Mit dem Golfwagen in La Romana!

Dank einer sehr spontanen Dienstplanänderung ging meine nächste Reise nach La Romana - in der Domenikanischen Republik. Mal wieder war es ein sehr kurzer Kurzurlaub, und auch ein wenig anders als geplant. Also irgendwie war alles anders.. aber mehr dazu unten...

Ursprünglich sollte ich von Frankfurt aus nach Punta Cana fliegen, von da aus dann direkt nach La Romana, und dann am nächsten Tag von La Romana wieder nach Frankfurt. Da aber eine Freundin von mir von München nach La Romana und dann wieder nach La Romana zurück geplant hatte, hatten wir darüber gewitzelt, dass es ja blöd wäre, wenn dann ein Frankfurter dafür nach München fliegen würde und ich nach Frankfurt für das umgekehrte... Nun ja, wie es auch sein sollte, hatte ich meine Sachen für die Anreise nach Frankfurt am Tag vor dem Flug eigentlich schon gepackt, als mich die Info erreichte, dass nun wer aus Frankfurt auf dem Flug wäre.

Weil ich ja eine gute Seele bin, und keine Lust hatte, nach Frankfurt zu fliegen, um von Frankfurt nach Punta Cana zu fliegen, um dann nach La Romana zu fahren, und dann wieder zurück nach Frankfurt fliegen, und dann nach München fliegen, und dann nach Hause fahren... Klingt ja auch schon ermüdend, oder? Für 21h Aufenthalt.. Auf jeden Fall war ich aufopferungsvoll bereit, den Flug zu tauschen, und kontaktierte die Flugplanung. Normalerweise ist es ja nie ein gutes Zeichen, wenn man weniger als 24h vor dem Flug anruft, weil es meistens heißt, sie müssen einen Ersatz suchen, aber nachdem ich dann meine Geschichte erklärt hatte, hieß es: "Hm, ja, wart mal eben" und die Leitung war weg.

Ca 10 Minuten später bekam ich dann einen Anruf, und ich habe noch nie jemanden in der Crewplanung so glücklich gehört. Lange Rede, kurzer Sinn, schlussendlich hatte ich den Flug aus und nach München, die Kollegin konnte sich in Frankfurt Zeit lassen und musste sich nicht zum Flughafen stressen, um 1 Stunde später nach München zu fliegen, und alle waren happy. Vor allem aber ich. Und die Crewplanung...

La Romana ist ja wirklich auch sehr schön, aber irgendwie war ich nicht von Glück verfolgt. Weil die Zimmer teils so weit auseinander liegen, hat jeder einen eigenen Golfwagen, mit dem man auf dem Gelände herumkurven kann. Die Golfwagen stehen vor der Tür, und den Schlüssel bekommt man gemeinsam mit dem Zimmerschlüssel. Zumindest ist das die generelle Idee, bei mir war es leider nicht so.

Ich hatte zum einen das Pech, dass mein Zimmer in einem komplett anderen Teil des Geländes war (was wahrscheinlich daran lag, dass ich ursprünglich auf einer anderen Crew war), und zum anderen, dass es schon dunkel war, und ich mich natürlich null auskannte. Über Whatsapp hatte ich Hilfe meiner Kollegen angefordert, aber die Aufforderung, doch noch mal im Kuvert nachzusehen, ob ein Schlüssel drin wäre, war nicht besonders hilfreich, ich wusste ja eh schon, dass keiner drin war.

Also hieß es erst noch, die Rezeption anzurufen, um den Schlüssel geliefert zu bekommen. Dann erst konnte ich loslegen, aber ich hatte natürlich keine Idee wo ich hinmusste, also ging es zu allererst mal zur Rezeption, um mir eine Karte zu besorgen. Nach einer absolut genialen Wegbeschreibung (there are three bumps and then you have to turn left and then right and then left) fuhr ich schließlich los.

Weil es natürlich dunkel war, sah ich die Hügel immer erst ein wenig zu spät, es war also eine etwas holprige Fahrt. Auf dem Weg zum Zimmer meiner Kollegin war mein Handy überzeugt, es müsste als Dankbarkeit dafür, dass es die Fahrt überlebt hatte, den Boden küssen. Nun ja, die Fahrt hat es überlebt, aber den Boden zu küssen scheinbar nicht. Es war zwar der Bildschirm noch in Ordnung (alas, keine Spiderman-App) aber dafür ging sonst nix mehr. Soviel also zu meinem Plan, dieses EINE Mal nur mit Handgepäck zu fliegen und daher meine Kamera nicht einzupacken (man kann ja eh mitm Handy fotografieren)

Nach einer weiteren kleinen Rundfahrt mit meiner Kollegin (mit viel Gehüpfe) kam zum einen die Frage auf: Wieso wird mir der Weg so beschrieben, dass ich irgendwo fahre, wo man eigentlich offiziell nicht fahren darf, und zum anderen die Frage, wenn man hier nicht fahren darf, warum bauen sie dann eine Straße? Aber hauptsächlich ging es darum, woher krieg ich ein Handy? Und welches?

Es ging eigentlich weniger darum, dass ich so abhängig davon bin, aber da ich meine Dienstpläne sehr regelmäßig checken muss und will, brauche ich eine App, die nur auf meinem Handy ist. In unser Crewportal kommt man nur durch einen Schlüssel, der ebenfalls von einer App kreiert wird, die nur auf meinem Handy ist, und abgesehen davon, fliege ich ja sehr viel zwischen München und Frankfurt hin- und her, und fliegen ohne Handy ist um einiges komplizierter, da man dann oft zum Schalter rennen muss, weil die Maschinen mal wieder nicht funktionieren, und dies sehr viel Zeit kostet. Die Nacht verbrachte ich also größtenteils damit, mich über Handys zu informieren, und schließlich schon eines zu bestellen (welches eigentlich vor meinem Malediven-Flug ankommen hätte sollen - leider wurde die Auslieferung immer nach hinten verzögert, so dass ich es dann storniert habe und dann am gleichen Tag nochmal woanders bestellt habe, und dann am nächsten Tag in der Hand hielt)

Nach einem wunderbaren karibischen Frühstück mit jeder Menge an Früchten, Avocados und Säften, ging es los, ein wenig die Gegend zu erkunden. Und bei Tageslicht ist La Romana noch um einiges schöner! Meinen Anforderungen, eine Postkarte, Briefmarke und einen Magneten zu kaufen, hielt es aber leider nicht stand, aber das ist ok, es gab wenigstens Palmen und einen schönen Strand.

Und zwischen den Villas herumzufahren, ist auch ziemlich hübsch!

Leider gehen aber auch die schönsten 21h im Paradies recht schnell zu Ende, und daher hieß es für uns gegen Mittag schon wieder zurück ins Zimmer, damit wir noch ein wenig schlafen konnten, vor dem Nachtflug zurück nach Hause. Aber wenn ein Umlauf zu Ende geht, dann ist der nächste nicht mehr so weit weg, und der Nächste war definitiv eines meiner absoluten Highlights bis jetzt!