Kapstadt - denn warum auch nicht?

Eigentlich wollte ich ja nach Italien, oder Spanien, Portugal oder Griechenland. Aber da bei Griechenland gerade Ende der Saison war, und Rückflüge wirklich schwierig geworden wären, und in Spanien die politische Situation gerade nicht so gut war UND die Flüge von oder nach Italien und Portugal aufgrund der Buchungslage sehr mangelhaft waren, dachte ich mir. Hey, warum nicht Kapstadt. Klar, der Flug ist 12 Stunden, und ich hatte nur wenige Tage Zeit, aber wenigstens die Zeitzone ist einigermaßen gleich wie bei uns, und vor allem, es ist warm!

Pinguine am Strand? Check!

Nun, die Flugbuchung war eigentlich auch nicht das Problem. Bis ich dann am Abflugtag feststellte, dass ich auf Warteliste stand. Also hieß es Planänderung, und anstatt dann direkt von Frankfurt nach Kapstadt zu fliegen, flog ich via Windhoek (Namibia) mit einem kleinen Zwischenstopp.

 

Morgens um 10.00 in Kapstadt angekommen, war mir sofort klar. Hier wird Programm gemacht. Da ich nur so wenig Zeit hatte, bevor ich wieder an die Arbeit musste, hieß es keine Zeit verlieren und jeden Tag ausnutzen. Mit einem kleinen Spaziergang in Richtung Stadtzentrum startete also mein Urlaub in Südafrika. Auf dem Weg fand ich auch ein Paar Sonnenbrillen, die mir aber dann doch etwas zu groß waren, um sie mitzunehmen.

 

Weil es eine einfache Art ist, die Stadt und Umgebung zu sehen, beschloss ich, einen der allseits bekannten Sightseeing-Busse in Anspruch zu nehmen. Hier inkludiert war auch eine kleine Hafenrundfahrt, wo wir diverse Gebäude aus Wassersicht begutachten konnten, und vor allem, sehr viele Möglichkeiten, Seelöwen zu sehen. Im Wasser, herumspielend, auf Reifen, in Booten, egal wo sie sein könnten, da waren sie auch. Auch wenn ich mittlerweile schon sehr viele Möglichkeiten hatte, irgendwo Seelöwen zu sehen (Australien, Neuseeland, Südamerika), sind sie immer wieder niedlich und schön zu fotografieren.

 

Nach der Hafenfahrt musste ich erstmal ein wenig aufwachen, und dann gabs noch eine Innenstadttour mit einigen interessanten Fakten zur Geschichte Südafrikas, im speziellen die Apartheid. Was man hierzu hört, ist sicherlich sehr ernüchternd, und tragisch, aber auch gut, wenn es weitererzählt wird, vor allem wenn man bedenkt, wie die Menschheit dazu neigt, die Vergangenheit und Geschichte zu vergessen, und dann blöd genug zu sein, etwas zu wiederholen.

 

Eigentlich war der Plan, nach der Stadtrundfahrt noch auf den Lions Head beim Signal Hill zu fahren, aber leider wollte das Wetter nicht wirklich mitspielen. Da ich aber nicht wirklich viel Ausweichmöglichkeiten hatte, beschloss ich, das Risiko einzugehen, dort wirklich schlechtes Wetter zu haben, und die Fahrt einfach zu genießen.

 

Wir fuhren durch die reicheren und schönen Viertel von Kapstadt, unter anderem Clifton und Camps Bay, bevor es dann in Richtung Signal Hill ging. Wie es schon mit dem Regen vorher zu befürchten war, konnte man leider nicht weiter sehen, als die Hand vorm Gesicht. Das hieß für uns, dass wir sehr bald wieder zurück in die Stadt fuhren, weil man wirklich nichts verpasste. Außer 2 sehr motivierte Touristen, die im Nebel und Regen ein Gläschen (bzw Plastikbecherchen) Wein trinken wollten. Es sei ihnen gegönnt...

Der zweite Tag begann dann erstmal mit einer Planung für die nächsten Tage. Zum einen buchte ich einen Ausflug zum Kap der guten Hoffnung, und zum anderen die Tickets für Table Mountain. Und dann hieß es auch schon den zweiten Tag auf dem Sightseeing-Bus auszunützen. Ich hatte mir vorgenommen, die Weingegenden zu erforschen, deswegen ging es mit dem Bus in Richtung Constantia. Vorher waren noch ein paar kurze Stops auf dem Weg, doch den größten Teil des Tages verbrachte ich bei verschiedensten Weingärten mit Verkostungen.

Ich hatte viel Spaß beim Verkosten von Wein, gemeinsam mit Schokolade, und natürlich auch bei der Suche nach Fotomotiven. Ich möchte auch behaupten, dass ich durchaus Glück hatte. Nach der intensiven Verkostung ging es dann in Richtung Strand bei Clifton.

 

Das Wasser ist zwar viel zu kalt zum Schwimmen, aber nur um am Strand herumzulaufen, ist es perfekt. Nachdem ich noch ein bisschen Vitamine getankt hatte, ging es dann ab in Richtung Table Mountain, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. An diesem Tag hatte ich wirklich noch Glück mit dem Wetter, es war zwar teils bewölkt aber ansonsten perfekte Sicht in jede Richtung. Kapstadt ist eine der Städte, in die ich auf jeden Fall gerne zurückkehren werde, weil es einfach so vielseitig ist, und man dort so viel machen kann. Fotos, unter anderem...

 

Zum Tagesabschluss gab es dann noch einen Burger, bevor ich meine Tasche für den Tagesausflug am nächsten Tag packen musste. Da ging es dann früh wieder los, in Richtung Kap der guten Hoffnung.

Der nächste geplante Stop war dann Boulder Beach. Bei Boulder Beach kann man die afrikanischen Pinguine sehen. Die halten sich dort massenhaft auf, bei traumhafter Strandkulisse. Natürlich ist es für Touristen nicht erlaubt, an diesen Stränden zu baden (abgesehen von der Tatsache, dass es sowieso viel zu kalt wäre..) aber es sind hunderte von Menschen, die an den Panoramawegen stehen und die Pinguine stalken. Ich natürlich mitten drin...

 

Weil wir dann erfahren hatten, dass im Moment ein extremer Stau in Richtung Cape Point und Cape of Good Hope ist, hatten wir beschlossen, das Essen vorzuziehen, und dies direkt bei Boulder Beach zu genießen. Erst danach ging es weiter in Richtung Simons Town in Richtung des Kaps. Leider war das Wetter nicht allzugut, und die Menschenmenge riesig. Und die Tatsache, dass man sich mit 50 Leuten um ein Schild streiten musste, und die meisten auch keine Ahnung haben, wie man in einer Schlange steht (hinten anstehen, warten bis man dran ist, ein oder 2 Fotos machen und weg  ist nun auch wirklich ein schweres Konzept) kam noch erschwerend dazu.

 

Wir fuhren dann in Richtung Cape Point, und auf dem Weg dorthin gab es noch einen ungeplanten Stop, da auf der Straßenseite Strauße zu sehen waren. Die waren natürlich wieder ein beliebtes Fotomotiv für uns alle, bis wir dann beim etwas vernebelten Cape Point ankamen. Da das Wetter nicht unbedingt mitspielte, hatten wir nicht geplant, lang zu bleiben. Wir versuchten stattdessen noch ein wenig mehr Zeit in Kirstenbosch, dem botanischen Garten von Kapstadt zu verbringen. Die Zeit war zwar recht knapp berechnet, aber ein Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Am letzten Tag hieß es dann schon fast Abschied nehmen. Das Wetter war relativ durchwachsen. Da ich die Hauptsehenswürdigkeiten schon abgeklappert hatte, beschloss ich einfach, ein wenig Zeit im Park zu verbringen. Es dauerte nicht lang, bis ich Gesellschaft bekam, und schlussendlich verbrachte ich weit mehr Zeit in dem Park, als ich geplant hatte. Zuerst konnte ich mich über die Eichhörnchen amüsieren, dann kamen noch Enten dazu, und Tauben, und dann war eine junge Frau, die offensichtlich irgendwo Futter hatte, und von Eichhörnchen, Tauben und Enten umzingelt war. Nur mochten die Enteneltern die Eichhörnchen nicht, und es entstand auch recht schnell Krieg. War vielleicht nicht witzig fürs Eichhörnchen, oder die Frau, auf dem es herumkletterte, aber ich hab mich bestens amüsiert.

Auch wenn der 'Ausflug' nach Kapstadt sehr kurzfristig, und flugtechnisch dann doch etwas kompliziert war (hin via Frankfurt & Windhoek und zurück auf Standby downgegradet), finde ich, dass die Stadt auf jeden Fall einen Ausflug oder mehr Wert sind. Falls ich also in nächster Zeit ZUFÄLLIG (Planung, lest ihr das?) nach CPT kommen sollte, werde ich mich auf KEINEN Fall beschweren! :)

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