Yaman! Welcome to Jamaika

Ausnahmsweise mal von München gings im März auf Langstrecke nach Jamaika, genauer gesagt nach Montego Bay. Während für mich München natürlich viel praktischer ist, einfach nur weil ich nicht erst nach Frankfurt kommen muss, ist die Auswahl an Langstrecken von München bedeutend geringer als von Frankfurt, dh man hat alle Ziele relativ bald durch, und viele Langstrecken fliegen wir ja sowieso nur von Frankfurt an. Aber hey, erstmal über Jamaika!

Say Ya-Man!

Das erste das uns gesagt wurde, nachdem wir ankamen, war, dass man alles mit Ya-Man beantwortet. Yaman, is gut. Die Idee ist zwar nett, aber wenn dann alle 10 Sekunden wer vor dir steht, der dich zu irgendetwas animieren will und dir erzählt, dass man mit Yaman antworten soll? NAJA. Ich hab schon tolleres erlebt.

 

Grundsätzlich war der Flug aber sehr angenehm. Durch den Abflug von München habe ich mir so quasi zwei Tage gespart (musste nicht nach Frankfurt anreisen, bzw von Frankfurt nach München anreisen, und im Nachhinein natürlich auch nicht abreisen) und ich kannte schon mal 80% der Crew. Weil in Frankfurt einfach so viele Flugbegleiter stationiert sind, ist es sehr selten, dass man viele davon kennt, mittlerweile schaffe ich es meistens, wenigstens eine Person, wenn nicht anders, nur vom sehen zu kennen, aber wenns mehr sind, ist es natürlich auch immer sehr schön!

 

Der Flug war im Grunde genommen recht angenehm, wenn auch mit über 11 Stunden doch einer der längeren, den ich hatte. Aber früher oder später kommt man auch an, dann darf man wieder alle möglichen Formulare ausfüllen, und die liebste Spalte aller Flugbegleiter ist doch immer: In welchen Ländern waren sie in den letzten 6 Monaten. Äh ja, warte mal...

Dann ist natürlich immer die Frage, wenn ich hingeflogen bin und ne Stunde später wieder zurück, bin ich dann wirklich in dem Land gewesen? (Für mich eindeutig nein, aber...?) Die Auswahl, welche man jetzt hinschreibt, ist doch immer recht schwierig. Aber bisher hats noch immer gepasst, also 'no Problem' - wie man in Jamaika auch sagt. Besonders toll ist übrigends, wenn nicht nach den 6 Monaten gefragt wird sondern in welchen Ländern waren sie in der letzten Zeit. Was ist 'letzte Zeit?' Hier neige ich dann immer dazu, Deutschland, Österreich und Spanien hinzuschreiben, meistens ist das das zutreffenste. Spanien kann man natürlich auch mit Griechenland oder Portugal austauschen, denn damit deckt man zumindest den größten Teil unserer Kurz- und Mittelstrecke ab.

 

Im Hotel angekommen hieß es erstmal einchecken. Und dann treffen wir uns vielleicht noch für einen Drink? Oder was zu Essen? Meistens sagen erstmal alle zu, aber sobald man dann mal im Zimmer angekommen ist, aus der Uniform draußen, abgeschminkt und geduscht ist, ist die Motivation auch futsch, und das Bett wirkt allzu einladend. Aber es ist ja nicht so, als könnte man sich unbedingt aus dem Weg gehen, und so sieht man sich spätestens am nächsten Tag wieder, wenn dann die halbe oder ganze Crew gemeinsam am Strand liegt und chillt.

 

Ein relativ alltägliches Ding im Layover ist es auch, dass man mindestens einmal mit allen gemeinsam ein Abendessen plant, aber meistens endet es wirklich so, dass wir uns bei Frühstück, Mittag und Abendessen eh wieder treffen, und dazwischen entweder am Strand, am Pool, an der Bar, beim Tischfußballspiel...? Eine Crew findet sich immer und überall, und meistens ist dies auch sehr praktisch, weil die Angestellten meistens auch gleich checken, wo du hingehörst, und dich gleich in Richtung deiner Kollegen schicken können.

Was ich in Jamaika auch beobachten konnte, war das etwas unberechenbare Wetter der Karibik. Strahlender Sonnenschein, dann plötzlich kommt eine fette Wolke und es schüttet 5 Minuten alles was geht, und dann ist die Wolke plötzlich wieder weg und es ist wieder blitzeblau und heiß bis zum geht nicht mehr. Aber hey, Karibik!

 

Eine andere Sache war auch, dass es egal ist wo du hingehst, nach maximal 2 Minuten wirst du angelabert. Entweder will dir wer was verkaufen, oder es will wer, dass du ne Tour machst (also eigentlich auch was verkaufen) oder du wirst so unwahrscheinlich erbärmlich angegraben, dass es manchmal besser ist, wenn man sich einfach umdreht und wieder geht. Funktioniert meistens, denn viel deutlicher gehts wohl nicht...

Ein Phänomen dass wir schon des öfteren hatten, sind die Destinationshochzeiten. Ich will jetzt nicht sagen, dass die grundsätzlich geschmacklos sind (weil ich mir sicher bin, dass es auch anders geht!), aber die Hochzeiten, die ich bis jetzt mitbekommen habe, waren auf jeden Fall.. sehenswert, würde ich mal sagen, aber nicht auf eine gute Art und Weise.

 

Aber wenn sich die gesamte Crew mitsamt Liegestühlen einfach mal um 90 Grad dreht, um eine sehr interessante Trauung mitzuerleben, ist das doch auch was. Für mich selbst weiß ich jedoch, falls ich jemals eine Destinationshochzeit haben würde (nicht, dass ich wirklich daran interessiert wäre), dann sicherlich nicht in einem All-Inclusive-Hotel in Jamaika, in Stiefeln, langärmligen Jacken über den Badeklamotten, mit 'Gästen' links und rechts, die sich köstlich über die 'Mode' amüsieren.

 

Weil aber jede gute Zeit irgendwann zu Ende geht, mussten wir uns früher oder später auch wieder von Jamaika verabschieden, und dann ging es in knapp 9,5h zurück nach München, wo mein Auto schon auf mich wartete und mich wie immer, brav nach Hause brachte. So Long, Jamaika!

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