Geeking out in London - weil die Queen keinen Tee mit mir trinken wollte...

Eine der Städte, die wohl bei den meisten früher oder später auf der Wunschliste stehen, ist London. Auch bei mir war London schon seit einigen Jahren hoch im Kurs, aber irgendwie hats halt auch nie gepasst. Und wenn man dann schon mal im März zum Zwangsurlaub geschickt wird (eine Runde Mitleid, bitte..!), und das Wetter in England ja eh immer etwas unberechenbar ist, dann kann man das ja mal machen, oder?

Und hey, Harry Potter wartet!

My geeky kingdom awaits...

Angefangen hat der Urlaub leider etwas traurig für mich. Irgendwo auf meinem Weg nach London, oder im Hotel, ist mir meine Schildkröte entkommen. Bevor jetzt jemand denkt ich reise immer mit einer Schildkröte, ich spreche von meiner kleinen Steinschildkröte, ein Souvenir das ich von den Galapagosinseln mitgenommen habe. Wie und wo genau sie verschwunden ist, das weiß ich bis heute noch nicht, aber ich habe die ersten Tage auf jeden Fall einiges versucht, um sie wieder zu finden, von Lost und Found in München, über London Heathrow, die Öffis in London, und die Mitarbeiter des Hotels mehrmals zu fragen, aber leider hatte ich kein Glück. Falls also jemand die kreativ benannte Turtle finden sollte, ich würd mich freuen!


Auch wenn ich natürlich die kulturellen Sehenswürdigkeiten von London nicht dem unterordnen will, mein Hauptgrund nach London zu fliegen, war Harry Potter. Also so viel von Harry Potter wie man nur machen kann, im Prinzip. Ich hatte mir im Januar Tickets für die Warner Brother Studios gesichert, und der restliche Urlaub wurde dann darum herum geplant.

 

Daher war es nicht verwunderlich, dass ich mich am ersten Tag direkt mal auf eine Walking Tour begeben habe, die, wie unerwartet, Harry Potter Plätze zeigte. Dazu gehören sowohl Drehorte, als auch Plätze, die im Buch vorkommen, oder JK Rowling als Inspiration gedient haben, sowie auch das Theater, wo im Moment das Theaterstück läuft.

 

Aber weil London, wie jede andere Stadt, doch in gewissem Sinne übersichtlich ist, findet man immer wieder zu den selben Plätzen zurück, und so kommt man auch bei solchen Touren an offensichtlichen Plätzen wie Picadilly Circus, Trafalgar Square etc vorbei, und hört halt nebenbei noch ein paar geekige Details. 

Wobei ich immer schwerer zu beeindrucken bin, was sowas angeht. Aber hey, es ist immerhin einen Versuch wert. Der erste Tag war auf jeden Tag schon mal sehr erfolgreich, in dem Sinne dass ich sowohl eine erste Übersicht über die Stadt hatte, und zum andren auch genau wusste, welche Plätze ich in den nächsten Tagen noch genau erkunden wollte.

Der zweite Tag begann dann, sehr typisch, beim Trafalgar Square. Zum einen weil ich mich nochmal beim Lost und Found nach meiner Schildkröte erkundigen wollte (aber leider keinen Erfolg hatte) und zum anderen, weil es einfach ein guter Ausgangspunkt für mich war. Von da aus ging es dann in Richtung St. Pauls Cathedral. Ein kleines Fotopäuschen kam günstigerweise gerade zu dem Zeitpunkt, als die Sonne herauskam.

Ein wenig später ging es dann über die Millenium Bridge (die, die in Harry Potter zerstört wird) über die Themse hinüber, zum Borough Market. Dort habe ich mir erstmal den Bauch vollgeschlagen, bevor es zum letzten Stop des Tages ging, der Tower Bridge. Weil das Wetter ja manchmal mehr, und manchmal weniger mitspielte,  war meine Zeit dort aber auch begrenzt. Aber ich bin ja nicht umsonst ein Geek, und das U-Bahn-Netz lag grad zufällig äußerst günstig, sodass ich dann noch kurzentschlossen in Richtung Kings Cross fuhr. Auch wenn es ja eigentlich nicht wirklich der Bahnhof war, der JK inspiriert hat, kommt der Name Kings Cross genug im Buch vor, um dort einen Fanstore zu haben, in dem man massig Geld liegen lassen kann.

Ich sag mal nichts dazu, aber meine Sammlung ist jetzt ein wenig größer als vorher...

Am nächsten Tag ging es dann der Royal Family an den Kragen. Eigentlich hatte ich ja geplant, Tee trinken zu gehen, aber leider wollte mir die Queen die Tür nicht aufmachen. Also gings erstmal in Portobello los. Dort gibt es zahlreiche kleine Geschäfte, in denen man allen möglichen Krimskrams kaufen kann, aber ein wenig dort herumzuwandern macht einfach Laune, vor allem wenn man nach mehreren regnerischen und eher grauen Tagen mal bunte Farben und wirklich schöne Häuser sieht.

Als ich mich dann von dort losriss, ging es in Richtung Kensington Palace. Für den Eintritt war ich doch etwas zu, billig, würde ich mal behaupten, und ich wollte auch nicht unbedingt Memorabilia bzgl Harry & Meghan kaufen. (Die Auswahl wäre riesig gewesen, das muss man ihnen lassen. An Angeboten hätte es nicht gescheitert. Nur an meiner Nachfrage). 

 

Ein schöner Spaziergang durch die Kensington Gardens, inklusive Versuche die Schwäne abzulichten folgte, und vorbei am Albert Memorial und der Royal Albert Hall ging es schließlich und endlich zum Highlight aller Royals-Liebhaber. Oder auch eigentlich zu einem der Plätze, an dem jeder Besucher in London früher oder später landet. Buckingham Palace.

Wie gesagt, war ich doch etwas enttäsucht, dass mich die Queen nicht eingeladen hat, steht doch schließlich mein Name auf ihrem Geld, aber okay, vielleicht ja nächstes Mal? Es ging dann noch durch den St. James Park in Richtung Westminster Abbey, und dann vorbei am Big Ben (der sehr schüchtern ist und sich hinter zahlreichen Gerüsten versteckt) in Richtung London Eye.

Am nächsten Tag folgte dann das große Highlight, und der Hauptgrund wieso ich nach London gefolgen bin. Leavsden Studios, die Harry Potter Tour. Dort wurden große Teile der Filme gemacht, und es ist eine riesige Ansammlung von allen möglichen Filmrequisiten und Kostümen, sowie auch Setteilen, wie zum Beispiel die Klassenräume, die Schlafzimmer, und das Hogwartsmodell.

 

Die Anfahrt erfolgte mit Bus, in dem schon mal ein kleines Willkommensvideo gezeigt wurde. Von da an ging es dann weiter, in einen der größten Sets, die große Halle. Dort erfolgte nochmal eine Begrüßung und dann konnte man, begleitet von einem Audioguide, selbstständig durch die Ausstellung wandern, die verschiedenen Sets besuchen, durch Diagon Alley wandern, oder eben auch zum Schluss, das Modell betrachten, das für die Filme verwendet wurde.

 

Es ist sehr schwer in Worte zu fassen, wie cool es (für mich) war, einmal dort zu sein, weil ich denke, dass es etwas ist, das man erleben muss. Wenn man ein Fan ist. Und auch wenn man einfach nur die Filme gerne gesehen hat. Mittlerweile ist es ja auch schon sehr lange her, dass der erste Film gedreht wurde, und man sieht daran auch, wie sehr sich die Technik weiterentwickelt hat.

 

Es war auf jeden Fall einen Besuch wert!

Der letzte Tag ging dann eher langsam los. Die Highlights waren abgehakt, und eigentlich wollte ich auch einfach mal ein wenig ausspannen und die Zeit genießen. Ich entschloss mich schlussendlich, doch noch das London Eye zu besuchen, und London ein wenig von oben zu sehen. Als ich ankam, war es noch ziemlich bewölkt und sah aus, als würde es zu regnen beginnen. Aber zum Glück war dem nicht so, und so stand einer schönen Riesenradfahrt nichts im Weg.

 

Um die ganze Reise schön abzuschließen, gab es dann noch ein weiteres Highlight für mich. Auch wenn ich es zuerst gar nicht geplant hatte, bin ich im Laufe meines Aufenthalts zum Entschluss gekommen, mir Tickets fürs Harry Potter Musical zu besorgen. Da ich Glück hatte, habe ich sogar beide Teile am gleichen Tag sehen können. Dies war noch dazu ein äußerst kalter Märztag, an dem es anfing zu schneien, also war ich innerhalb des Theaters eh besser aufgehoben.

 

Anfangs war ich ja nicht davon überzeugt, dass ich es wirklich mögen würde (weil ich das Buch gelesen habe) - aber die Schauspieler waren hervorragend und die Special Effects waren einfach Wahnsinn, es hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Und da war es mir dann am letzten Tag schon fast egal, dass ich 8 Stunden am Flughafen verbringen musste, weil der Flieger überbucht war - und schau, es schneit! 6 Stunden später als geplant kam ich schließlich am Jumpseat mit nach München, und das war auch ein Glück, die Arbeit wartet schließlich auf mich.

 

Alles in allem war London auf jeden Fall ein Erfolg, und ich wäre sicherlich auch hingefahren, wenn nicht so viel Harry-Potter-Sachen dort wären. Aber dass diese dawaren, hat es für mich einfach nur um einiges beschleunigt. Ich werde sicher auch mal wieder zurückkommen, das West End hat noch das eine oder andere Musical, das ich noch gerne sehen würde!

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