließlich die Überlegung im Raum: ein Hostel in Rio und dann irgendwann weiter nach Buzios, oder direkt weiter? Weil ich eh schon da war, und es mir dann wirklich schon egal war, beschloss ich, gleich weiterzufahren. Also wieder in Schlange stehen, für ein Ticket, und dann erstmal das Wifi im Busbahnhof nützen, um ein Hostel zu buchen.

 

Der Bus fuhr dann um halb 9. Und der Fahrer war ein besonders helles Kerlchen. Weil es der letzte Bus des Abends war, beschloss er mal, ein Päuschen einzulegen, um sich den Bauch vollzuschlagen. In Brasilien können die Busfahrer an (bestimmten, vermute ich mal, nicht allen) Raststätten gratis essen. Der Gute hatte scheinbar Hunger, also hatten wir dann mal eine 45 Minuten Pause. Dies war besonders nervig weil wir eh alle übermüdet waren (ich besonders) und eigentlich nur angekommen wollten, und es vor allem lächerlich war, dass auf der kürzesten Busfahrt bei weitem die längste Pause sein sollte.

 

In Buzios kam ich schließlich um halb 1 morgens an, viel zu spät um mich noch zu viel drüber abzuärgern, dass mich der Taxifahrer abzocken wollte. Bzw dass ich ein Sammeltaxi nehmen würde, weil ich ja eh keine Idee hatte, wo ich genau rausmüsste. Hab mich also nochmal abzocken lassen, bin dafür aber bis vor die Haustür kutschiert worden.

 

Glücklicherweise hatte ich dann ein Zimmer für mich allein, und nach einer Dusche bin ich halbtot ins Bett gefallen. Mehr als 36h, 4 Busse, irgendwann reichts.. (Falls jemand die Strecke anschauen will. Bonito liegt in der Provinz Mato Grosso do Sul).

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